Spiele
Die meisten Anwendungen für die Gear VR beschränken sich derzeit auf simple Baller-Spiele oder Erlebnisse wie einen Helikopterflug über NewYork, einen Spaziergang durch die Berge oder einen Ausflug ins All. Dabei ist das Mittendrin-Gefühl in den meisten Fällen sehr beeindruckend, aber durch die fehlende Interaktion bei den virtuellen Ausflügen und die kurze Spieldauer der Spiele mangelt es an Langzeitmotivation.
Fast alle Spiele sind aktuell nur als Demo-Version verfügbar oder verlieren durch ihr simples Lightning-Gun-Prinzip (draufschauen und abschießen) schnell ihren Reiz. Zudem funktioniert die Steuerung mit Kopfbewegungen zwar ohne Probleme und auch recht präzise, bei den meisten Titeln müssen wir aber auch mit dem Touchpad navigieren. Das kann zum einen recht fummelig ausfallen, zum anderen wird der rechte Arm durch das ständige an der Brille fummeln schnell müde.
Hier haben Spiele einen Vorteil, die Bluetooth-Gamepads unterstützen. Perlen wir Temple Run lassen sich damit ohne Probleme auch lange Zeit Spielen – zumindest solange, bis der Akku aufgibt oder das Note 4 überhitzt. Dann muss das Gerät erst einige Minuten abkühlen, was uns gerade kurz vor dem Erreichen eines neuen Highscores extrem nervt.
Porno als Motor
Ein hoher Grad an Immersion sorgt nicht nur in Hollywood-Filmen und Spielen für eine neue Dimension der Unterhaltung, sondern auch bei pornografischem Material. Abseits moralisch-ethischer Bedenken ist die Porno-Industrie umsatzstark und traditionell ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Verbreitung von neuen Technologien. Egal, ob in den 80er-Jahren beim Kampf zwischen VHS und Betamax, bei der DVD-Einführung oder in neuerer Zeit beim Duell von HD-DVDs und Blurays – immer spielte die Wahl der Porno-Industrie eine nicht zu unterschätzende Rolle. Zudem adoptieren die Erotikproduzenten in der Regel neue Techniken und Formate sehr schnell (vermutlich aufgrund der vergleichsweise geringen Produktionskosten der entsprechenden Inhalte) und entwickeln meist als erster ein funktionierendes (sprich: profitables) Geschäftsmodell, sei es mit HD-Filmen oder Internet-Streaming.
Ähnlich verhält es sich mit Virtual Reality: Bereits kurz nachdem die erste Version der Oculus Rift erhältlich war, gab es entsprechende Anbieter für erotische VR-Filme, die jetzt auch auf der Gear VR funktionieren. Natürlich bewerben weder Samsung, Oculus noch andere Hersteller ihre Geräte mit der Möglichkeit, auf ihnen Erotik-Videos zu konsumieren – die aus der Egoperspektive dank VR nun besonders plastisch wirken. Unsere (überwiegend männlichen) Testkandidaten aus der Redaktion ließen sich jedenfalls in der Mehrzahl zu überraschten Ausrufen hinreißen, als ihnen die virtuellen Damen auf den Pelz rückten.
Bevor jetzt unschöne Bilder zu dem Testablauf in Ihrem Kopf entstehen: Es gab für jeden nur kurze Szenen zu sehen, uns ging es um die spontanen Reaktionen der Testpersonen. Und die haben erneut sehr deutlich gemacht, welch großen Eindruck das Erleben einer virtuellen Realität machen kann – das Szenario eignet sich aufgrund der statischen Betrachterposition noch viel besser als etwa Spiele (die vielen auf den Magen schlagen) für die Virtualisierung.
Man kann der Porno-Industrie im Allgemeinen aus verschiedenen Gründen zwar kritisch gegenüber stehen. Allerdings wäre diese Industrie nicht so groß geworden, wenn sich niemand für die entsprechenden Filme interessieren würde, deshalb haben wir uns dazu entschieden, im Zusammenhang mit der Gear VR auch darüber zu berichten. Zudem ist es ziemlich wahrscheinlich, dass pornographische Inhalte in Zukunft zu einem erheblichen Teil für die Verbreitung von VR-Brillen wie der Samsung Gear VR verantwortlich sein werden.
Eine möglichst hohe Verbreitung von VR-Brillen im Allgemeinen ist dabei aus Spielersicht selbst bei völligem Desinteresse gegenüber Pornos begrüßenswert. Je größer das potenzielle Publikum von VR-Anwendungen, desto eher finden sich schließlich Entwickler solcher Anwendungen, und desto mehr Anwendungsmöglichkeiten gibt es wiederum für VR-Brillen.
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