Hardware
Obwohl der Gear VR anders als dem DK2 kein vollwertiger Desktop-Rechner zur Berechnung zur Verfügung steht, liefert der Qualcomm Snapdragon 805 im Note 4 genügend Performance für eine flüssige Darstellung. Für ein ruckelfreies und somit auch möglichst magenschonendes VR-Erlebnis sind dabei besonders die konstanten 60 fps wichtig, gleiches gilt für die geringe Verzögerung zwischen Kopfbewegung und angezeigtem Bild. John Carmack und sein Team haben hierfür von Samsung direkten Zugriff auf den Prozessor des Note 4 bekommen und konnte so sowohl die benötigte Framerate als auch eine mit angeblich weniger als 20 Millisekunden sehr niedrige Latenz erreichen.
Gleichzeitig muss sich der Prozessor des Note 4 auch um die Berichtigung der »chromatische Aberration« kümmern. Darunter versteht man die verzerrte Darstellung von Farben und Formen, die durch die Lichtbrechung der Linsen entsteht. Zu einem gewissen Maß lässt sich dieser Effekt durch die veränderte Darstellung des Bildschirminhalts auffangen, allerdings wirken manche Objekte beim Blick in die Gear VR dennoch zu groß oder leicht verformt.
Auch deshalb sollte man gerade beim ersten Ausprobieren der Gear VR am besten sitzen. Besonders in Spielen mit viel Bewegung kommt der Körper ansonsten schnell aus dem Gleichgewicht und da die Gear VR anders als die Rift DK2 nicht über ein Positionstracking verfügt, verstärkt sich dieses Gefühl noch. Bewegungen nach vorne, hinten oder zur Seite registriert die Gear VR nicht, neigen wir den Kopf nach oben und unten oder drehen uns nach links und rechts nutzt die Gear VR jedoch die Gyroskope und ermittelt mit einer Frequenz von 1.000 Hz so die Ausrichtung unseres Kopfs.
Software
Um die Samsung Gear VR nutzen zu können, muss auf dem Galaxy Note 4 die kostenlose Oculus-App installiert sein. Sie öffnet sich, sobald wir das Smartphone in der Mirco-USB-Halterung anbringen und der Näherungssensor erkennt, dass wir die Brille aufgesetzt haben (setzen wir sie ab, geht das Note 4 in den Standby-Modus). Im Menü sehen wir unsere zuletzt verwendeten Apps sowie die Bibliothek mit den bereits installierten Anwendungen und haben Zugriff auf die App-Stores von Samsung und Oculus. Alle Menüs wirken durch die Kacheloberfläche sehr aufgeräumt und wir finden uns schnell zurecht – das wird allerdings auch durch die noch ziemlich überschaubare Auswahl an Apps begünstigt.
Obwohl die App-Stores regelmäßig mit Updates versorgt werden, hätten wir uns dennoch mehr Auswahl gewünscht. Zum Testzeitpunkt standen knapp 50 Anwendungen zur Verfügung, von denen die meisten jedoch nur kurzweilige Demo-Versionen sind. Ein Projekt wie die Samsung Gear VR steht und fällt auf lange Sicht mit dem Angebot an Inhalten, das wiederum von der Verbreitung beim Kunden abhängig ist. Hier bleibt abzuwarten, ob sich mit der Zeit genügend Kunden für die Gear VR begeistern können und so die Nachfrage an vollwertigen Titeln steigt.
Filme
Abgesehen davon gibt es aber bereits jetzt einige Anwendungen, die uns durchaus begeistern. Hierzu gehören unter anderem Oculus Cinema und 360°-Video, in denen sich Videos mit vollständigem Rundumblick oder 2D- und 3D-Filme auf einer riesigen Leinwand anschauen lassen. In Oculus Cinema sitzen wir in einem leeren virtuellen Kinosaal und können uns nach allen Seiten umschauen.
Die Sitze neben, vor und hinter uns sind nicht besetzt und wir haben freien Blick. Sobald der Film (den wir vorher auf die MicroSD-Karte des Note geladen haben) anfängt, wird das Licht gedimmt und wir haben unsere eigene Heimkinoanlage. Die App unterstützt dabei sowohl das MP4, FLV als auch AVI-Format, erlaubt es uns allerdings nur, den Film anzuhalten oder neuzustarten, Spulen ist nicht möglich – sehr ärgerlich.
Dennoch gehören die Cinema- und 360°-Video-Apps zu den größten Pluspunkten der Samsung Gear VR. Die Bildqualität ist je nach Ausgangsmaterial gut und mit angeschlossenen Kopfhörern (Bluetooth oder Klinke) lässt sich so ein beeindruckender Kinoabend zuhause erleben. Im Test hat der Akku des Galaxy Note 4 dabei rund 4,5 Stunden durchgehalten, was in Ordnung geht. Das Aufladen ist allerdings nicht möglich, während das Note 4 im Gear VR steckt, da der Mirco-USB-Port dann belegt ist.
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