Die 5 größten Highlights und Enttäuschungen 2023: Technik, die uns begeistert hat - und ernüchtert

Die Tech-Redaktion der GameStar wirft einen persönlichen Blick zurück auf Tops und Flops aus dem Jahr 2023.

Welche technischen Gerätschaften konnten uns dieses Jahr samt und sonders überzeugen - und bei welchen mussten wir enttäuscht die Nase rümpfen? Welche technischen Gerätschaften konnten uns dieses Jahr samt und sonders überzeugen - und bei welchen mussten wir enttäuscht die Nase rümpfen?

Das GameStar-Tech-Team ist 2023 deutlich größer geworden, entsprechend vielfältig ist mittlerweile die Bandbreite an Technik in allen möglichen Formen und Ausprägungen, die wir uns näher anschauen.

Das spiegelt sich auch in unseren persönlichen Tops und Flops des Tech-Jahres 2023 wider, die wir euch in diesem Artikel vorstellen. Von klassischer PC-Hardware über TV- und Home-Entertainment-Produkte bishin zu KI-Software ist alles dabei, was uns im vergangenen Jahr besonders bewegt hat.

Lasst uns gerne in den Kommentaren wissen, ob ihr mit unseren Tops und Flops selbst bereits in Berührung gekommen seid und was eure Highlights (und Enttäuschungen) in diesem Jahr waren. Wir freuen uns auf eure Beiträge!

Top 5: Unsere Technik-Highlights 2023

🟢 Soundbar: Nubert nuPro AS-2500

Maxe Schwind: Ich bin der Typ, der sagt »Woah, hast du das Drum Pattern von 1:45 bis 2:06 gehört? Richtig Sahne!«. Ich höre gerne Musik, noch lieber in der Tiefe und dazu braucht es gute Geräte.

Ich bin auch der Typ, der Soundbars grundsätzlich erst mal aus dem Augenwinkel beäugt, weil aus den Klangstangen in der Regel echt kein guter Ton herauskommt. 

Ich bin aber auch der Typ, der sich gerne eines Besseren belehren lässt. Auftritt: Nubert nuPro AS-2500. Auf der IFA, in der großen Halle und aus dem Stand, hat mich die erste echte Soundbar von Nubert aufhorchen lassen – und den Eindruck im Test bestätigt.

Freilich, mit 500 Steinen nicht die billigste und auch nicht die schmalste, bietet die Soundbar aber verdammt starken Sound für das Geld. Eine ausgeprägte Bühne geht hier mit einem einfachen Handling und allerhand Zubehör Hand in Hand.

Was mir an der Klangstange nicht gepasst hat? Das lest ihr im Test: Nubert nuPro AS-2500: Die erste Soundbar, die mich überzeugt hat.

🟢 Handheld: Steam Deck OLED

Patrick Schneider: Hand aufs Herz. Mit dem Steam Deck OLED hat wohl niemand so schnell gerechnet. Umso erfreulicher war der Moment, als mir das gute Stück zum ersten Mal gezeigt wurde und ich den überarbeiteten Handheld testen durfte.

Valve hat dem Steam Deck kein plumpes OLED-Upgrade verpasst. Der größere Lüfter sorgt für eine bessere Wärmeableitung, der größere Akku für mehr Spielstunden und das Display wächst von 7 auf 7,4 Zoll.

Aber ja, OLED ist natürlich der Star des neuesten Ablegers. Damit sind die Farben jetzt kräftiger, der Dynamikumfang höher und das Display ist noch heller.

Spiele wie Elden Ring kämpfen zwar wegen des 16:10-Formats des Handhelds immer noch mit kleinen schwarzen Balken oben und unten, aber dank OLED fallen diese deutlich weniger ins Gewicht.

Das Steam Deck OLED wertet in meinen Augen nicht nur Valves Handheld deutlich auf, es ist auch zu meiner liebsten Spielstation und damit zu meinem Highlight 2023 geworden, wie auch mein Test zeigt: Steam Deck OLED: Gleiche Performance und trotzdem deutlich besser.

🟢 Gamepad: Alpakka-Controller

Duy Linh Dinh: Der Alpakka-Controller war mein Highlight des Jahres. Ich habe schon etliche Controller aller Art getestet, ausprobiert - und sogar selbst gebaut. Genau deswegen dachte ich, ich habe sowieso schon alles gesehen und kaum ein Controller kann mich noch überraschen.

Zum Glück lag ich falsch.

