Fazit der Redaktion
Nvidia GameWorks GDC 2016 - Bilder ansehen
Jan Purrucker: Bei all den Gerüchten, Dementis, Vorwürfen und Fürsprechern ist es schwierig, sich in Bezug auf Nvidias GameWorks auf eine Seite zu stellen. Zum Glück muss, darf und will ich das Journalist auch gar nicht. Mich hat das GameWorks-Programm schon länger interessiert und ich wollte mit diesem kurzen Artikel zumindest etwas Übersicht zu dem Thema schaffen.
AMDs Kritik an dem geschlossenen Ansatz von GameWorks und der Herangehensweise von Nvidia ist plausibel und teils berechtigt – kommt AMD jedoch auch sehr gelegen. Schließlich sorgen die anspruchsvollen GameWorks-Effekte immer wieder für Performance-Probleme (oft allerdings sowohl bei Radeon- als auch bei Geforce-Karten, was eher für eine schlechte bis nicht vorhandene Optimierung seitens der Entwickler spricht). Die Vorwürfe fallen bei von Performance-Problemen beim jeweiligen Titel gefrusteten Spielern auf entsprechend fruchtbaren Boden. Beweise für eine Manipulation der DLLs oder gezielt der Performance fehlen AMD jedoch und allein, dass die Möglichkeit dafür besteht, reicht für ein Urteil nicht aus.
Zudem spricht gegen die Behauptung, dass Nvidia Entwicklern auf Wunsch auch den gesamten GameWorks-Code zur Verfügung stellt und somit Einblick erlaubt. Zwar geschieht das gegen Auflagen, die das Weitergegeben des Codes verbieten und somit auch eine frühe Treiber-Optimierung seitens AMD verhindern. Allerdings wäre die Gefahr der Aufdeckung einer Manipulation dennoch extrem hoch. Der PR-Skandal und auch der Verlust an GameWorks-Partnern in Form von Entwicklungsstudios oder Publishern wäre enorm. Nur für einige besonders früh veröffentlichte Treiber oder ein paar Prozent mehr Performance wäre das Risiko unserer Meinung nach zu groß.
Generell vertreten Nvidia und AMD beim Thema Software-Entwicklung und Developer-Support gänzlich unterschiedliche Standpunkte. Während AMD als derzeitiger Underdog (in Bezug auf den Marktanteil) die Fahne für OpenSource und Offenheit hochhält, betont Nvidia, dass GameWorks Spiele optisch mit besonders hübschen Effekten aufwerte und pocht auf das Recht, die Entwicklungen für sich behalten zu dürfen oder nur mit ausgewählten Partnern zu teilen.
Beide Seiten argumentieren dabei verständlich. Allerdings könnte Nvidia mit etwas weniger exklusiven Effekten und etwas mehr Transparenz bezüglich der GameWorks-Features tatsächlich viele Kritiker verstummen lassen. Vermutlich nicht zuletzt deshalb kündigte der Konzern auf der diesjährigen GDC neben dem GameWorks 3.1 SDK für Entwickler zumindest die Offenlegung von einigen GW-Effekten (PhysX, Volumetric Lighting, etc.) an.
Ich möchte künftig an dieser oder anderer Stelle noch genauer auf einzelne GameWorks-Effekte und deren Funktionsweise eingehen. Zudem böte sich ein ähnlicher Artikel zu AMD Gegenprogramm »OpenGPU« an. Was halten Sie von der Idee und wie sehen Sie Nvidias GameWorks?
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