Gewaltige Massenschlachten
Fans ausgedehnter Massengefechte kommen, egal ob im Angriff oder in der Verteidigung, auf jeden Fall auf ihre Kosten. Wenn Dutzende von Schwertkämpfern im Pfeilhagel mit Sturmleitern die Burgmauern erklimmen, erinnert das an die historischen Monumental-Filme der 60er Jahre. Jedes Geschoss wird einzeln berechnet. Mit der Ungewissheit, ob ein Stein oder Pfeil auch sein Ziel erreicht, will Firefly zusätzliche Spannung erzeugen. Die Erfolgsaussichten können Sie durch strategisch geschicktes Platzieren der Verteidiger erheblich erhöhen. So nehmen es Bogenschützen, die von einem Burgturm feuern, problemlos mit achtmal so vielen Gegnern auf. Getarnte Fallgruben und Ölgräben verhindern, dass Ihre Feinde in Schussweite gelangen. Beim Probespielen fiel uns allerdings auf, dass Angreifer fröhlich durch schon brennendes Öl marschieren. Firefly versprach uns aber hoch und heilig, noch kräftig an der Einheiten-KI zu feilen.
Grafisch gewinnt Stronghold zwar keinen Innovationspreis, doch die Mannen um Simon Bradbury setzen die Echtzeit-Kämpfe spektakulär in Szene. Die von uns bislang kritisierten Animationen wirken mittlerweile erheblich geschmeidiger, auch wenn sie noch nicht ganz das Niveau von Age of Empires 2 erreichen. Größte Stärke von Stronghold ist zweifellos die Anzahl der dargestellten Einheiten. Derzeit wuseln theoretisch bis zu 1.400 Figuren über die isometrischen Pixel-Landkarten. Firefly wird diese Zahl allerdings noch runterschrauben - schließlich soll Stronghold bereits ab einem mittleren Pentium 2 flüssig laufen.
Guter Burgherr, böser Burgherr
Ein weiser Regent informiert sich in regelmäßigen Abständen über das Wohlergehen seiner Schutzbefohlenen. Jeder Ihrer Bürger bekommt in Stronghold nicht nur einen eigenen Namen, sondern ähnlich wie in Tropico auch eigene Launen verpasst. Glückliche Burgbewohner lieben zwar ihren Herrscher, vernachlässigen vor lauter Spazierengehen in den Gartenanlagen aber schon mal ihren Beitrag zum Bruttosozialprodukt. Ein paar geschickt platzierte Galgen, Pranger oder Scheiterhaufen erinnern sie wieder an ihre Pflichten - heben aber nicht unbedingt die Stimmung.
Mit den Werkzeugen Steuern und Nahrungsverteilung können Sie Ihre Beliebtheit beim Volk zusätzlich beeinflussen. Wenn Ihre Schäflein mit Ihnen zufrieden sind, spricht sich das schnell herum. Neue Untertanen lassen sich in Ihrer Burg nieder und gehen sofort an die ihnen zugeteilte Arbeit, vorausgesetzt Sie stellen ihnen die nötigen Werkzeuge zur Verfügung. Mürrische Bürger machen sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause und lassen Sie in Ihrer Trutzburg allein zurück. Das dürfen Sie übrigens wörtlich nehmen, da auch Sie als (besonders kräftige) Spielfigur repräsentiert werden. Wenn Sie sterben, ist die Mission verloren. Vor allem in den Multiplayer-Partien dürfte dies für zusätzliche taktische Würze sorgen.
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