Der Alpakka konnte mich sogar wegen zwei Dingen zum Staunen bringen: Man kann ihn selbst ausdrucken und baut ihn selber zusammen. Und er wurde speziell für das Zielen mit dem Gyroskop entwickelt. 

Vor allem das Motion-Aiming hat mich beeindruckt. Ich habe noch nie einen Controller benutzt, mit dem man so präzise zielen kann. Auf der rechten Seite befindet sich ein Touchpad, das das Gyroskop aktiviert. Nimmt man den Daumen vom Touchpad weg, wird es ausgeschaltet. 

Im Prinzip verhält es sich dadurch wie eine Maus, die man zu einem Ende vom Mauspad zieht, sie dann anhebt und wieder neu auflegt. Das deshalb, um sich in Spielen weiter zu drehen.

Der Controller hatte definitiv eine Lernkurve, aber genau das hat mich auch gereizt: Eine ganz neue Art und Weise, Spiele zu spielen.

Ich spiele aktuell einige alte Spiele neu durch, weil der Alpakka mir ein neues Gameplay-Erlebnis bietet. Wenn ihr mehr über den Alpakka-Controller erfahren wollt, dann schaut dafür in meinen Test rein: Dieser Controller macht ausgerechnet das besser, worin die Nintendo Switch so gut ist.

🟢 Software: ChatGPT

Jan Stahnke: Für mich ganz klar DAS Highlight 2023: ChatGPT, der KI-basierte Chatbot von OpenAI. Nicht nur ist ChatGPT zu einem treuen Begleiter in meinem Alltag geworden. Es hat auch dafür gesorgt, dass es in vielen technischen Bereichen nahezu explosionsartige Entwicklungen gab. 

Egal, ob Google, Microsoft, Apple oder kleinere Entwickler: Seit diesem Jahr ist KI beziehungsweise Machine Learning aus der Technik nicht mehr wegzudenken. 

Diese Entwicklung freut mich zum einen, weil es Menschen weltweit besseren Zugang zu Informationen verschafft. Zum anderen, weil viele digitale Aspekte des Lebens jetzt durch KI unterstützt werden können und so effizienter oder nahbarer gemacht werden.

Natürlich ist nicht alles digitales Gold, was aus Einsen und Nullen besteht. ChatGPT ist manchmal noch ziemlich fehleranfällig und nicht jede Anwendung, die mit ChatGPT entwickelt wird, ist qualitativ hochwertig - oder nützlich. Trotzdem freue ich mich schon darauf zu sehen, was im Jahr 2024 mit KI-Technologien möglich gemacht wird.

Das Beste daran: Auch weniger technikaffine Menschen können davon profitieren, wenn sie erst mal damit in Berührung gekommen sind. Wie das im Falle meiner Familile abgelaufen ist, erfahrt ihr im Artikel Ich habe meinen Liebsten ChatGPT gezeigt - Jetzt haben sie mehr Freizeit und ihr könnt das auch.

🟢 Tastatur: Glorious GMMK Pro

Nils Raettig: Es ist eindeutig meine größte Technik-Überraschung des Jahres 2023, der ich im nächsten Jahr bestimmt noch einen eigenen Artikel widmen werde: Meine neue Custom-Tastatur auf Basis der GMMK Pro von Glorious.

Mit allem Drum und Dran kostet sie zwar mehrere hundert Euro, aber ich kann euch nur sagen, dass sich diese Investition in meinen Augen mehr als lohnt!

Das gilt allerdings primär dann, wenn ihr viel Zeit mit dem Schreiben am PC verbindet und eine gewisse Affinität dafür habt, eine Tastatur mit einem möglichst guten Tippgefühl zu finden.

Denn, meine Güte, ich habe ja nicht im Entferntesten geahnt, wie meilenweit meine neue Tastatur allen Fertigbau-Keyboards vorausliegen sollte. Da schließe ich alle Tastautren ein, je auf meinem Schreibtisch lagen! Und das waren in fast 30 Jahren PC-Gaming und über 13 Jahren als Tech-Autor äußerst viele.

Allein das hohe Gewicht und die Stabilität des Rahmens machen mich jeden Tag auf das Neue glücklich, vom herausragenden, extrem knackigen und präzisen Tippgefühl ganz zu schweigen. Es entsteht durch diese Kombination: einmal dem hochwertigen Inneren, dann den Cherry-Schaltern MX Ergo Clear RGB.

