Ein Rollenspiel auf Abwegen
Genretypisch sammeln wir durch erledigte Gegner Erfahrung, die wir in vier ebenso genretypische Charakterwerte sowie den Ausbau unserer Talente stecken. Letztere fallen zwar nicht allzu vielfältig aus, lassen sich bei bestimmten Levelaufstiegen aber in je zwei Bereichen spezialisieren. Soll Styx‘ Messerattacke mehr Schaden anrichten oder lieber die Wahrscheinlichkeit erhöhen, den Getroffenen niederzuwerfen?
Das motiviert, ist aber schon fast alles an Rollenspiel, was in Of Orcs an Men steckt. Davon abgesehen lässt das Programm nämlich all das, was dieses Genre sonst noch ausmacht, weitgehend vermissen. Beispielsweise fallen sämtliche Gebiete nicht nur enorm klein, sondern auch enorm linear aus. Und selbst wenn die Areale Abzweigungen bieten, gibt es dort nur in den seltensten Fällen eine Kiste mit Gegenständen darin zu entdecken. Überhaupt lässt die Auswahl an Items sehr zu wünschen übrig. Im Verlauf der etwa zehn Stunden umfassenden Kampagne haben wir höchstens drei, vier Mal unsere Waffe oder ein Rüstungsteil gewechselt.
Derartige Defizite finden sich auch bei den Quests. Egal ob Haupt- oder Nebenaufgabe, wir haben nie mehr zu tun, als von A nach B zu latschen und unterwegs alle Gegner umzuhauen. Da stört es doppelt, dass wir in Dialogen unsere Antworten zwar selbst wählen dürfen, diese aber nur selten Auswirkung auf den Gesprächsverlauf oder die Quest haben.
Die Technik
Grafisch ragt Of Orcs and Men ebenfalls kaum aus dem Einheitsbrei heraus. Zwar sehen die Charaktere durchweg sehr gut aus, und auch die Texturen sind fast ausnahmslos knackig scharf, die generelle Polygonarmut der Umgebung hält dem Konkurrenzvergleich aber nicht stand. Dazu kommen teils abgehackte Animationen und spärliche Effekte.
Beim Sound gibt es hingegen nur wenig Anlass zur Kritik. Die Musik und Kampfgeräusche untermalen das Geschehen zu jeder Zeit passend, die deutschen Sprecher der Helden leisten gute Arbeit. Bei so mancher Nebenfigur mag die Stimme aber nicht so ganz zum Charakter passen.
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