Neue Kryptowährung Chia verschlingt bereits 1,14 Exabytes Festplattenkapazität

Für Chia braucht es keine Grafikkarten, sondern Festplatten. Wir klären, wie das funktioniert und ob die Preise für HDDs und SSDs bereits gestiegen sind.

Die Kryptowährung Chia könnte Bitcoin und Co in Zukunft starke Konkurrenz machen. Die Kryptowährung Chia könnte Bitcoin und Co in Zukunft starke Konkurrenz machen.

Erst vor Kurzem berichteten wir von einer neuen Kryptowährung namens Chia, die drauf und dran ist, nach den Grafikkarten nun auch die Preise für Speichermedien enorm in die Höhe zu treiben. Einen ersten Meilenstein hat Chia eigenen Angaben zufolge nun genommen (via Toms Hardware).

Waren Mitte März noch etwas mehr als 150 Petabytes an Speicherkapazität in das Chia-Netzwerk eingebunden, sind es Stand gestern, den 29. April, bereits über ein Exabyte, wie das folgende Diagramm veranschaulicht:

Die dem Chia-Netzwerk angebundene Speicherkapazität in Petabytes. Die dem Chia-Netzwerk angebundene Speicherkapazität in Petabytes.

So viel wie 114.300 Festplatten mit 10 Terabyte: Konkret sollen aktuell 1,143 Exabytes Speicher dem Blockchain-Netzwerk anhängig sein. 1,143 Exabytes entspricht 1.143 Petabytes oder 1.143.000 Terabytes. In praktischen Zahlen ausgedrückt entspricht das 114.300 Festplatten zu je 10,0 Terabyte Volumen.

Wie funktioniert Chia?

Im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Ethereum, die auf dem sogenannten Proof-of-Work-Konsensverfahren basieren, nutzt Chia ein Proof-of-Space-and-Time-Konsensverfahren.

  • Konsensverfahren: Damit wird bestimmt, wer den nächsten Block an die Blockchain anhängen darf.
  • Proof of Work: Hierbei wird in der Regel die Rechenpower von Grafikkarten oder speziellen ASIC-Maschinen genutzt, um ein mathematisches Rätsel (eine Aufgabenstellung) zu lösen, um vom Netzwerk ausgewählt zu werden, den nächsten Block an die Blockchain anhängen zu dürfen (Konsensverfahren).
  • Proof of Space and Time: Hier ist es entscheidend, wie viel Speicherkapazität ein Miner besitzt. Die wird in Relation zum Netzwerk und den anderen Teilnehmern gesetzt und anhand dessen der nächste Block vergeben.
  • Blöcke: Das sind Datensätze, die mithilfe einer Verschlüsselung miteinander verkettet sind (Blockchain, Blockkette). Die Datensätze bestehen dabei aus dem sogenannten Hashwert des vorangehenden Blocks, Zeitstempel und Transaktionsdaten.

Es gibt noch ein Verfahren namens Proof of Stake. Hier ist die entscheidende Kenngröße, wie viele Coins einer Währung man bereits besitzt. Je mehr, umso größer die Wahrscheinlichkeit vom Netzwerk ausgewählt zu werden, den nächsten Block an die Blockchain anhängen zur dürfen und letztlich die wertvollen Coins zu verdienen. Ethereum soll darauf umgestellt werden:

Sind Festplatten bereits teurer geworden?

Tatsächlich ist in den letzten Tagen bei einigen Produkten ein spürbarer Preisanstieg zu bemerken. Vor allem Festplatten des Herstellers Seagate sind laut dem Preisvergleichsportal Geizhals.de im Kurs gestiegen. Auch Produkte von Western Digital und Toshiba sind betroffen.

Aber noch lässt sich kein eindeutiger und allgemeingültiger Trend herauslesen, der zwingend auf Chia zurückzuführen ist. Denn einzelne Festplatten sind in den letzten Tagen sogar im Preis gesunken.

Generell gilt, dass klassische HDDs vergleichsweise günstigen Speicherplatz bieten, deshalb ist hier am ehesten mit steigenden Preisen durch Chia zu rechnen.

Wie sich die verschiedenen Arten von Datenspeichern unterscheiden und was hinter Begriffen wie NAS, Enterprise, Consumer und Co. steckt, erfahrt ihr in unserem oben verlinkten Übersichtsartikel.

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