Seite 2: Quakecon 2010 - Was gibt es Neues zu Rage, Doom & Elder Scrolls 5?

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Wann kommt Doom 4?

Auch id Software hatte keine wirkliche Überraschung mit im Gepäck. Wie sich schon im Vorfeld der Quakecon angedeutet hatte, gibt es bis zur Fertigstellung von Rage keine neuen Details oder gar Bilder zu Doom 4. Der Höllen-Shooter wurde 2008 offiziell angekündigt und auf der letzten Quakecon 2009 versprach id-Chef Todd Hollenshead, dass Doom 4 im nächsten Jahr auf der Quakecon Premiere feiern würde. Auf der diesjährigen Quakecon-Eröffnungsveranstaltung musste er allerdings das Publikum vertrösten: id wolle Doom 4 erst der Öffentlichkeit präsentieren, wenn es wirklich vorzeigbar ist und den positiven Eindruck hinterlässt, den sich das Studio von dem Spiel selbst verspricht.

Quakecon 2010 - GameStar vor Ort ansehen

John Carmack, id-Mitbegründer und Engine-Guru, deutete in seiner Keynote-Rede im Anschluss an, dass das Doom-Team um Kevin Cloud noch mindestens ein bis zwei Jahre an dem Spiel programmieren werde. Ein Release vor 2012 ist also mehr als unwahrscheinlich. Jedoch soll die Entwicklungszeit von Doom 4 insgesamt nicht so lange dauern, wie jetzt bei Rage, an dem id Software seit rund sechs Jahren arbeitet. Der Vorteil des Doom-Teams sei, dass sie mit einer fertigen id Tech 5-Engine arbeiten könnten und nicht wie bei der Rage-Entwicklung immer wieder durch technische Änderungen und Probleme aufgehalten würden.

John Carmack, id-Mitbegründer, spricht über den PC. John Carmack, id-Mitbegründer, spricht über den PC.

Zudem habe id ihre Entwicklungsphilosophie wieder geändert: Während man bei Rage noch alle Plattformen, PC und Konsolen, gleich behandelt hat und auch die Entwicklungsumgebung praktisch gleich war, würde man künftig wieder stärker die Leistungsfähigkeit von PCs für die Entwicklung ausnutzen. Dank 24-Kern-Rechnern mit 64-Bit-Betriebssystem und Unmengen an Arbeitsspeicher sei es möglich effizienter Spiele zu entwickeln, so Carmack.

In seiner Rede sprach er zudem darüber, dass seiner Meinung nach, künftig grafische Verbesserungen bei den Spielen nicht mehr den Stellenwert einnehmen würden wie vor einigen Jahren noch. Es gäbe jedoch sehr viele Möglichkeiten den Entwicklungsprozess zu vereinfachern und zu beschleunigen, wodurch die Entwickler mehr Zeit für das Gameplay und das Design der Spiele hätten. So habe er in den letzten Monaten beispielweise mit Raytracing expermentiert und festgestellt, dass viele Probleme (Schatten), die aktuelle Grafik-Render-Systeme aufweisen, durch Raytracing gar nicht erst enstehen würden. Auf der aktuellen Konsolen-Generation sei dies noch nicht umsetzbar, aber möglicherweise bei der nächsten - auch wenn er selbst noch nicht wisse, was Microsoft oder Sony für ihre nächsten Konsolen planen.

id setzt auf den PC

Bei den Ausgabe- und Eingabe-Geräten sehe er noch großes Verbesserungspotential - auch wenn er weiterhin Maus und Tastatur für die Art von Spielen, die id Software macht, als die beste Eingabeform hält.

Id Software sei im Kern eben immer noch eine Gruppe von PC-Freaks und viele seiner Mitarbeiter würden immer noch viel zu wenig auf Konsolen spielen, scherzte Carmack unter dem Beifall der Quakecon-Besucher. Jedoch würden heutzutage die meisten Spiele, vor allem die Action-Titel, nunmal auf der Playstation 3 oder Xbox 360 gespielt. Aus diesem Grund wird es wohl auch keine Linux-Version von Rage geben: Carmack beobachte diesen Bereich zwar weiterhin, aber die Nutzerzahlen seien zu niedrig, weshalb Linux nicht im Fokus für die Zukunft stünde. Aber zumindest löste er ein Versprechen von der letztjährigen Quakecon ein: Der Source Code von Return to Castle Wolfenstein ist nun frei verfügbar. Wenn es keine Probleme damit gebe, wäre es auch möglich nach der Veröffentlichung von Rage den Quellcode für die id Tech 4 (Doom 3, Quake 4) zu veröffentlichen, sagte Carmack.

Ganz ohne Überraschung blieb Carmacks Eröffnungsrede aber nicht. Er präsentierte eine Live-Demo von Rage auf einem iPhone 4.

Rage wird es auch für das iPhone geben. Rage wird es auch für das iPhone geben.

Das gezeigte Level enthielt zwar noch keine Gegner oder Spielelemente, die Umgebung sah aber für ein Handheld-Spiel mehr als eindrucksvoll aus. Zudem lief die Rage-Demo mit konstanten 60 Bildern-pro-Sekunde.

Ein erstes Rage-iPhone-Spiel soll noch dieses Jahr erscheinen und günstiger als vergleichbare Titel im Apple-Store werden. Offenbar soll das Spiel eher zur Werbung dienen. Carmack glaubt, dass viele das Spiel nur herunterladen werden, um anderen zu zeigen, wie viel cooler ihr Smartphone ist. Momentan sei aber die Größe noch ein Problem und er sei gespannt, ob Leute wirklich ein mehr als Hundert Megabyte großes Spiel aus dem App-Store herunterladen werden.

Ein zweites Rage-iPhone-Spiel - oder verbesserte Version - soll dann 2011 vor dem Release des "echten" Rage folgen. Wie uns Matt Hooper, id Softwares Design Director für Rage, im Interview später sagte, werden die beiden iPhone-Spiele wohl die Vorgeschichte zum Rage-Hauptspiel erzählen - mit einer anderen Hauptperson und etwas anderen Gebieten. Mehr Details dazu sollen in den nächsten Tagen folgen.

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