Damit Indie-Spiele unser Hobby bereichern, müssen viele davon scheitern

Indie-Erfolge wie Hades kann es nur geben, weil Tausende andere Indies untergehen. Dafür muss der Einstieg in den Markt leicht bleiben - aber bleibt er das?

Erfolge wie Hades erfordern Dutzende Misserfolge, das nennt sich »struktureller Zufall«. Erfolge wie Hades erfordern Dutzende Misserfolge, das nennt sich »struktureller Zufall«.

Indie-Spiele können magisch sein - aber was ist überhaupt noch Indie? Darf sich Paradox Interactive Indie nennen, obwohl der Publisher als börsennotiertes Unternehmen zuerst seinen Investoren verpflichtet ist? Ist das famose A Plague Tale: Requiem ein Indie-Spiel, obwohl es von Focus Interactive finanziert wurde?

Human Nagafi, Unternehmensberater bei 1789 Innovations und Podcaster bei Corporate Therapy sowie Critical Infinity hat eine simple Antwort darauf:

Indie sind alle Spiele, bei denen nicht die Monetarisierung im Vordergrund steht, sondern das Spiel selbst.

Klar, das ist eine gefühlte Definition - erstens müssen auch Indie-Teams Geld verdienen, und zweitens können wir nicht wissen, was genau in ihren Köpfen und in Hinterzimmergesprächen mit Geldgebern passiert, die einem Studio Starthilfe geben.

Dennoch fasst Humans Definition wunderbar zusammen, was Indie für viele Spielerinnen und Spieler bedeutet: Das Gefühl, dass hier ein Team seine kreativen Vorstellungen umsetzen durfte, ohne zum Einbau von Echtgeld-Shops und Lootboxen genötigt zu werden.

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Die Frage ist: Wie lange bleibt das noch so? Im Podcast sprechen Micha und Human über die Indie-Szene, die Gründe für ihren Boom in den späteren 2000er-Jahren und ihre mögliche Zukunft, in der Monetarisierung eine größere Rolle spielen könnte.

Denn Indie-Games haben zu kämpfen - nicht nur gegen die Werbegewalt der AAA-Industrie, sondern auch um Sichtbarkeit auf Plattformen. Gar nicht so leicht, unter den Tausenden Spielen aufzufallen, die jedes Jahr auf Steam erscheinen.

Noch dazu erzählen wir uns zwar gerne Indie-Erfolgsgeschichten à la Terraria und Hades, doch das ist ein sogenannter »Survivorship Bias« - also der Überlebenseffekt. Denn die namhaften Erfolge machen nur die Spitze des Indie-Eisbergs aus, unter der sich Tausende erfolglose Studios und Spiele ansammeln.

Und diese Misserfolge muss es auch geben, denn erst dadurch gewinnt die Indie-Szene ihre Stärke: Je mehr Studios mitmischen, desto höher steigt die Chance auf erfolgreiche Spiele.

Umso wichtiger ist, dass der Markt offen und die Einstiegshürde niedrig bleibt. Beispielsweise, weil neue Technologien (Hallo, Künstliche Intelligenz!) die Entwicklung von Spielen vereinfachen.

Ausgeklammert haben wir in dieser Diskussion den Trend zum Spiele-Abo, obwohl der Licht und Schatten bringt: Einerseite können Abos eine wichtige Geldquelle für Indie-Teams sein - andererseits werden Abo-Anbieter wie Microsoft dadurch zu Gatekeepern, die den Zugang zum Marktplatz mehr einschränken als beispielsweise Steam. Das haben wir bereits in unserem Podcast über die Plattform-Kriege besprochen:

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