Apples Facetime Bug - 14-Jähriger Fortnite-Spieler entdeckte den Fehler

Durch einen Bug konnten iPhone-Nutzer per Facetime ohne eigenes Zutun belauscht werden. Ein 14-jähriger Fortnite-Fan hatte den Fehler schon vor über einer Woche entdeckt, dann aber Probleme, Apples Security-Team zu erreichen.

Apple hat Gruppen-Anrufe via FaceTime abgeschaltet, nachdem ein Bug heimliche Lauschangriffe auf Nutzer ermöglicht hat. Apple hat Gruppen-Anrufe via FaceTime abgeschaltet, nachdem ein Bug heimliche Lauschangriffe auf Nutzer ermöglicht hat.

Update, 30.01.2019: Ein 14-jähriger Fortnite-Spieler hat den schwerwiegenden Facetime-Bug schon am 20. Januar entdeckt, der Apple gestern zur Abschaltung der Gruppen-Anrufe zwang. Wie Kotaku mit Bezug auf einen Artikel des Wall Street Journal (Paywall) berichtet, wollte der US-Amerikaner Grant Thompson einen FaceTime-Chat starten, um sich mit Freunden für eine Partie Fortnite zu verabreden.

Dabei stellte Thompson fest, dass er Freunde, die dem FaceTime-Anruf noch gar nicht beigetreten waren, trotzdem hören konnte. Zusammen mit seiner Mutter versuchte er daraufhin, Apple über das Problem zu informieren und vor dem Bug zu warnen. Zunächst über Facebook und Twitter, als das nichts half auch per Telefon und Fax, was aber nicht zum Ziel führte.

Laut Engadget klappte das erst, als Mutter und Sohn erfuhren, dass sie einen Entwickler-Account benötigen, um offiziell Bugs zu melden. Daraufhin kam es offenbar tatsächlich per E-Mail zum Austausch mit Apples Sicherheitsteam - der Konzern reagierte allerdings erst gut eine Woche später, nachdem der Bug bereits auf Twitter hohe Wellen geschlagen hatte.

Originalmeldung: FaceTime, die Videotelefonie-Funktion für Apples iOS, soll das Leben von Apple-Nutzern eigentlich erleichtern - denn seit dem neuesten Update mit iOS 12 könnt ihr mit bis zu 32 Personen gleichzeitig ein Videogespräch führen, quasi eine Konferenz in digitaler Form. Doch jetzt musste Apple das Feature kurzfristig abschalten. Der Grund: ein schwerwiegender Bug, der Fremden Lauschangriffe per FaceTime erlaubt.

Einem Bericht von MacRumors zufolge sorgt der Fehler dafür, dass FaceTime-Nutzer einen Anruf mit einem anderen Nutzer initiieren und diesen belauschen können, auch wenn dieser den Anruf gar nicht annimmt. Das Ganze funktioniert(e) folgendermaßen:

  • Man startet einen FaceTime-Anruf an eine andere Person.
  • Während der Anruf sich aufbaut und das Rufzeichen ertönt, wischt man auf dem Display nach oben und betätigt die Schaltfläche »Person hinzufügen«.
  • Jetzt gibt man die eigene Telefonnummer ein, wenn FaceTime dazu auffordert.

Das Hinzufügen der eigenen Telefonnummer während des Rufaufbaus sorgt dafür, dass FaceTime die Verbindung mit der angerufenen Person herstellt und man kann die andere Person hören. Auf dem eigenen Bildschirm sieht es so aus, als sei die Verbindung tatsächlich hergestellt - wie bei einem normalen FaceTime-Anruf. Bei der angerufenen Person sieht es hingegen so aus, als befinde sich der Anrufer noch in der Warteschleife und der Anruf sei noch nicht initiiert.

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Weil es dann auch aufhört zu klingeln, kann der Angerufene nicht wissen, dass der Anrufer ihn hört. Drückt der Angerufene auf den Power-Knopf seines iPhones, um den Anruf abzubrechen, aktiviert FaceTime stattdessen auch die Videofunktion, sodass der Anrufer zum Ton auch ein Bild erhält. Auch hier bekommt der Anrufer nichts davon mit.

Obwohl Apple einem Twitter-Nutzer zufolge (via Caschys Blog) bereits seit dem 21. Januar 2019 von dem Bug weiß, hat der Konzern erst jetzt reagiert und Gruppen-Anrufe via FaceTime vorübergehend deaktiviert.

Besser aber, man verzichtet vollständig auf die Nutzung von FaceTime und deaktiviert die App in den Einstellungen des iPhones. Apple verspricht, das Problem im Laufe dieser Woche zu beheben und einen entsprechenden Bugfix für Facetime zu veröffentlichen.

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