Wenn es um Saug- und Wischroboter geht, sind Roborock und Dreame in Deutschland die bekanntesten Marken. Der amerikanische Hersteller Narwal versucht aber seit einigen Jahren den deutschen Markt aufzumischen.
Ich habe bereits die ersten beiden Freo-Modelle getestet und war schon immer von ihrem starken Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Zuletzt hatte ich den Freo X Ultra im Test.
Nun folgt ein neues Premiumgerät: Der Freo Z Ultra soll endlich auch Spitzenmodellen der Konkurrenz Paroli bieten, obwohl er nur einen Bruchteil davon kostet.
Ich hatte den kleinen Helfer rund zwei Wochen im Einsatz. Noch vor dem finalen Test, für den ich mehr Zeit brauche, möchte ich euch meine bisherigen Erfahrungen schildern.
Schließlich dürften einige von euch dank Black Friday und Weihnachten vor der Entscheidung stehen, sich solch einen Putzroboter zu kaufen. Und der Z Ultra bietet sehr viel für sein Geld.
Was ist das für ein Gerät?
Der Freo Z Ultra ist der Nachfolger vom Freo X Ultra und das aktuelle Spitzenmodell des Herstellers Narwal.
Er hat eine UVP von 949 Euro und bringt zahlreiche Features mit, die man mittlerweile von Premium-Modellen gewohnt ist, darunter:
- Automatische Raum-, Teppich- und Hinderniserkennung
- Basis-Station mit 2 Wassertanks, Reinigungsmittel und Staubbeutel
- Automatische Staubentleerung
- Automatische Moppreinigung mit Warmwasser
- Automatische Mopptrocknung mit Warmluft
- Saugkraft von 12.000 Pascal
- Foto- und Kamerafunktion
- Sprach- und App-Steuerung
- Unterstützung von mehreren Etagen
- Unterstützung von zeitbasierten Reinigungsroutinen
Durch die selbstreinigende Station kümmert sich der Z Ultra beinahe autonom um eure Fußböden. Ihr müsst lediglich das Schmutzwasser leeren, Frischwasser auffüllen sowie alle zwei bis drei Monate den Staubbeutel austauschen.
Das macht den Freo Z Ultra besonders
Preis-Leistung: Ein starkes Argument ist der vergleichsweise niedrige Preis, kosten Spitzenmodelle der Konkurrenz in Form des Roborock S8 VMax Ultra oder Dreame X40 Ultra Complete doch bis zu 1.500 Euro (UVP).
Okay, dem Freo fehlen einige Features der genannten High-End-Modelle wie etwa ausfahrbare Seitenbürsten oder ablegbare Wischmopps. Davon abgesehen lässt der Funktionsumfang aber kaum Wünsche offen.
Freo-Modus: Bekannt ist der Freo auch für seinen Freo-Modus. In diesem passt der Roboter die Route, den Wasserverbrauch sowie die Saugkraft automatisch dem Verschmutzungsgrad der Umgebung an. Ihr könnt aber auch zwischen allerhand anderen Modi wählen, darunter Saugen nach Wischen
oder umgekehrt. Für jeden Bedarf ist etwas dabei.
Kantenreinigung: Außerdem liegen dem Lieferumfang aufsteckbare Staubwedel bei, mit denen der Roboter die untere Wandkante reinigt. Der Freo erkennt den Puschel automatisch und fährt bei Bedarf näher an Wänden oder Möbeln entlang.
Keimreduktion: Eine weitere Besonderheit ist der Staubbeutel. Der kann in der Station luftgetrocknet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn er Feuchtigkeit einsaugt oder die Luftfeuchtigkeit im Raum sehr hoch ist.
Display in der Station: Die Basisstation besitzt einen Bildschirm, an dem ihr unterschiedliche Aktionen wie Reinigung, Trocknung oder die Kindersicherung aktivieren könnt. Praktisch, wenn das Handy nicht in der Nähe ist.
Das hat mir am Freo Z Ultra gefallen
Die verbesserte Station: Der Z Ultra übernimmt die Wassertanks sowie das integrierte Reinigungsmittel des Vorgängers, hat nun aber endlich auch einen integrierten Staubbeutel bekommen. Der fasst 2,5 Liter und soll dank Kompressionstechnik bis zu drei Monate halten. Das kann ich zwar noch nicht beurteilen, aber bereits beim Freo X Ultra war die Staubkomprimierung so gut, dass selbst der kleine Staubbehälter im Roboter wochenlang hielt.
Die bereits angesprochene Lufttrocknung des Beutels dauert zwar eine Weile, geschieht aber ebenso wie die Beheizung der Wischmopps angenehm leise.
Beim Design hat sich Narwal einiges bei Kontrahenten abgeguckt – die Station macht optisch durch die Kombination aus Klavierlack, gebürstetem Finish und transparenter Schale einen moderneren Eindruck, bleibt aber funktional: Sie bietet einen Deckel an der Oberseite sowie eine Front mit Magnethalterung. Alles ist nur einen Griff entfernt.
