Diese Earbuds passen sich euren Ohren an - nur ein einziges Mal

Beim ersten Einsetzen passen sich die Silikon-Aufsätze der Logitech G FITS an euer Ohr an - damit könnt nur ihr sie tragen. Was die Gaming-Kopfhörer sonst auf der Membran haben, lest ihr im Test.

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RGB-Beleuchtung dran gepackt und schon ist es Zubehör für Gamer, richtig? Beleuchtet sind die G FITS zwar auch, aber nach diesen tief hängenden Früchten hat Logitech nicht gegriffen. Das Alleinstellungsmerkmal der Ohrknöpfe ist nämlich die optimale Anpassungsfähigkeit an jedes Ohr.

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Logitech G FITS
Logitech G FITS
Die Logitech G FITS sind passable In-Ear-Kopfhörer, die man vor allem wegen ihres Alleinstellungsmerkmals kauft. Die Anpassung an den eigenen Hörkanal ist simpel und sorgt für einen ordentlichen Sitz. Die Lightspeed-Verbindung ist tadellos, beim Gaming vermischen sich die Geräusche allerdings zu stark. Für Musik muss man selbst Hand anlegen, um ein passables Ergebnis herauszuholen.
  • Ohranpassung ist tadellos
  • Bequemer Sitz auch nach Stunden
  • Funktioniert mit und ohne Lightspeed-Dongle
  • App mit Equalizer
  • Zum reinen Telefonieren gut geeignet
  • Sound nicht differenziert genug
  • Nur EQ-Einstellung passabler Klang für Anspruchsvolle
  • Gaming Features können andere besser
  • Kein NC, keine IPX-Zertifizierung
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Das ist im Lieferumfang enthalten

Bei einem stolzen Preis von 250 Euro darf man ein wenig Hardware erwarten - und wird nicht enttäuscht. Es befindet sich nämlich allerhand in der Schachtel:

  • Earbuds 
  • Ladecase mit USB-C-Anschluss 
  • Lightspeed USB-A-Empfänger 
  • USB-C-Adapter
  • Ladekabel

Alles drin, was man braucht. Alles drin, was man braucht.

Praise the Sun!

Genauer gesagt das UV-Licht, denn das sorgt dafür, dass sich die Silikon-Aufsätze an eure einmalige Ohrenform anpassen. Doch eins nach dem anderen. Wenn ihr die G FITS aus der Verpackung holt, erwartet euch eine Überraschung: Die In-Ears sind luftdicht versiegelt.

Die G FITS werden von euch zum ersten Mal geöffnet. Die G FITS werden von euch zum ersten Mal geöffnet.

Ladet euch die G FITS-App aufs Handy, steckt die Kopfhörer ins Ohr und schon beginnt die Einrichtung. 60 Sekunden lang sollt ihr von außen auf die In-Ears drücken, während UV-Licht das Silikon erweicht, damit sich die Tips an eure Ohrform anpassen - das fühlt sich angenehm warm an. Das Ganze hat jedoch einen Nachteil.

Die Logitech G FITS passen ausschließlich in euer Ohr.

Mit Beleuchtung Beleuchtung darf bei Gaming-Gear nicht fehlen.

Profilansicht Die G FITS sind recht auffällig.

Beim Einrichtungsprozess müssen die Dinger sitzen, es gibt keine zweite Chance und keine zusätzlichen Aufsätze. Was nicht passt, wird nicht mehr passend gemacht. Auch Verleihen könnt ihr die In-Ears dadurch nicht.

Mit Lichtgeschwindigkeit, aber ohne Schnickschnack

Die Lightspeed-Technologie sorgt für Bluetooth-Übertragung mit wenig Latenz, beim Zocken ist das wichtig. Die proprietäre Funkverbindung wird unter anderem auch bei Gaming-Mäusen verwendet. 

Damit ihr Lightspeed nutzen könnt, müsst ihr den mitgelieferten Dongle ans Empfangsgerät anschließen. Der ist recht groß, was bei PC oder einer PS5 nicht wild ist, sieht an kleineren Geräten wie der Nintendo Switch oder Handys allerdings nicht gut aus. Die normale BT-Variante funktioniert auch ohne Dongle.

Das sind die restlichen technischen Daten der Logitech G FITS:

  • 10-mm-Audio-Treiber
  • Frequenzbereich von 20Hz bis 20KHz
  • Bluetooth-Version 5.2
  • 2 integrierte Mikrofone

Ihr habt richtig gesehen: Es gibt kein Noise Cancelling, weder aktiv noch passiv. Auch jegliche Art von IPX-Zertifizierung fehlt, was die In-Ears für draußen nur bedingt nutzbar macht und für Sport gar nicht. Schweiß könnte die Kopfhörer nämlich beschädigen.

