OnLive - Pleite oder an »neues Unternehmen verkauft«? (Update)

Der Cloud-Gaming-Service OnLive wurde an ein anderes, neu gegründetes Unternehmen verkauft, zu dem anfangs noch keine Informationen gab.

Wie PCmag.com berichtet, gab es zunächst Gerüchte, nachdem Spiele-Designer Brian Fargo über Twitter mitteilte, dass OnLive noch am gleichen Tag den Geschäftsbetrieb einstellen würde. Dies habe er über E-Mail erfahren. Danach gab es weitere Berichte über viele Entlassungen und darüber, dass Angestellte dabei gesehen wurden, wie sie die Büros von OnLive mit Umzugskartons verließen.

Offiziell hat OnLive inzwischen mitgeteilt, dass ein »neues Unternehmen einen großen Anteil der Angestellten von OnLive aus allen Abteilungen übernimmt und noch deutlich mehr Mitarbeiter, auch für OnLive, einstellen wird“. Wie viele der aktuellen Angestellten entlassen wurden, wollte eine Sprecherin aber nicht sagen, da der gesamte Vorgang noch nicht abgeschlossen sei.

Ein OnLive-Angestellter, der PCmag kontaktierte, widersprach aber inzwischen der Aussage, dass viele Angestellte übernommen werden. Ob OnLive nun also vielleicht insolvent ist und seinen Dienst einstellt oder auf irgendeine Weise übernommen wird, ist unklar. Gerüchte zu einer Übernahme, beispielsweise durch Sony, gab es schon länger. Dort hat man sich jedoch für den Konkurrenten Gakai entschieden. Ein plötzliches Ende des OnLive-Dienstes würde überraschen, denn erst vor einigen Tagen wurde die Unterstützung der Android-Konsole Ouyaangekündigt.

Laut XbitLabs hat OnLive jedoch in den USA einen Antrag gestellt, der von einem insolventen Unternehmen dazu genutzt werden kann, die Kontrolle über alle Rechte und das vorhandene Eigentum ein einen Dritten zu übertragen, der dann damit Gläubiger bezahlen kann. Speziell einige Patente von OnLive dürften in diesem Fall für Investoren interessant sein - die Angestellten und der Dienst an sich vermutlich weniger.

Update 20.8.:

OnLive wird laut einer Presseerklärung weiterhin unter diesem Namen seine bekannten Dienste anbieten, auch wenn dahinter nun ein »ein neu gegründetes Unternehmen« steht, das von der Investmentfirma Lauder Partners ins Leben gerufen wurde. Die Schulden des »alten« OnLive wurden durch Lauder Partners komplett beglichen.

Laut der Mitteilung sei es aufgrund der Art der Transaktion, bei der nur der Besitz und das geistige Eigentum von OnLive erworben wurden, nicht möglich, Anteile an OnLive Inc. oder dessen Angestellten zu übernehmen. Allerdings hat über die Hälfte der bisherigen Mitarbeiter eine neue Stelle in dem neuen Unternehmen angeboten bekommen. Sobald die weitere Finanzierung gesichert sei, plane man, mehr Leute einzustellen, darunter auch weitere ehemalige Mitarbeiter von OnLive.

Die Übernahme aller Güter sei zwar für jeden bei OnLive ein »herzzerreißender« Vorgang, aber die einzige Möglichkeit gewesen. Die Arbeit von mehr als einem Jahrzehnt könne so überleben und sich weiter entwickeln. Für die Nutzer ändere sich nichts.

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