Ruined King will Solo-Rollenspieler für das LoL-Universum begeistern

Riot will erstmals auch die Herzen von Singeplayer-Fans erobern. Ruined King: A League of Legends Story baut dabei auf ein etabliertes Rollenspiel-Konzept.

Ruined King - Der Trailer stimmt euch auf Szenario und Helden des Rollenspiels im LoL-Universum ein. Video starten 2:01 Ruined King - Der Trailer stimmt euch auf Szenario und Helden des Rollenspiels im LoL-Universum ein.

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Das Universum von League of Legends soll sich bald auch für die Spieler öffnen, die mit MOBA so gar nichts anfangen können. Mit Ruined King: A League of Legends Story begibt sich Riot in neue Gefilde, nämlich ins Rollenspiel-Genre.

Ruined King will dabei etwas schaffen, das LoL bei allem Erfolg bisher nicht gelungen ist: Spielern die erstaunlich komplexe Lore nahezubringen. Die geht im MOBA bisher nämlich komplett unter. Wer mehr über die Story erfahren möchte, muss sich durch ellenlange Textblöcke quälen. Aber nicht mehr lange, wenn es nach Ruined King geht.

Dass Riot grundsätzlich in der Lage ist, neue Genres und Zielgruppen erfolgreich zu erschließen, haben sie unlängst mit dem Helden-Shooter Valorant bewiesen.

Ähnliches soll nun auch mit Ruined King gelingen. Wie genau, wollten wir für euch im Gespräch mit den Entwicklern herausfinden und haben sie über Setting, Champions und Gameplay ausgequetscht.

Was genau wird Ruined King für ein Spiel?

Ruined King pfeift überraschenderweise auf sämtliche aktuellen Genre-Trends und wird ein rundenbasiertes Taktik-Rollenspiel, das sich vor allem an klassischen JRPGs wie den frühen Final-Fantasy-Teilen orientiert.

Die Überraschung weicht jedoch dem Aha-Moment, wenn man sich genauer, wer hinter diesem Projekt steht. Airship Syndicate heißt das Studio, das zusammen mit Publisher Riot Forge an Ruined King arbeitet. Airship war zuletzt verantwortlich fürs tolle Koop-Actionspiel Darksiders Genesis (GameStar-Wertung: 82), vor allem aber auch für das Rollenspiel Battle Chasers: Nightwar, das 2017 zufallsgenerierte Dungeons mit taktischen Kämpfen im klassischen Final-Fantasy-Stil kreuzte. Und ebenjenes Battle Chasers lieferte laut Lead Designer Steve Madureira viel Inspiration fürs neue Projekt:

"Als wir Battle Chasers entwickelten, waren wir ein kleines Team, bloß neun Leute. Wir hatten einige Ideen, die wir deswegen nicht umsetzen konnten. Und wir haben während der Entwicklung viel dazugelernt."

War Battle Chasers also noch ein eher kleines Indie-Rollenspiel, können die Entwickler jetzt deutlich mehr in Technik und Umfang investieren, der Trailer gibt bereits einen ersten Vorgeschmack auf den gestiegenen Anspruch. Und das ist durchaus viel versprechend, wenn man bedenkt, wie gut uns bereits das weitaus weniger ambitionierte Battle Chasers gefallen hat:

Ganz konkret schlägt sich das größere Budget und Team bereits in einer vollständigen deutschen Sprachausgabe, vor allem aber in der Gestaltung der Spielwelt nieder: Während eure Helden in Battle Chasers lediglich über eine schematische Karte wanderten, dürft ihr in Ruined King die Welt in Echtzeit erkunden, und zwar wie in Darksiders Genesis aus einer isometrischen Top-Down-Perspektive. Kommt es zum Gefecht, wechselt das Spiel hingegen wieder wie in Battle Chasers in eine taktisches Seitenansicht.

Zu Ruined King haben wir noch keine richtigen Screenshots bekommen, die Kämpfe sollen aber ähnlich wie in Battle Chasers aussehen und ablaufen. Zu Ruined King haben wir noch keine richtigen Screenshots bekommen, die Kämpfe sollen aber ähnlich wie in Battle Chasers aussehen und ablaufen.

Setting, Kämpfe und Gameplay

Das Setting von Ruined King: Die Geschichte dreht sich um die heruntergekommene Piratenstadt Bilgewasser und die verfluchten Schatteninseln. Kenner der Lore von League of Legends spitzen hier die Ohren, handelt es sich doch um bekannte Orte der LoL-Spielwelt Runeterra, die bislang aber nur in Texten und Trailern stattfanden.

Während die Seeräuber-Festung immer wieder von Monstern, Geistern und brutalen Mörderbanden heimgesucht wird, liegt über den Schatteninseln ein tödlicher Nebel. Eine zusammengewürfelte Truppe aus (Anti)Helden muss die Bedrohung des Ruined King abwehren. Wer genau dieser Gegenspieler ist und was er eigentlich plant, wissen wir bis jetzt noch nicht.

Was ist mit Gameplay? Leider bekamen wir noch keine Spielszenen zu sehen. Und auch mit konkreten Aussagen, zum Beispiel zu Dialogen oder Skills, hielten sich die Macher bisher zurück. Immerhin konnten wir aber schon einiges über das Kampfsystem herausfinden:

So funktionieren die Kämpfe in Ruined King

Im Laufe des Spiels sammelt ihr einen Champion-Pool aus sechs Charakteren. Von denen dürft ihr jeweils drei auf einmal in den Kampf mitnehmen, auch das kennt man von Battle Chasers. Jeder Champion hat spezielle Fähigkeiten, und die müsst ihr klug kombinieren. Je nach Zusammensetzung eures Teams entstehen dann besondere Synergien.