Zudem sind alle Teile leicht zugänglich. Das sorgt für einen hohen Komfort, auch bei der Wartung und Reinigung der Station selbst.
Hinderniserkennung: Mithilfe von KI erkennt der neue Freo angeblich bis zu 120 Objekte. Das kann ich zwar nicht bestätigen, aber er erkennt zumindest jedes Hindernis in meinem Haus – wahlweise inklusive Foto. Dadurch meidet er zuverlässig herumliegendes Spielzeug, Kabel und Schuhe.
Ich habe auch bemerkt, dass er nun behutsamer an Stühlen und anderen Möbeln entlangfährt. Kleinstobjekte wie einzelne LEGO-Steine schleift er zwar mit. Ich empfehle aber ohnehin, vor der Reinigung zumindest grob aufzuräumen.
In den letzten zwei Wochen hat sich der Freo Z Ultra bei mir nicht einmal verheddert oder ist stecken geblieben. Mal sehen, ob das so bleibt.
Saug- und Wischleistung: Ich habe die Freo-Modelle immer für ihre starke Wischleistung geschätzt, beim Saugen konnten sie der Konkurrenz jedoch nicht das Wasser reichen. Dank einer stärkeren Saugleistung von bis zu 12.000 Pascal werden aber nun auch Teppiche noch sauberer.
Der Freo erkennt die Bodenbeschaffenheit sowie Teppiche automatisch und saugt letztere bei Bedarf mit extra Turbo, um auch Haare aus den Fasern zu ziehen.
Auch die bei mir überall verstreuten Katzenstreukrümel verleibt sich der Z Ultra anstandslos ein. Zu guter Letzt sorgen die rotierenden Wischmopps für eine starke Grundreinigung.
Cool auch: Der Robo wischt im Freo-Modus zuerst Flüssigkeiten auf und kümmert sich dann um den Rest, um nicht alles breit zu schmieren. Wobei ich mit dem Freo-Modus auch ein Hühnchen zu rupfen habe. Mehr dazu gleich.
Weitere Punkte, die ich gut finde:
- Der Freo arbeitet stets schön leise, das Geräusch bei der Staubkomprimierung ist ebenfalls angenehm
- Die App wirkt aufgeräumt, übersichtlich und ist mittlerweile auf Deutsch
- Die App bietet zahlreiche Funktionen für Roboter, Station, Routenplanung und Reinigung
- Dem Lieferumfang liegt Ersatzzubehör bei (Staubbeutel, -filter, -wedel)
Das könnte besser sein
Eckenreinigung: Dem Freo Z Ultra fehlt im Gegensatz zu High-End-Modellen der Konkurrenz ein ausfahrbarer Mechanismus für Bürsten oder Wischmopps. Daher ist die Eckenreinigung zwar solide, aber nicht perfekt. Wobei selbst die besten Saugroboter Ecken nicht zu 100 Prozent sauber kommen.
Freo-Modus: Seit jeher stehe ich mit dem Freo-Modus auf Kriegsfuß. In der Theorie erkennt der Roboter in diesem Modus alles selbst: Untergrund, Raumfeuchtigkeit sowie Verschmutzungsgrad der Umgebung und der Wischmopps. In der Praxis sorgt die automatische Reinigung aber für Stirnrunzeln.
So wischt der Roboter selbst offenbar saubere Fliesen bis zu viermal und verbraucht dabei nicht nur haufenweise Wasser, sondern auch Energie. Alle anderen Modi (z. B. Saugen und Wischen) sind in meinen Augen zuverlässiger und sparsamer beim Wasserverbrauch.
Staubbeuteltrocknung: Eigentlich ein Vorteil, nervt die Trocknung des Staubbeutels, weil sich diese bei mir aktuell nicht abstellen lässt. Die entsprechende Funktion existiert in der App aber. Womöglich ein Bug, der demnächst hoffentlich beseitigt wird.
Knappe Bedienungsanleitung: Der Station liegt eine klein gedruckte Kurzanleitung bei, die für Einsteiger überfordernd sein könnte. Auch wenn der Prozess simpel ist, hätten meine (Schwieger-)Eltern den Freo Z Ultra mit Sicherheit nicht eingerichtet bekommen.
Fazit
Der Freo Z Ultra bringt spürbare Verbesserungen zum X Ultra mit, allen voran die neue Station, die bessere Hinderniserkennung sowie die Kantenreinigung. Er zeigt zwar Schwächen beim Freo-Modus, sorgt aber für eine hervorragende Grundsauberkeit.
Für einen Preis von rund 900 Euro oder je nach Angebot sogar unter 800 Euro ist er ein Preis-Leistungs-Kracher, den ich jedem empfehlen kann, der sich so einen Helfer zulegen möchte. Spitzenmodelle wie Roborocks Qrevo Curve oder S8 VMax Ultra oder Dreames X40 Ultra Complete bieten zwar noch mal mehr Features, kosten aber auch teils deutlich mehr.
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