Fazit der Redaktion
Christoph Liedtke
@vAronized
Vega gibt's nun auch in klein: Im Test entpuppt sich die nur 16,7 cm lange Powercolor Radeon RX Vega 56 Nano Edition als kürzeste High-End-Grafikkarte auf dem Markt (wenn auch nur knapp kürzer als diverse GTX-1080-Mini-Varianten), die sich rein in Sachen 3D-Leistung vor der ausgewachsenen Konkurrenz mit Vega-10-XL-Grafikchip nicht verstecken muss.
Das Erbe der im Jahr 2015 erschienenen Radeon R9 Nano anzutreten, missglückt jedoch. Die Fiji-Grafikkarte war damals in Sachen Leistung konkurrenzlos und punktete nicht nur mit einer fast identischen Leistung zur Fury, sondern auch mit einer deutlich niedrigeren Leistungsaufnahme samt akzeptabler Geräuschkulisse und vertretbaren Temperaturen.
Der im Unterschied zur R9 Nano abgespeckte Kühler der RX Vega 56 Nano Edition ist mit der Leistungsaufnahme von 165 Watt und dem nicht reduzierten Chiptakt überfordert, sodass die kurze Grafikkarte bereits in unserem offenen Testsystem unter Last heiß und laut wird.
Wer über die hohe Lautstärke hinweghören kann, erhält mit der Nano Edition die schnellste kleinste Grafikkarte auf dem Markt. Mithilfe des Treibers lässt sich die Lautstärke nachträglich stark verringern, darunter leidet aber auch die Leistung. In unseren Benchmarks kostet der um 300 MHz niedrigere Takt rund 15 Prozent Leistung.
Bei einzelnen Händlern wurde die Powercolor Radeon RX Vega 56 Nano Edition im deutschen Raum kurzzeitig für 449 Euro gelistet. Die Angebote sind aber aktuell wieder verschwunden, die Liefersituation ist unklar. Wir stehen mit Powercolor in Kontakt und aktualisieren den Artikel um weitere Informationen zur Verfügbarkeit möglichst zeitnah.
Sofern die Nano Edition nicht lieferbar oder nur zu einem hohen Preis zu haben ist, sind aufrüstwillige Spieler mit Kleinst-PCs, die auf Freesync verzichten können und ein wenig mehr Platz im Gehäuse haben, vermutlich mit den GTX 1070 und 1080 Mini-ITX-Modellen von Gigabyte besser beraten.
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