Wenn man einen Säbel komplett durch den Oberkörper gebohrt kriegt, ist es normalerweise vorbei mit der Kämpferkarriere. Doch in Shadow Gambit: The Cursed Crew fängt sie damit erst richtig an: Unsere perforierte Heldin Afia Manicato macht als verfluchte Piratin einfach weiter, als sei nix passiert.
Trotz der störenden Klinge schleicht und kämpft sie sich durch die »Verlorene Karibik«. Das ist eine alternative Version der historischen Piratenkaribik, unterjocht von der Inquisition und ihrer Anführerin Ignacia, die alles Übernatürliche mit ihrem Fegefeuer ausmerzen will. Und ja, mit Knochengestalt und Säbel durch die Brust ist Heldin Afia definitiv übernatürlich!
Fast so übernatürlich wie unser riesiger Plus-Test, der ausführlich zeigt, dass die begabte Crew hinter Shadow Gambit abermals eines der besten Strategiespiele des Jahres auslaufen lässt.
Ein geniales Prinzip wird clever erweitert
Grundsätzlich spielt sich Shadow Gambit wie der Genre-Gründer Commandos von 1998 und Mimimis letztes Schleichabenteuer Desperados 3: Mit unseren Charakteren schleichen, schießen und tricksen wir uns über rund ein Dutzend Karibikinseln voller Wachen, Scharfschützen und Patrouillen. Wir buddeln nach Schätzen, befreien Gefangene, schalten Ziele aus.
Jede Map ist direkt komplett aufgedeckt, ihr seht also auch eure Gegner vorab. Wenn ihr einen anklickt, zeigt ein wandernder grüner Sichtkegel, wohin der Typ gerade guckt. Dabei ist Shadow Gambit zumindest auf den niedrigeren der vier Schwierigkeitsgrade nicht so gnadenlos wie Commandos: Da hatte man ja schon die halbe deutsche Armee an den Hacken, wenn man nur ein Pixel zu weit um die Ecke gelugt hat. In Shadow Gambit hingegen habt ihr noch etwas Zeit, euch wieder aus dem Sichtfeld zu retten.
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