Nvidia überholt Intel und die Gründe dafür sind durchaus überraschend

Nvidias Aktie ist auf Rekordkurs und die Gründe dafür könnten unter anderem PlayStation 5 und Xbox Series X sein, obwohl darin gar keine Nvidia-GPU verbaut ist.

Nvidias Geforce RTX 3000 Ampere könnten laut eines Analysten einen wahren Boom erleben, unter anderem ausgelöst durch die PlayStation 5 und Xbox Series X. (Bildquelle: Nvidia) Nvidias Geforce RTX 3000 Ampere könnten laut eines Analysten einen wahren Boom erleben, unter anderem ausgelöst durch die PlayStation 5 und Xbox Series X. (Bildquelle: Nvidia)

Nvidia ist erstmals in der Geschichte wertvoller als Intel (via NASDAQ). Damit avanciert das Unternehmen zum formell drittgrößten Halbleiter-Produzenten der Welt, gleich hinter Samsung und TSMC.

Formell deshalb, weil Nvidia strenggenommen gar keine Chips fertigt, sondern lediglich designt und dann bei einem Auftragsfertiger produzieren lässt. Jahrelang war Nvidia übrigens treuer Kunde von TSMC, mittlerweile verdichten sich aber die Hinweise darauf, dass ein Wechsel zu Samsung anstehen könnte - zumindest was die Gaming-Sparte Geforce anbelangt.

Doch zurück zum Thema: Nvidias Aktienkurs ist schon eine geraume Weile kontinuierlich am Steigen. Stand heute, 9. Juli 2020, hat das Wertpapier einen Rekordwert von 408,64 US-Dollar erklommen, woraus sich eine Marktkapitalisierung von 251 Milliarden US-Dollar ergibt. Intel hingegen schafft es auf einen Börsenwert von 248 Milliarden US-Dollar.

Aktienkurs von Nvidia über fünf Jahre bis zum 1. Juli 2020. (Bildquelle: Finanzen.net) Aktienkurs von Nvidia über fünf Jahre bis zum 1. Juli 2020. (Bildquelle: Finanzen.net)

Börsenwert ist nicht gleich Unternehmenswert: Die Marktkapitalisierung gibt den Gesamtwert aller in Umlauf befindlichen Aktien an - also das Produkt aus Aktienkurs und Aktienmenge. Intel liegt was den Umsatz betrifft mit 71,9 Milliarden US-Dollar jedoch weiterhin klar vor Nvidia mit 11,72 Milliarden US-Dollar. Aber wie kann es dann sein, dass Nvidia dennoch wertvoller als Intel ist?

Was sind die Gründe dafür?

Künstliche Intelligenz: Die Technik-Branche befindet sich generell im Wandel, Stichwort: Künstliche Intelligenz / Maschinelles Lernen. Hier konnte Nvidia wichtige Absatzmärkte für sich erschließen, da Grafikchips für die Anforderungen der Algorithmen respektive großer zu analysierender Datenmengen schlicht besser geeignet sind als CPUs.

COVID-19: Der Lockdown im Zuge der Corona-Krise hat laut den Marktforschern von Jon Peddie Research (JPR) zu einem signifikanten Anstieg verkaufter Hardware für Spiele-PCs geführt, da es dadurch einfach mehr Spieler gibt. In diesem Zusammenhang berichteten wir vom Aufwind den die Krise für Spiele auf Steam hatte.

Dieser Effekt könnte auch noch nachwirken, da viele Berufe ins Home-Office verlegt wurden, einige dort wohl auch verbleiben und noch Bedarf an PC-Upgrades besteht. JPR geht für 2020 daher von einem Wachstum bei Spiele-relevanter Hardware von 10,3 Prozent (3,6 Milliarden US-Dollar) gegenüber dem Vorjahr aus.

Konsolen: Für den Aktienkurs ist nicht nur die aktuelle Lage eines Unternehmens entscheidend, sondern vor allem die Erwartung. Und es wird erwartet (via Igor's LAB), dass die NextGen-Konsolen PlayStation 5 und Xbox Series X zu einem massiven Upgrade-Zyklus bei PC-Komponenten, allem voran Grafikkarten, führen.

Der Grund sei laut eines Analysten der Bank of America dabei recht simpel: Demnach besäßen nur neun Prozent der untersuchten PCs Grafikkarten, die es mit der Leistung der kommenden Konsolen aufnehmen könnten. Als Grundlage habe dem Analysten dabei die Steam-Hardwareumfrage gedient.

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