Komoot: Macht bei einer der beliebtesten Outdoor-Apps nicht den gleichen Fehler wie ich

Die Touren-Plattform komoot bietet für Outdoor-Enthusiasten ein kostenpflichtiges Premium-Abonnement mit einigen Zusatzfunktionen. Viele von euch können sich den Aufpreis aus meiner Sicht aber sparen.

Ich habe im vergangenen Jahr das Premium-Abo von komoot gekauft. Gelohnt hat es sich für mich aber nicht. (Bildquelle: GameStar Tech) Ich habe im vergangenen Jahr das Premium-Abo von komoot gekauft. Gelohnt hat es sich für mich aber nicht. (Bildquelle: GameStar Tech)

Ich bin Fan der Outdoor-App »komoot«. Seit rund zehn Jahren nutze ich die Software auf dem Handy für Fahrradtouren oder auch kleine Wanderungen. Am meisten begeistern mich dabei die zahlreichen vorgeplanten Touren der Community, die ich gerne nutze.

Solltet ihr die App, wie ich, häufiger im Einsatz haben, dann kommt ihr unweigerlich auch mit beiden kostenpflichtigen Optionen in Berührung: 

  1. Komoot bietet gegen eine Einmalzahlung unterschiedliche Kartenpakete an. 
  2. Daneben gibt es auch noch komoot Premium – ein Jahresabonnement, das mit 60 Euro zu Buche schlägt.

Bevor ich auf Letzteres zu sprechen komme, möchte ich kurz auf die Kartenpakete eingehen.

Regionenpakete und Weltpaket – wozu?

Das Weltpaket von komoot gibt es innerhalb der mobilen App regelmäßig zum Angebotspreis von knapp 20 Euro. (Bild: GameStar) Das Weltpaket von komoot gibt es innerhalb der mobilen App regelmäßig zum Angebotspreis von knapp 20 Euro. (Bild: GameStar)

Die Kartenpakete von komoot sind aus meiner Sicht sehr praktisch, da sie zwei essenzielle Funktionen mitbringen:

  1. Offline-Karten: Das ist nützlich, wenn ihr in einer Region lebt, in der es nicht überall Mobilfunkempfang gibt – etwa in Wäldern. Vielleicht möchtet ihr euch aber auch Datenvolumen sparen oder den Handyakku etwas weniger belasten.
  2. Sprachnavigation: Ich habe das Handy vor allem bei Spaziergängen oder Wanderungen meistens in der Tasche und beim Radfahren im Gelände mitunter keine Zeit, das Display im Auge zu behalten, weil ich mich auf die Strecke konzentriere. Da sind die Sprachansagen wirklich praktisch.

Bei den Kartenpaketen habt ihr verschiedene Kaufoptionen, die jeweils per Einmalzahlung freigeschaltet werden:

  • Einzelregion: Das kleinste Paket mit Kartenmaterial für eure Gegend kostet 4 Euro. Es beinhaltet unter anderem eine Stadt mit dem Landkreis.
  • Regionenpaket: Das größere Kartenpaket umfasst mehrere Einzelregionen und bietet sich an, wenn ihr weitere Strecken zurücklegt oder Touren plant, die etwas weiter weg von eurem Heimatort liegen. Ein Regionenpaket kostet 9 Euro und beinhaltet etwa den gesamten »West-Schwarzwald«.
  • Weltpaket: Mit diesem Paket schaltet ihr Kartenmaterial für die ganze Welt frei. Es kostet 30 Euro, wird innerhalb der komoot-App aber häufiger für 20 Euro als Angebot beworben.

Tipp: Wenn ihr euch als Neukunde bei komoot registriert, erhaltet ihr eine Einzelregion kostenlos. So könnt ihr ausprobieren, ob euch die Navigation und Offline-Karten einen Vorteil bringen.

Ob sich vor allem der Aufpreis zum Weltpaket lohnt, hängt davon ab. Macht ihr regelmäßig weiter entfernte Wochenendtrips oder Reisen und plant dort Outdooraktivitäten? Dann ist das Weltpaket mitunter günstiger, als immer wieder einzelne Regionenpakete zu kaufen.

Wenn ihr hauptsächlich in eurer näheren Umgebung bleibt, dann ist ein größeres Regionenpaket für knapp neun Euro aus meiner Sicht die beste Option.

Komoot Premium – das Rundum-Sorglos-Abo?

