Schwaches WLAN-Signal? Warum WiFi-Repeater und Verstärker nicht die beste Lösung sind

WLAN-Repeater sind bei vielen die erste Wahl, wenn es darum geht, ein schwaches WiFi-Signal zu verstärken oder dessen Reichweite zu erhöhen. Es gibt allerdings einige Gründe, die gegen sie sprechen.

Wifi-Repeater und Verstärker sind günstig und einfach einzurichten - aber nicht immer die beste Wahl. Wifi-Repeater und Verstärker sind günstig und einfach einzurichten - aber nicht immer die beste Wahl.

Wer zuhause oder im Unternehmen mit schlechtem WLAN-Empfang konfrontiert ist, wird früher oder später über die sogenannten WLAN-Repeater oder Extender stolpern.

Sie sind meistens sehr günstig in der Anschaffung und versprechen oft hohe Übertragungsgeschwindigkeiten bei gleichzeitig erhöhter Reichweite für euer Netzwerk.

Wie immer hat die Sache einen oder in diesem Fall mehrere Haken. Warum sie nicht immer gut geeignet sind und welche Alternative besser ist, erfahrt ihr hier. 

Was genau sind WLAN-Repeater und wie funktionieren sie? 

WLAN-Repeater machen genau das, was der Name vermuten lässt: Sie wiederholen. Stellt euch vor, ihr wollt mit einer Person sprechen, die am anderen Ende einer 100 Meter-Bahn steht.

Damit eure Nachricht diese erreichen kann, ist es notwendig, dass jemand bei der 50-Meter-Marke steht, eure Nachricht aufnimmt und an diese Person weitergibt beziehungsweise - sie wiederholt.

Genauso könnt ihr euch einen Repeater in einem WLAN-Netzwerk vorstellen. 

Die meisten Repeater geben das Signal dabei nicht nur weiter, sondern verstärken es zusätzlich

Welche Vorteile bieten WLAN-Repeater?

Fangen wir erst einmal mit den Punkten an, die für WLAN-Repeater sprechen. In erster Linie sind sie vor allem eins: günstig. Die meisten von ihnen besitzen Preisschilder im zweistelligen Bereich und viele von ihnen kosten weniger als 30 Euro. Dazu kommt ein verhältnismäßig geringer Stromverbrauch

Außerdem eignen sie sich sehr gut für die Überbrückung von kurzen Distanzen. Stellt euch dafür einfach nochmal das Beispiel von oben vor: Je näher der Repeater an der Signalquelle ist, desto besser versteht er diese und kann die Nachricht besser weiterreichen und wiedergeben. Besteht also wenig Distanz zwischen Router und Repeater, müssen nur wenige Kompromisse eingegangen werden. Dazu später mehr. 

Abschließend sind sie relativ einfach in der Einrichtung. WLAN-Repeater werden meistens einfach an eine Steckdose angesteckt und mit eurem Router verbunden. Anschließend bauen sie ein eigenes Wi-Fi-Signal auf, womit ihr eure Endgeräte verbinden müsst. 

Ein Repeater kann effektiv für die Überbrückung von kurzen Distanzen verwendet werden. (Bild: TP-Link) Ein Repeater kann effektiv für die Überbrückung von kurzen Distanzen verwendet werden. (Bild: TP-Link)

Die Nachteile

Kommen wir zu den Punkten, die gegen WLAN-Repeater sprechen. 

Ein Nachteil ist die begrenzte Reichweite. Während die Nutzung von Repeatern auf kurze Distanz wunderbar funktioniert, fällt die Nützlichkeit mit wachsender Entfernung zum Router rapide ab. 

Bei überlappenden Signalen kommt es außerdem oft vor, dass euer Gerät sich nicht mit der Quelle mit dem stärksten Signal verbindet. Das heißt, dass man umständlich die Verbindung, beim Wechsel von Zimmern, neu verbinden muss. 

Verwendet man identische SSIDs für Repeater und Router, könnte man das Problem zwar theoretisch umgehen, jedoch werden die meisten Geräte sehr stur an einer schlechten Signalqualität festhalten, bevor sie sich automatisch mit einer besseren Quelle verbinden. 

Welche Alternative ist besser?

Wenn euer WLAN-Signal nicht stark genug sein sollte, könnte es helfen, einen dedizierten Wifi-Router zu verwenden. Diese werden an euren Haupt-Router per Kabel angeschlossen und dienen als WiFi-Zugangspunkt für eure Geräte.

In vielen Fällen bieten solche ein deutlich stärkeres Wifi-Signal als die Geräte, die von eurem Internet-Provider zur Verfügung gestellt werden. 

Eine noch bessere Alternative, die sich vor allem für große Wohnungen, Häuser und Unternehmen eignet, ist die Einrichtung eines Mesh-Netzwerkes.

Bei einem solchen Netzwerk werden mehrere Knotenpunkte verteilt, die alle miteinander verbunden sind. Auch Wifi-Repeater können als solche in ein Mesh eingebunden werden, jedoch nur mit Geräten desselben Herstellers. 

Ein Mesh-Netzwerk verwendet mehrere Knotenpunkte, die alle miteinander kommunizieren können. (Bild: AVM) Ein Mesh-Netzwerk verwendet mehrere Knotenpunkte, die alle miteinander kommunizieren können. (Bild: AVM)

Zusätzlich ist ein Mesh-Netzwerk keine Ansammlung von SSIDs, sondern ein einziges Netzwerk, mit dem ihr euch verbindet. Eure Geräte sind stets mit dem Zugangspunkt verbunden, der das beste Signal liefert und der Wechsel geschieht nahtlos und ohne Unterbrechung

Mesh-Netzwerke sind allerdings nicht ohne Nachteile: Sowohl die Anschaffungskosten als auch die Betreibung sind teurer. Je mehr Knotenpunkte ihr für euer Netzwerk verwendet, desto höher ist auch der gesamte Stromverbrauch. 

Fazit

Ein Wifi-Repeater kann sich lohnen, wenn ihr vor allem nur eine kurze Distanz überbrücken müsst und es nicht nötig ist, einen großen Bereich abzudecken. In so einem Fall lohnt es sich eher ein Mesh-Netzwerk einzurichten, das nicht nur die Reichweite erhöht, sondern auch einen nahtlosen Wechsel von Zugangspunkten ohne Verbindungsabbrüche ermöglicht.

Solltet ihr nur ein einziges Gerät mit Internet versorgen wollen, wie zum Beispiel euren PC, lohnt es sich, auch ein langes Ethernet-Kabel zu verlegen, sollte das möglich sein. Natürlich sind Kabel keine Option für Smartphones, Tablets oder Handheld-Konsolen. 

Benutzt ihr selbst Repeater bei euch Zuhause oder im Unternehmen? Wie zufrieden seid ihr mit der Leistung? Kennt ihr die hier genannten Alternativen oder verwendet ihr diese vielleicht schon? Schreibt uns eure Erfahrungen in die Kommentare! 

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