Diese Kombos sollen der Kern des ganzen Kampfsystems sein: Ihr könnt euer Team immer wieder neu zusammenstellen und so herausfinden, welche Champion-Gruppe eurer Spielweise am meisten entgegenkommt.

Die Entwickler verrieten uns außerdem, welche sechs Helden zur Wahl stehen. Wer die Champions aus League of Legends kennt, soll all ihre speziellen Eigenheiten wiederfinden. Und wer keine Ahnung von LoL hat, darf sich auf teils sehr interessante und für Rollenspiele durchaus ungewöhnliche Skills freuen.

Die sechs Champions im Überblick

Die Helden von Ruined King: Pyke, Braum, Miss Fortune, Illaoi, Ahri und Yasuo. Die Helden von Ruined King: Pyke, Braum, Miss Fortune, Illaoi, Ahri und Yasuo.

Die Entwickler haben sich mit konkreten Aussagen zwar noch zurückgehalten, aber auf Basis des LoL-Kanons lässt sich bereits jetzt recht präzise voraussagen, mit was für Heldentypen und -Fähigkeiten ihr es zu tun bekommt.

Ahri: Die Fuchsfrau ist eine mächtige, aber unberechenbare Magierin. In LoL greift sie Gegner mit magischen Geschossen an oder bezaubert sie mit ihrem Charme. Zudem ist sie äußerst mobil unterwegs. Allerdings hält sie nicht viel Schaden aus.

Braum: Dieser Champion stammt aus dem eisigen Königreich Freljord. Er ist ein gutmütiger und aufopferungsvoller Beschützer. In LoL ist er ein Tank, der sich mit seinem mächtigen Schild zwischen Verbündete und Feinde stellt. Er kann Gegner betäuben und in die Luft schleudern.

Illaoi: Die »Prophetin des Großen Kraken« setzt auf die Unterstützung ihres goldenen Götzenbildes. Sie beschwört magische Tentakel, die Gegner attackieren. Außerdem kann sie die Seelen aus den Körpern von Feinden reißen.

Miss Fortune: Die taffe Lady ist ein angesehener Kapitän von Bilgewasser. Sie hat am liebsten eine Pistole in jeder Hand und deckt ihre Gegner mit einem Kugelhagel ein.

Pyke: Eigentlich sollte der Harpunier schon lange tot sein. Allerdings treibt er inzwischen als Untoter in den Gassen von Bilgewasser sein Unwesen. In LoL ist er ein Supporter, der sich tarnen und teleportieren kann. Seine Spezialität sind blitzschnelle und heimliche Angriffe.

Yasuo: Der legendärer Schwertkämpfer stammt aus Ionia, sozusagen dem Japan von Runeterra. Er ist extrem geschickt mit seiner Windklinge, kann Geschosse abwehren und Gegner hochwerfen.

Für wen ist Ruined King interessant?

Egal, ob ihr LoL schon kennt oder noch nie einen Fuß in das MOBA gesetzt habt: Wenn ihr Rollenspiele wie Battle Chasers mögt, könnte Ruined King einen Abstecher wert sein. Zugänglichkeit für möglichst viele Spieler schreiben sich die Entwickler dabei auf die Fahne.

Ihr braucht zum Beispiel keinerlei Vorwissen, um euch in Runeterra zurechtzufinden, die gesamte Story wird im Spiel erklärt. Es gibt mehrere Schwierigkeitsgrade, vom einfachen Story-Modus bis zur knackigen Hardcore-Herausforderung, die von den Entwicklern »Steve-Modus« getauft wurde, weil der gleichnamige Kollege immer alle Schwierigkeitsregler auf Anschlag stellt.

Falls ihr allerdings grundsätzlich mit JRPGs und rundenbasierten Kämpfen wenig anfangen könnt, dürfte auch Ruined King daran wenig ändern.

Was gefällt uns bisher, was bleibt unklar?

Da wir noch keine Spielszenen gesehen haben, können wir nur schwer einschätzen, welches Potenzial in Ruined King schlummert, auch wenn die bisherigen Titel des Entwicklerstudios immer überzeugen konnten. Die Idee, aus der wirklich tiefen Hintergrundgeschichte von League of Legends endlich mal mehr zu machen als nur dröge Textboxen, finden wir ausgesprochen spannend.

Was gefällt uns?

  • Ruined King könnte sowohl LoL-Veteranen als auch Neulinge abholen. Für erfahrene Spieler gibt es sicherlich jede Menge »Ach, das kenn ich doch!«-Momente. Und alle anderen bekommen eine Chance, die erstaunlich umfangreiche Lore von League of Legends zu erleben.
  • Das Kombo-System klingt nach viel Abwechslung. Wenn es ähnlich gut wie in Battle Chasers: Nightwar funktioniert, dann erwarten uns anspruchsvolle, aber dennoch kurzweilige Rundenkämpfe.
  • Das LoL-Universum steckt voller spannender Geschichten, aber das hat fast niemand auf dem Schirm. Mit Ruined King könnte sich das erstmals ändern.

Was bleibt unklar?

  • Bisher konnten wir uns noch kein konkretes Bild vom Gameplay machen.
  • Wir können noch nicht beurteilen, ob die Story tatsächlich spannend genug wird, um die Spieler bei der Stange zu halten.
  • Wie frei sind wir bei der Zusammenstellung unserer Truppe? Es wäre schade, wenn am Ende nur eine Handvoll Kombos überhaupt Sinn ergeben.

Ruined King erscheint Anfang 2021 auf Steam, Epic, Xbox One und Series X/S, PlayStation 4 und 5 sowie Nintendo Switch. Wer es für die CurrentGen-Konsolen kauft, soll später kostenlos auf die NextGen-Version upgraden können.

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