Fazit der Redaktion
Michael Graf
(@Greu_Lich)
Ich habe ja schon häufiger davon geschwärmt, dass Paradox Stellaris offenbar gezielt für mich entwickelt. Denn das Weltraum-Strategiespiel ermöglicht vieles, was ich mir im Genre schon immer gewünscht habe - von Föderationen über innenpolitische Konflikte (Ins schwarze Loch mit diesen Randweltlern!) bis hin zu knackigen Endgame-Herausforderungen. Ich freue mich schon auf die »Kopfgeschichten«, die aus dieser Vielfalt entstehen. Dass Stellaris kein Spielchen für Zwischendurch wird, war mir klar, es wird Einarbeitungszeit fressen. Das gehört ja zum Reiz der Paradox-Spiele dazu. Muss. Jahresurlaub. Auf. Mai. Legen.
Spannend wird noch, ob die Zufallselemente nicht doch übertrieben sind. Klar, es dürfte cool sein, in jeder Partie auf andere Aliens zu stoßen, und ich bin auch zuversichtlich, dass die eigentlich nur aus Würfelwerten bestehenden Rivalen individuell wirken werden - bei den Fürsten von Crusader Kings 2 hat das ja auch funktioniert. Was dadurch aber fehlt, ist ein richtiger, partienübergreifender Hassgegner wie die verdammten Elerianer von Master of Orion 2, die sich standhaft der Eroberung per Gedankenkontrolle widersetzten! Und als Spieler, der mit der Frusttoleranz eines vom Baum gefallenen Koalas gesegnet ist, könnte es auch sein, dass mich die zufälligen Forschungsziele zur Weißglut treiben - wenn der dringend benötigte Laser-Fortschritt ums Verrecken nicht auftauchen will.
Letztlich hängt auch viel an KI und Balance: Wenn die Computergegner und Föderationsfreunde mit ihren Flotten herumirren, wenn es übermächtige und überflüssige Forschungsziele gibt, wenn die Endgame-Katastrophen zu leicht (oder zu schwer) werden, dann wird Paradox nachjustieren müssen. Dass sie dazu bereit, haben sie ja schon bei Hearts of Iron 3 und Europa Universalis 4 gezeigt - es könnte nur dauern. Wie fertig und ausgereift sich Stellaris anfühlen wird, steht aber zum Glück nicht in den Sternen. Es steht in der Releaseliste unter »Mai«.
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