Seite 2: Starpoint Gemini im Test - Sinnlos im Weltraum

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Die Steuerung: Flieg da lang! DA LANG!

In Starpoint Gemini bewegen Sie Ihr Schiff in einer 2D-Ebene, nach oben und unten fliegt es nicht. Das nimmt insbesondere den Kämpfen viel Dynamik, schließlich drehen Sie den Kahn immer nur von rechts nach links und wieder zurück.

Das Kapitänsmenü zeigt die Talente und den Ruf bei den Fraktionen. Das Kapitänsmenü zeigt die Talente und den Ruf bei den Fraktionen.

Gelenkt wird mit den WSAD-Tasten: W und S bestimmen das Tempo, A und D die Richtung. Das klingt nach einer Prise Freelancer, klappt aber nicht sonderlich gut. Denn bei Wendemanövern regiert Ihr Pott nervöser als ein Frosch im Mixer, mit jedem Druck auf A oder D ändert er seinen Kurs um 10 Grad oder mehr. Wer nur ein bisschen nach links oder rechts driften möchte, darf die Taste höchstens eine Nanosekunde lang gedrückt halten.

Das übersteigt die Fähigkeiten normaler Spieler und verhindert, dass Sie Ihr Schiff im Kampf exakt zum Gegner hin ausrichten. Und das, wo einige Waffen (etwa Torpedos) ausschließlich nach vorne feuern. Aber gut, es gibt ja noch die alternative Methode: Mit Linksklicks in den Weltraum lässt sich der Kurs exakter festlegen, was außerhalb von Gefechten auch gut funktioniert.

Um einen Gegner in der Schusslinie zu halten, müssen Sie hingegen ständig, ständig auf ihn klicken. Eine »Wende dem Feind immer den Bug zu«-Automatik fehlt. Wer im Kampf exakt manövrieren möchte, verknotet sich die Finger oder flucht wie ein Klingone. Oder beides.

Zumal Sie gleichzeitig auf die Leertaste hämmern, um die Waffen abzufeuern. Und in einer kleinen Schiffs-Blaupause auf ein beschädigtes Bauteil klicken, damit es bevorzugt repariert wird. Und zwischendurch auch mal über die F-Tasten eines der sinnvollen Spezialtalente aktivieren, etwa die bereits erwähnte »Energie in die Waffen«. Dritte Hand gefällig?

Die Kämpfe: Ausgefeilter als gedacht

Fummelbedienung hin oder her: Das Kampfsystem selbst entpuppt sich als überraschend durchdacht, die Gefechte entfalten sogar taktischen Tiefgang.

Die bunten Linien zeigen den Zustand der Schilde. Die bunten Linien zeigen den Zustand der Schilde.

Beispielsweise ist Ihr Schutzschild in vier Segmente unterteilt. Falls eines davon ausfällt, sollten Sie dem Feind zügig ein heiles zuwenden, um den kostbaren Schiffsrumpf zu schonen.

Bei Feindpötten können Sie einzelne Bauteile anvisieren und lahmlegen, etwa den Antrieb oder die Waffen. Wer nicht als Weltraumschrott enden möchte, sollte regen Gebrauch davon machen, vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden. Ebenfalls wichtig sind die Spezialtalente, beispielsweise rufen Sie per »Notruf« neutrale Schiffe dazu auf, Sie im Kampf zu unterstützen.

Blöd nur, dass manchmal mitten im Gefecht noch weitere Gegner dazukommen, etwa weil zufällig eine Piraten-Patrouille vorbeifliegt. Gegen diese Übermacht haben Sie meist keine Chance. Dann hilft nur neu laden.

Die Menüs: Mehr Klicks, mehr Klicks!

Abgesehen von der, ähem, gewöhnungsbedürftigen Schiffssteuerung lassen auch die Menüs zu wünschen übrig. Dass beim Kauf neuer Ausrüstung und dem Anwerben zusätzlicher Besatzungsmitglieder (bringen Kampfboni) ein Vergleichsfenster fehlt, das die stärkere Waffe / das dickere Schild / den neuen Offizier mit dem bereits vorhandenen Gegenstück vergleicht – geschenkt.

Schiffswerft In der Werft kaufen Sie neue Schiffe. Mehr als einen Raumer können Sie nicht besitzen.

Ausrüstung Der Händler bietet neue Schiffsmodule feil, das Angebot variiert von Station zu Station.

Crew Zusätzliche Besatzungsmitglieder kosten zwar Geld, bringen aber Kampfboni.

Aufträge Im Auftragsmenü nehmen Sie Nebenmissionen an, die stets nach denselben Mustern ablaufen.

Handel Im Handelsmenü kaufen und verkaufen Sie Waren.

Dass jede Funktion viel, viel mehr Klicks erfordert als eigentlich nötig, nervt indes gewaltig. Statt Ausrüstung beim Händler einfach à la Diablo aus dem Angebotsfenster an den Heldenkörper, pardon, Schiffsrumpf zu ziehen, müssen Sie den folgenden Parcours durchlaufen:

  1. Das gewünschte Modul in der Angebotsliste anklicken.
  2. Auf »Kaufen« klicken.
  3. Im aufploppenden Fenster mit einem Schieberegler festlegen, dass man auch wirklich »1« Modul kaufen will und nicht »0«.
  4. Auf »Kaufen« klicken.
  5. Den gewünschten Ausrüstungsplatz anwählen (etwa das Buggeschütz oder den hinteren Schildgenerator).
  6. Auf »Einbauen« klicken, um das neue Bauteil – na, was wohl? – einzubauen. Das alte Modul wird automatisch (!) ausgebaut.
  7. Das alte Bauteil im Inventar anklicken.
  8. Auf »Verkaufen« klicken.
  9. Im aufploppenden Fenster mit einem Schieberegler festlegen, dass man auch wirklich »1« Modul verkaufen will und nicht »0«.
  10. Auf »Verkaufen« klicken.
  11. In sicherer Gewissheit versinken, dass all das einfacher ginge. Viel einfacher.

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