Die Laufzeit der Kopfhörer bewegt sich im Mittelmaß. Je nachdem, welche Modi ihr benutzt, wird der Akku unterschiedlich beansprucht:

  • Normale BT-Verbindung: 10 Stunden hören, 6 ½ Stunden sprechen, zusätzlich 12 Stunden durch das Case
  • Lightspeed-Verbindung: 7 Stunden hören, 4 ½ Stunden sprechen, zusätzlich 7 Stunden durch das Case

Da ihr im Einsatz vermutlich beide Funkverbindungen im Wechsel nutzt, wird die gesamte Laufzeit irgendwo dazwischen liegen.

Make-up-Döschen oder Kopfhörer-Case?

Was die Verarbeitung betrifft, winke ich die G FITS durch. Die In-Ears selbst sind allein durch die Größe angenehm schwer. Das Case selbst wirkt wie ein Puderdöschen zum Aufklappen und wird durch USB-C geladen (leider ohne drahtlose Ladefunktion).

Das Case hat keine einzelnen Aussparungen für die In-Ears. Das Case hat keine einzelnen Aussparungen für die In-Ears.

Das Etui hätte ruhig etwas hochwertiger sein dürfen, das Plastik fühlt sich billig an. Es ist dezent größer als das der Apple AirPods 2 Pro und vergleichsweise leicht. Auch das Reinsetzen der Kopfhörer ist Übungssache, da es keine dedizierten Aussparungen gibt.

Größenvergleich zu den Apple AirPods 2 Pro Größenvergleich zu den Apple AirPods 2 Pro

Erfüllt seinen Zweck beim Zocken

Zum Daddeln sind die G FITS gemacht, doch performen sie auch? Jein. Durch den angepassten Sitz kann man die Knöpfe problemlos mehrere Stunden tragen, doch die Mikrofonqualität ist nur mäßig. Je nachdem, nehmen sie zu viele Hintergrundgeräusche auf.

Leider liegen die Mitten auf der Klangpalette zu eng beieinander. Was heißt das? Dialoge heben sich ingame nicht so stark von der Hintergrundmusik ab. Hier muss man gegebenenfalls - trotz diverser Gaming-Presets - händisch im Equalizer nachjustieren. Bei hektischen Shootern könnte das zum Knackpunkt werden.

Ich habe die Logitech G FITS mit folgenden Spielen getestet:

  • God of War Ragnarök, PS5
  • One Piece: Odyssey, PS5 
  • Fire Emblem: Engage, Nintendo Switch
  • Civilization 6, PC

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Ohne Feinjustierung geht’s bei Musik nicht

Für einen Preis von 250 Euro dürfte man einen recht ordentlichen Klang erwarten. Über den Durchschnitt schaffen es die G FITS allerdings nicht. Die Voreinstellung verklebt Mitten und unterminiert den Bass, die Bassverstärkung macht ihn viel zu dumpf.

Long Live the King von Organ Freeman (Jazz Funk) fehlt der Swing aufgrund der Mitten, Burn von Deep Purple (Rock) fehlt es an saftigem Bass. Lediglich Upbeat-Songs wie ICQ von TWRP mit recht ausgeprägten Höhen waren in Ordnung.

Ich habe den Equalizer angepasst und mit diesen Einstellungen ein zufriedenstellendes Ergebnis herausbekommen:

Bass hochziehen, Mitten runterregeln Bass hochziehen, Mitten runterregeln

Eine App, die tut, was sie soll

Die G Fits-App wartet mit nicht besonders vielen Einstellungen auf - und das ist gut so. Man sieht den Akkustand der Kopfhörer, kann die Passform prüfen lassen, die Gestensteuerung bearbeiten und mit dem Equalizer spielen.

Viel mehr Einstellungen gibt es nicht. Viel mehr Einstellungen gibt es nicht.

In den Voreinstellungen gibt es zwei Optionen für bestimmte Spielegenre sowie ein Sprach-Preset. Keine davon hat mich überzeugt, da sie teilweise praktisch andere Soundeffekte ausstellt. Der Sprachmodus hebt Stimmen zwar hervor, aber die sind blechern. Auch hier hilft am besten: unbedingt reinfuchsen und für den eigenen Bedarf feintunen.

In-Ear-Kopfhörer und Earbuds gibt es zuhauf. Ihr sucht ein Modell mit einer Wagenladung Features? Probiert mal die Google Pixel Buds. Musikliebhaber hingegen kommen um die Sony WM-1000XM4 nicht herum.

Die Logitech G FITS sind ausgewiesene In-Ear-Gaming-Kopfhörer, doch viele schwören auf Over-Ears und Headsets. Glaubt ihr, es gibt einen Markt für dedizierte Ohrknöpfe nur zum Daddeln? Was denkt ihr über die individuelle Anpassung der G FITS an den Hörkanal? Nur ein nettes Gimmik oder womöglich ein Alleinstellungsmerkmal, das sich andere abschauen sollten? Schreibt es in die Kommentare!

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