Seite 2: Sinister - Gruseliger Etikettenschwindel

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Vom Albtraum zum Horrorfilm

Im Interview erzählt Scott Derrickson uns, dass die Idee zu Sinister gar nicht von ihm selbst kam. Ganz im Gegenteil: Sein Freund C. Robert Cargill, seinerseits amerikanischer Filmkritiker, hatte da quasi eine Vision. Nachdem er The Ring in einer Nachmittagsvorstellung gesehen und sich auf ein Nickerchen hingelegt hatte, träumte er von einer mysteriösen Kiste mit Gruselfilmen, die er auf seinem Dachboden fand. Und schon war die Idee zum Film geboren. Gemeinsam entwickelten die beiden die Geschichte weiter und schrieben das Script zusammen.

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Derrickson ging es von Anfang an vor allem um das Gefühl der Angst und nicht um eine Vielzahl brutaler Bilder. Das merkt man beim Zuschauen sofort. Blut fließt, Gemetzel gibt es, aber es dominiert die schaurige Erwartungshaltung. Die stete Anspannung in Erwartung von Schreckmomenten. Das Ganze als »Angst« zu bezeichnen, geht vielleicht ein bisschen weit, denn Genrekenner sind ja nun schon einiges gewohnt. Aber wenn Derrickson sagt, dass er die Art von Angst, die solche Filme hervorrufen, als gesund ansieht, regt er einen interessanten Gedanken an. Wen's interessiert: mehr dazu erzählt er in unserem Interview.

Konventionell aber originell

Klar, was Scott Derrickson liefert, ist nicht wirklich neu. Und als echter Horrorfan gibt der Regisseur auch nur zu gerne zu, dass er sich von einschlägigen Genre-Klassikern inspirieren ließ. Da wundert es nicht, dass in vielen Kritiken Ähnlichkeiten mit The Shining aufgeführt werden.

Trotz vieler konventioneller Stilmittel wirkt Sinister aber erstaunlich frisch und originell. Die Wendungen im Film überraschen bestimmt nicht jeden Kinogänger und Genre-affine Zuschauer sehen vieles sicherlich schon kommen. Und geben wir's zu: bei Horrorfilmen ist das natürlich so eine Sache. Grundlegend Neues aufzuzeigen ist schon fast unmöglich. Das kann dann auch ein bisschen kläglich aussehen, wie bei dem vor zwei Wochen gestarteten Possession.

Da ist es dann umso erfreulicher, dass man sich bei Sinister wirklich gruseln kann, auch wenn die ganz großen Überraschungen vielleicht ausbleiben.

Fazit

Anne Facompre: Sinister profitiert von Altbewährtem ohne sich darauf zu beschränken. Regisseur Derrickson liefert eine finstere Atmosphäre, ein paar nette Schreckmomente und einen Hauptdarsteller, dem seine Rolle wie auf den Leib geschrieben scheint. Dadurch konzentriert man sich auch weniger auf die Nebenfiguren, sondern bleibt stets bei Ellison und durchlebt mit ihm seine Ängste. Das sitzt. Im direkten Vergleich mit anderen großen Horrorfilmen des Jahres 2012, wie Possession oder Chernobyl Diaries schneidet Sinister gut ab.

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