Was bekommt man alles für einen einzigen Euro? Im 1-Euro-Shop erhält man dafür, oder genauer gesagt für den Betrag von 1,03 Euro, ein Zweierset Duschhauben, einmal rot gesprenkelt und einmal mit einem blauen Blütenmuster. Oder zwei quietschrote Eiswürfelbereiter, zwei farbige Bastelscheren, vier beige Tischtuchklemmen – also alles, was das Herz begehrt.
Für einen Euro gibt es aber auch ganze PCs. Und zwar ebenfalls in Beige. Das allein deutet schon ganz klar darauf hin, um welche Art Rechner es sich handelt. YouTuber kepuexe
wagte das Experiment dennoch und hat sich via Ebay einen etwas angestaubten PC mit der Bezeichnung Computer Mark PC 586 mit CD Rom Floppy Festplatte VGA Karte Antik Klassiker
gekauft.
Trotz dieser Beschreibung und einigen Bildern des Systems ist der Kauf dennoch mehr oder weniger eine Art Katze im Sack. Was steckt am Ende also genau drin?
Von Pentium bis EDO-RAM
Das Innenleben des PCs sieht entsprechend der Beschreibung recht nostalgisch aus. Der Blick fällt direkt auf den BIOS-Chip der Marke Award (Award Software). Die Älteren unter uns werden sich bestimmt noch an die austauschbaren EPROM-Bausteine des Herstellers erinnern.
Der BIOS-Chip findet dabei auf einem Gigabyte GA-586TX3 Rev 1.08 Platz. Dazu gesellt sich ein Intel Pentium-MMX 166 MHz. Mit diesen Informationen lässt sich das Baujahr des 1-Euro-Rechners gut ermitteln, denn der 166 MHz schnelle Pentium-Prozessor wurde im Januar 1997 für den Intel Sockel 7 auf den Markt gebracht. Der PC dürfte daher in etwa aus demselben Jahr stammen.
Im Jahr 1997 erblickte auch GameStar das Licht der Welt. Daher haben wir zum Jubiläum im Jahr 2017 einen Rechner aus dieser Zeit nachgebaut.
Bei der Grafikkarte handelt sich um eine Elsa Winner 1000 mit S3-Grafikchip. Über enorme zwei Megabyte Videospeicher verfügt der PCI-Beschleuniger. Auf der Platine stecken außerdem 32 Megabyte Arbeitsspeicher. Dabei handelt es sich um sogenannten EDO-RAM, einem Vorläufer moderner DDR-Riegel.
Daneben sind noch zwei CD-Laufwerke, eines davon sogar mit Brennfunktion, von Sony respektive AOpen, eine Soundkarte der Marke Aztech, ein 3,25-Zoll-Diskettenlaufwerk, eine Controller-Karte und zu guter Letzt eine Maxtor-Festplatte mit vier Gigabyte Kapazität verbaut.
Was kann der Rechner?
Aus heutiger Sicht ist der PC natürlich völlig veraltet. Selbst bei einer Auflösung von 640 x 480 Pixeln ruckeln Spiele wie Rallye Racing 97 oder das legendäre Autobahn Raser aus dem Jahr 1998. Das war für die Zeit allerdings typisch und kein Bug. Moderne Spiele laufen darauf selbstverständlich nicht. Das liegt allein schon an der Limitierung des Betriebssystems. Windows 10 oder Windows 11 lassen sich darauf nicht installieren. Stattdessen verrichtet die erste Edition von Windows 98 ihr Werk. Das ganze Video könnt ihr euch hier ansehen:
Link zum YouTube-Inhalt
Übrigens: Der Versand für den PC kostete den deutschen YouTuber sieben Euro, also 700 Prozent des Kaufpreises.
Na, hat der PC bei euch nostalgische Erinnerungen wachgerufen? Und würdet ihr euch so einen Rechner selbst kaufen wollen? Schreibt es gerne in die Kommentare!
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