Fazit der Redaktion
Jan Purrucker: AMD zeigt mit dem Fiji-Grafikchip, dass man es auch mit den Top-Modellen von Nvidia wieder aufnehmen kann. Die neue Radeon R9 Fury bietet im Test (wie schon die Radeon R9 Fury X) sehr viel 3D-Leistung und lässt die Geforce GTX 980 besonders in 4K-Auflösung klar hinter sich. In Full- und WQHD gibt es aktuell keinen Titel, den die Fury selbst bei maximalen Einstellungen und mehrfacher Kantenglättung nicht absolut flüssig darstellen kann. Selbst in 4K erreicht sie meist flüssige Frameraten, trotz maximalen Qualitäts-Einstellungen.
Dass die Hersteller anders als bei der Fury X jetzt auch eigene (Luft-)Kühlungen und Taktraten nutzen können, schadet der Radeon R9 Fury nicht. Im Gegenteil, Sapphire schickt mit der Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X eine Karte zum Test, die trotz Übertaktung sehr leise und vergleichsweise kühl arbeitet. Zudem fällt der Stromverbrauch im Vergleich zur Radeon R9 390X trotz höherer Leistung deutlich niedriger aus und kann es fast mit der Energieeffizienz von Nvidias Maxwell-Karten aufnehmen.
Unterm Strich machen AMD und Sapphire mit der Fury also vieles richtig und schicken eine leise, schnelle und relativ sparsame Radeon ins Rennen - die aber bislang praktisch nirgends erhältlich ist. Bereits zum Start der Fury gab es nicht mal für die Presse ausreichend Samples und bei den Händlern scheinen auch in absehbarer Zeit nur minimale Mengen (wenn überhaupt) einzutreffen. Allerdings würden wir derzeit ohnehin nicht zum Kauf der Radeon R9 Fury raten, denn trotz der vielen Pluspunkte liegt der Preis mit über 600 Euro angesichts der Konkurrenz von Nvidia noch deutlich zu hoch – vor allem die nur wenig langsamere GTX 980 gibt es bereits ab 520 Euro.
Es bleibt also abzuwarten, wann AMD es schafft, Asus, Sapphire und andere Hersteller mit ausreichend Fiji-GPUs (eventuell liegt der Engpass auch am neuen HBM-Speicher) zu beliefern. Bei der derzeitigen Lage dürfte jedoch mit der für August angekündigten Radeon R9 Nano der nächste »Paper Launch« einer Fiji-Grafikkarte anstehen, wo es nach offizieller Veröffentlichung eines Produkts keine oder nur winzige Stückzahlen im Handel gibt.
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