Radeon RX 5700 Bios-Flash: Deutlich mehr Performance durch XT-Bios

Ein Test verrät, wie das funktioniert und wieviel XT in der RX 5700 steckt - ungefährlich ist das Flashen aber nicht!

Kann man aus einer Radeon RX 5700 eine RX 5700 XT machen? Dieser Frage geht Wccftech nach. Kann man aus einer Radeon RX 5700 eine RX 5700 XT machen? Dieser Frage geht Wccftech nach.

Das Flashen des Grafikkarten-Bios hat sich in der Vergangenheit schon des öfteren als günstige Methode erwiesen, um mehr Leistung aus AMDs Radeon-Grafikkarten zu holen. So konnte die RX Vega 56 mit dem VGA-Bios der RX Vega 64 ein ordentliches Leistungsplus verzeichnen, auf der RX 480 4GB-Variante konnten teils sogar zusätzliche 4 GByte VRAM freigeschaltet werden - eine vollwertige 8 GByte-Variante war das Ergebnis.

Ob ähnliches auch mit den aktuellen Navi-Karten funktioniert, wollte Wccftech nun herausfinden - wie viel XT steckt in der RX 5700?

Flashen leicht gemacht

Der Versuchsaufbau ist dabei denkbar einfach: Man hole sich ein Bios einer Radeon RX 5700 XT, wahlweise via GPU-Z von der Karte eines Bekannten oder aus einer anderen Quelle, wie zum Beispiel aus der VGA-Bios Collection von Techpowerup.

Dazu noch das entsprechende AMD ATI Flash-Tool, das ebenfalls auf der Homepage der amerikanischen Hardwarespezialisten zu finden ist. Der Rest ist nur noch Programm ausführen, VGA-Bios auswählen, auf eine RX 5700 flashen, fertig.

VGA-Bios Collection Techpowerup VGA-Bios Collection.

ATIFlash Techpowerup ATIFlash.

Klingt einfach? Ist es im Prinzip auch. Aber ganz ohne Risiken ist die Prozedur dennoch nicht - Schäden an der Grafikkarte können die Folge sein. Wer das Experiment dennoch wagt, tut dies auf eigene Verantwortung.

Hat das Flashen aber geklappt, stehen der RX 5700 laut Wccftech plötzlich deutlich mehr Leistung zur Verfügung. Das Powerlimit ist auf das Niveau einer RX 5700 XT angehoben und auch die Taktraten entsprechen denen der großen Schwester - unter Last werden so 1.850 MHz möglich.

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Wird zusätzlich noch das Powerlimit um 20 Prozent erhöht, hält die geflashte RX 5700 sogar 1.950 MHz und mehr stabil stand.

Der Videospeicher konnte laut Wccftech auf der getesteten Karte jedoch nicht mehr ohne Abstürze übertaktet werden. Und auch an der Zahl der Stream-Prozessoren (SP) ändert sich nichts. Es bleiben weiterhin 2.304 Kerne, 256 weniger als bei der echten RX 5700 XT mit 2.560 SPs.

Gleiche Leistung, mehr Energie

3DMark Firestrike Extreme Die geflashte RX 5700 samt 20 Prozent höherem Powerlimit übertrifft die RX 5700 XT im 3DMark Firestrike Extreme sogar. (Bildquelle: Wccftech)

3DMark Time Spy Im 3DMark Time Spy liegt die original RX 5700 XT leicht vorne, groß ist der Unterschied aber nicht. (Bildquelle: Wccftech)

Im 3DMark Firestrike Extreme und 3DMark Time Spy erzielt die getestete RX 5700 somit ähnliche gute Ergebnisse wie die RX 5700 XT. Der Energiebedarf steigt dabei allerdings: 390 statt 330 Watt verbraucht das ganze System bei gleicher Leistung - die Temperaturen hingegen sind trotz des höheren Energiebedarfs gleich.

Da erste Custom-Modelle der RX 5700 mit ausreichend guter Kühlung bereits ab rund 360 Euro erhältlich sind, ist das unserer Meinung nach ein sehr gutes Resultat - allerdings kann natürlich auch die RX 5700 XT ihrerseits noch übertaktet werden.

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