In der GameStar-Redaktion werden (mal wieder) die Lichtschwerter gezückt, denn bei der neuesten Kenobi-Folge werden wir uns nicht einig. Doch anstatt auf Argumentverstärker aus Plastik zurückzugreifen, machen wir, was GameStar-Redakteure am besten können: schreiben.
Deswegen haben wir für euch in diesem Artikel zusammengefasst: Begeistert oder enttäuscht uns die neueste Episode der Star Wars-Serie auf Disney Plus? Was stört oder was gefällt uns an Ewan McGregors Rückkehr ins Krieg der Sterne-Universum?
Seid ab dieser Stelle jedoch vor Spoilern gewarnt! Denn Steffi, Dimi, Heiko und meine Wenigkeit gehen mit ihren Pro- und Contra-Punkten definitiv auf die bisherige Handlung von Obi-Wan Kenobi ein. Sofern ihr noch nicht auf dem aktuellen Stand seid, werft am besten einfach mal in Steffis spoiler-freie Review zu den ersten beiden Folgen. Warum schon der Auftakt der neuen Star Wars-Serie für sie hervorragend funktionierte, solltet ihr nicht verpassen:
Warum wir Folge 3 von Kenobi super finden!
Steffi Schlottag: Ich bleibe dabei, auch und gerade nach Folge 3: Kenobi ist großartig und Star-Wars-Feeling pur! Das heißt nicht, dass ich die Einwände der Kollegen Vali und Dimi nicht verstehe – dass Reva sich bisher nicht gerade in die Topliga der Schurken einreiht, ist einfach Tatsache. Und ja, gerade werden einige Fragen zum Kanon aufgeworfen. Aber das ist doch wirklich kein Drama!
Denn mal ehrlich, es gab schon immer solche Kanonbrüche in Star Wars. Dass R2 und Obi-Wan einander nicht erkennen, obwohl sie jahrelang eng vertraut waren. Dass Leia Luke knutscht, obwohl sie doch »irgendwie schon immer wusste, dass du mein Bruder bist«. Dass Darth Vader seine eigene Tochter nicht erkennt, geschweige denn ihr Machtpotenzial spürt. All das kommt ganz einfach daher, dass George Lucas anfangs noch nicht die komplette Story ausgearbeitet hatte und sich deswegen manchmal selbst widersprach. Und ich fände jammerschade, wenn Kenobi sich komplett zurückhalten müsste, nur weil Vader vor vielen Jahren einen Satz über ihr letztes Duell fallen ließ. Wenn die Geschichte mich richtig packt, dann nehme ich solche Lücken mit Kusshand in Kauf.
Kleiner Ausflug: War ja damals bei Ahsoka auch nicht viel anders. Da wurde Anakin im Nachhinein ein kompletter Padawan angedichtet, der in den vorher gedrehten Filmen – natürlich – kein einziges Mal auch nur angedeutet wird. Die meisten Fans, mich eingeschlossen, waren erstmal voll dagegen. Und dann war Clone Wars am Ende trotzdem super und Ahsoka eine riesige Bereicherung für Star Wars.
Jetzt wieder zurück zu Kenobi: Ich merke, dass ich bei der Serie einfach andere Schwerpunkte setze als meine kritischeren Kollegen. Ich bin zum Beispiel begeistert über die kleine Leia, die es schafft, den bissigen Charme von Carrie Fishers erwachsener Rebellenanführerin einzufangen. Und vor allem liebe ich, wie bedrohlich Darth Vader auftritt! Das war schon in Rogue One und Rebels cool, in Kenobi lässt er den rachsüchtigen Sith-Lord noch stärker raushängen, wenn er Zivilisten wie Puppen durch die Gegend schleudert oder seinen alten Meister quälend langsam durchs Feuer zerrt. Über Ewan McGregors glanzvolle Rückkehr in seine alte Rolle könnte ich einen eigenen Artikel voller Lobeshymnen verfassen.
Die einzige Frage, bei der auch ich ins Grübeln komme: Woher zum Rancor weiß Reva, dass Anakin zu Darth Vader wurde? Das ist immerhin eins der am besten gehüteten Geheimnisse der Galaxis. Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Serie darauf keine gute Antwort liefert. Ich fiebere also auf die nächsten Folgen und bin sehr gespannt, wohin diese Star-Wars-Story mich noch entführt.
Heiko Klinge: Wichtiger Disclaimer vorab: Ich bin weder ein Riesen-Star-Wars-Nerd noch jemand, der in Unterhaltungsmedien mit der Lupe nach Logiklöchern sucht, um anschließend auf Social Media klugscheißen zu können.
Sondern ich lümmel mich ins Sofa, knabbere eine gute Schoki, drehe die Lautstärke auf »Gib’s mir!« und erfreue mich daran, wenn es angemessen knallt. Und Heidewitzka, hat es in der dritten Folge von Obi-Wan Kenobi mal geknallt!
Ich bin wirklich beeindruckt von der Produktionsqualität der Serie. Wie cool Darth Vaders Festung auf Mustafar aussah! Wie spektakulär das Duell zwischen Vader und Kenobi inszeniert wurde! Mir hat vor allem der Kontrast gefallen: Auf der einen Seite ein Darth Vader auf dem Höhepunkt seiner Macht, auf der anderen ein Obi-Wan Kenobi, der seine Kräfte zehn Jahre lang verstecken musste und entsprechend ängstlich wie chancenlos wirkt.
Genau wie Steffi bin ich auch ein Fan der kleinen Leia, und wer von ihr genervt ist, kann meiner Meinung nach noch nicht viel Zeit mit zehnjährigen Kindern verbracht haben. Ein vorlautes Mundwerk gehört da ebenso zum Standard-Repertoire wie eine oft schon ausgeprägte Portion Cleverness.
Deshalb war es für mich neben dem Lichtschwert-Duell ein echtes Highlight der Folge, dass sich mal nicht ein klischeehaft dummes Kind verplappert und so eine Tarnung auffliegen lässt, sondern der große Held.
Über Reva mag ich noch kein abschließendes Urteil fällen, sie bleibt für mich ein Rätsel. Aber auch das gehört zu einer Serie doch dazu, und Episode 3 deutet zumindest schon mal an, dass sie ein anderes Verhältnis zu Darth Vader hat als die übrigen Inquisitoren. Ich bin wirklich gespannt, ob und wie das die nächsten Folgen auflösen – ebenso wie es mit Obi-Wan Kenobi und Tia weitergeht, von der ich allein schon deshalb ein Fan bin, weil sie von der großartigen Indira Varma verkörpert wird (Luther, Game of Thrones).
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Kenobi: Neuer Trailer zur Star Wars-Serie kündigt die Rückkehr von Darth Vader an
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