Oddworld: New 'n' Tasty im Test - Damals herausragend, heute besser

Im Test zu New 'n' Tasty für PC glänzt das Remake von Oddworld: Abe's Oddysee mit neuer Grafik, ohne den Charme des Originals von 1997 einzubüßen. Das eigentliche Highlight aber sind die cleveren Verbesserungen der Spielmechanik.

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Schon wenn uns Abe mit seinem unförmigen Kopf im Hauptmenü des Plattformers Oddworld: Abe's Oddysee - New 'n' Tasty zuzwinkert, werden Erinnerungen wach. Erinnerungen an obszöne Furzgespräche mit Außerirdischen und knackige, um nicht zu sagen bockschwere Hüpfeinlagen. Das Spiel ist eine Neuauflage des PC-Abenteuers Oddworld: Abe's Oddysee aus dem Jahre 1997 und stammt vom Entwicklerstudio Just Add Water, das unter anderem schon dem Serienableger Oddworld: Strangers Vergeltung das HD-Korsett überstülpte.

Anders als die meisten HD-Remakes bietet New 'n' Tasty aber nicht nur ein paar aufgehübschte Texturen, sondern auf Basis der Vorlage komplett neugestaltete, zusammenhängende 3D-Kulissen, die flüssig ineinander übergehen. Dadurch wirkt die Spielwelt im Gegensatz zu den damaligen Einzelbildschirmen wie aus einem Guss - ein völlig neues Spielgefühl.

Kopierschutzhinweis
Auf Steam kostet Oddworld: Abe's Oddysee - New 'n' Tasty 18 Euro, auf Gog.com ist das Action-Adventure für 20 Euro erhältlich. Dabei setzt die Steam-Version zur Aktivierung eine Internetverbindung voraus. Bei Gog erhalten Sie hingegen eine DRM-freie Version, die nicht aktiviert werden muss. Auf beiden Plattformen ist ein kostenloses Nutzerkonto erforderlich.

Auf der Flucht vor dem Metzger

Wer das Original nicht kennt, hier ein kurzer Abriss der Geschichte: Wir übernehmen die Kontrolle über den Mudokaner Abe, der als Putzkraft in der Fleischfabrik Rupture Farms arbeitet. Weil dem Metzgerladen aber allmählich die Wildtiere ausgehen, sollen künftig die Mudokaner zu Snacks verarbeitet werden. Abe bekommt zum Glück Wind von der Sache, bevor er auf der Schlachtbank landet, und gibt Fersengeld. Fortan rennen, hüpfen und knobeln wir uns von links nach rechts durch unterschiedliche Schauplätze des Planeten Oddworld.

Oddworld: Abe's Oddysee - New 'n' Tasty - Screenshots ansehen

Da sich Abe als schwächlicher, unbewaffneter Hilfsarbeiter nicht wehren kann, vermeiden wir tunlichst Kontakt, schleichen langsam an schlafenden Wachen vorbei und verstecken uns in Dampfwolken. Oder wir machen uns die Umgebung zunutze, indem wir die Feinde etwa mit einem geworfenen Kronkorken in Kreissägen oder zuvor aktivierte Minen locken. Und wenn es das Spiel zulässt, also keine Sicherheitsdrohnen in der Luft schweben, schlüpfen wir per Gedankensteuerung kurzerhand in die Haut eines Gegners und ballern mit seinem Gewehr seine verwirrten Kollegen nieder.

Leicht ist der Fluchtversuch trotzdem nicht, denn neben schießwütigen Slig-Soldaten, flinken Hundekreaturen und Monstern mit Riesenmäulern lauern zahlreiche weitere Gefahren auf dem Weg in die Freiheit. Abgründe, Fleischwölfe, Sprengkörper, herabfallende Felsbrocken - in New 'n' Tasty beißen wir im Minutentakt ins Gras.

Grübeln und sterben

Aber gerade das macht den Reiz des Spiels aus. Jede Situation ist wie ein Puzzle, das unsere grauen Zellen fordert. Wie kommen wir an den Schalter? Wozu dient das Portal im Hintergrund? In welcher Reihenfolge gehen wir vor? Häufig hilft reines Ausprobieren (und Sterben). Das klingt negativ, doch die Rücksetzpunkte sind fair verteilt und die Tode oft witzig inszeniert, etwa wenn ein Slig-Soldat hämisch über unsere Fehler kichert.

Darüber hinaus verlangt das Abenteuer vor allem bei den eingestreuten Geschicklichkeitseinlagen viel Geduld sowie exaktes Timing, etwa wenn wir mit einem Emul-Saurier über mit Minen gepflasterte Plattformen hüpfen oder von Deckung zu Deckung rollen, um Feindfeuer zu entgehen. Viele Treffer verkraftet Abe nämlich nicht, zwei, drei Bleiladungen reichen aus, um ihm das Licht auszublasen.

Chanten So lösen wir Probleme: Zuerst per Chanten die Kontrolle über einen Gegner übernehmen ...

Ballern ... dann mit der Waffe des Slig-Soldaten die andere Wache töten.

Problem gelöst Zu guter Letzt noch in die Minen hüpfen, schon ist der Weg frei.

Platzte uns beim ersten Oddworld: Abe's Oddysee aufgrund der störrischen Bedienung der Kragen, hält sich der Frust diesmal dank überarbeiteter Bedienung, drei verschiedener Schwierigkeitsgrade sowie fair verteilter Rücksetzpunkte in Grenzen. Die neu hinzugefügte Sprinttaste ist ein wahrer Segen, weil wir jetzt selbst bestimmen können, wann Abe rennt, wann er läuft und wann er schleicht.

Außerdem dürfen wir nun jederzeit zwischenspeichern und schnellladen, um längere Passagen nicht ständig wiederholen zu müssen. Somit gerät der Spielfluss trotz Trial-&-Error-Prinzips nicht zu sehr ins Stocken. Die Tastatursteuerung ist übrigens frei belegbar und funktioniert ebenso präzise wie die Gamepad-Variante.

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