Komoot Premium bietet gegenüber den Kartenpaketen noch einige Zusatzfunktionen. (Bild: GameStar Tech) Komoot Premium bietet gegenüber den Kartenpaketen noch einige Zusatzfunktionen. (Bild: GameStar Tech)

Neben den Kartenpaketen gibt es auch »komoot Premium« – ein Abonnement, das ihr jährlich für knapp 60 Euro erneuern müsst.

Das Angebot beinhaltet das Weltpaket samt Offline-Karten und Sprachnavigation, bietet darüber hinaus aber noch weitere Features:

  • Sportspezifische Karten: Zusätzliche Karteninformationen mit offiziellen Mountainbike-Wegen inklusive Schwierigkeitsgrad, Radfernwegen sowie Wanderwegen.
  • Tour-Wetter: Die App zeigt euch eine Wettervorhersage für die unterschiedlichen Etappen eurer Tour an. Ihr erhaltet zudem Tipps wie »Nimm eine Regenjacke mit« oder »Es wird heiß. Nimm ausreichend Wasser mit.«
  • Mehrtagesplaner: Sollten eure Touren länger als einen Tag dauern.
  • Live-Tracking: Ihr könnt euren Standort in Echtzeit mit anderen Personen teilen.
  • Eigene Collections: Hier könnt ihr Touren und eigene Collections sammeln.
  • Komoot Karte für Garmin: Eine verbesserte Navigation für die Komoot-App auf Garmin-Geräten.

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Darum war komoot Premium für mich ein Fehlkauf

Auf den ersten Blick klingen die Zusatzfunktion von komoot Premium vielversprechend. Ich selbst wurde im letzten Jahr verführt und habe mir das Paket gekauft, um dann festzustellen, dass ich es im Grunde nicht benötige.

Das liegt teilweise aber auch an meiner Region. Hier in Norddeutschland in der Lüneburger Heide brauche ich etwa das Tour-Wetter nicht. 

Mir genügt meine reguläre Wetter-App, da die Wetterverhältnisse im Flachland relativ stabil sind und weniger wechselhaft als in den Bergen.

Mehrtagesplaner, Live-Tracking oder auch die eigenen Collections brauche ich persönlich ebenfalls nicht. Ich selbst mache keine Mehrtagestouren und den Live-Standort kann ich auf dem iPhone mit Bordmitteln teilen.

Gelockt wurde ich in erster Linie mit den sportspezifischen Karten. Ich dachte, dass ich dadurch neue Strecken entdecken kann.

Leider war das nicht der Fall. In meiner Umgebung gibt es einerseits keine Mountainbike-Trail. Andererseits sind die Wanderwege zumeist reguläre Wald- oder Feldwege, auf denen ich ohnehin unterwegs bin – beziehungsweise werden sie schon auf der regulären Karte berücksichtigt.

Das war für mich ziemlich enttäuschend und endete damit, dass ich die Premium-Funktionen nicht genutzt habe. Ärgerlich, denn das Abonnement ist ja kein Schnäppchen.

Nur für eine eingeschränkte Zielgruppe interessant

Warum bin ich zu Anfang auf die Kartenpakete eingegangen? Weil ich meine, dass diese in den meisten Fällen genügen. Offline-Karten und Navigation sind praktisch, beim Rest kommt es stark auf eure Aktivitäten und die Region an, in der ihr unterwegs seid.

Die Features des Premium-Abos klingen zwar gut, aber ihr solltet wirklich überlegen, ob ihr sie braucht und ob sie in eurer Gegend sinnvoll sind.

Eine gute Wetter-App liefert beispielsweise ebenfalls zuverlässige Vorhersagen; Live-Tracking beherrschen Smartphones auch ohne komoot.

Interessant könnte das Zusatzangebot sein, wenn ihr mehrtägige Touren plant oder die sportspezifischen Karten in eurer Region bessere Ergebnisse liefern als in meiner.

Ich würde dennoch so weit gehen, zu sagen: Viele von euch können sich das Premium-Abo sparen und verpassen dabei nichts. Macht also nicht den gleichen Fehler wie ich.

Ich würde mir wünschen, dass es komoot Premium als Monatsmodell gibt. Einerseits könnte man das Paket so ausprobieren, ohne gleich 60 Euro investieren zu müssen.

Andererseits könnte ich das Paket in einer bestimmten Region (etwa im Urlaub) nutzen, wo es mir wirklich einen Mehrwert bietet.

Was haltet ihr von komoot Premium? Nutzt ihr das Abomodell und bietet es euch einen echten Mehrwert? Oder setzt ihr auf die Kartenpakete oder aber das kostenlose Modell? Teilt mir eure Meinung gerne in den Kommentaren mit.

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