Ach ja, und die Beleuchtung sieht auch dank der so genannten Pudding-Switches so gut aus, dass sogar ich als RGB-Muffel nicht anders kann, als sie einzuschalten.

Dass man sich bereits deutlich günstiger eine kleine, große Freude im Keyboard-Bereich machen kann, zeigen die speziellen Key-Caps aus dem folgenden Artikel. Für einen einheitlicheren Look verwende ich sie derzeit zwar nicht mehr, ich liebe sie aber trotzdem immer noch!

Warum ich mich dank eines simplen Gadgets freue wie nie, mich an meinem PC zu setzen

Flop 5: Unsere Technik-Enttäuschungen 2023

🔴 Drucker: HP Officejet 4500 Wireless

Maxe Schwind: Ich habe keine natürlichen Feinde – bis auf einen: meinen Drucker. Machen Drucker eigentlich immer das, was sie wollen? Ich muss erstmal ein Opferlamm schlachten, bevor ich überhaupt dran denke sollte, den Rücksendeschein für meine Momox-Box auszudrucken?

Ich sag’s wie’s ist: Drucker sind Ihr-wisst-schon-was und haben immer eine Befindlichkeit: Meine Druckerpatrone ist leer!, Der Patronenwagen klemmt!, Mir sitzt’n Blatt quer!.

Ich bin kein gewalttätiger Mensch, aber wenn der Drucker irgendwas macht, nur nicht das, was er soll, wächst mir eine knallrote Wutkrawatte.

Und trotzdem schmeiße ich das Mistding nicht raus. Wieso? Funzt ja noch (nachdem ich dreimal zu Cthulhu gebetet und im Lendenschurz einen Anbetungstanz aufgeführt habe). Sollte der Schrotthaufen irgendwann doch auf dem Müll landen, lasse ich es euch wissen.

Bis dahin könnt ihr meinen Leidensweg in einem dedizierten Artikel verfolgen: Mein Drucker nervt mich kolossal und die GS-Community ist auf meiner Seite.

🔴 Smartphone: Moto G9 Play

Patrick Poti: Wenn’s um Treue zu Tech-Produkten geht, setze ich mir das Siegerkrönchen auf. Ich benutze technische Gerätschaften bis kurz vor dem Moment, in dem sie komplett auseinanderfallen - oder mich ihre Nachteile überdeutlich spüren lassen.

So geschehen bei meinem Moto G9 Play von Motorola. Für meine übersichtlichen Bedürfnisse kein schlechtes Smartphone. Telefonieren, WhatApps, im Internet surfen, eBooks lesen, Musik hören, mal ein Casual Game zocken. All das funktioniert mit dem altbackenen Moto G9 Play.

Bis mir irgendwann aufgefallen ist, was für entsetzlich schlechte Fotos die eingebaute Kamera im Vergleich zu aktuellen Top-Geräten macht. Das ist mir vor allem im Urlaub ins Auge gefallen, als ich gesehen habe, was für brillante Fotos eine Freundin mit ihrem iPhone schießt. Nun bin ich kein Fotograf, war deshalb längst nicht überzeugt. 

Und dann habe ich mich irgendwann in ein Elektrofachgeschäft verirrt. Schwupsdiwups hatte ich das Galaxy Z Flip5 in Händen. Dabei hatte meine positive Reaktion nichts mit der Falt-Funktion zu tun. Sondern mit der flüssigen Bildwiedergabe und dem Spiel Asphalt 9: Legends. Ich weiß, das Spiel hat (nur) solide Wertungen eingefahren, aber mir hat das kurze Anspielen unfassbar viel Spaß gemacht.

Seither verstehe ich, warum Smartphones als amtliche Handhelds durchgehen. Mein staubiges Moto G9 Play sehe ich seit meiner Begegnung mit dem Galaxy Z Flip5 mit anderen Augen. 

Kaufe ich deswegen morgen ein aktuelles Top-Handy? Nein! Aber irgendwann steht selbst bei mir der Handy-Wechsel an. Und dann freue ich mich darauf, wenn mein Smartphone bei Bedarf zu einem GameBoy auf Speed mutiert.

🔴 Handheld: Razer Edge

Duy Linh Dinh: Bevor wir den Razer Edge als »Flop« bezeichnen, muss ich sagen, dass das Gerät an sich gar nicht schlecht ist - ja eigentlich sogar ziemlich cool! Ich habe mich sogar gefreut, dass mehr Hersteller in den Handheld-Markt einsteigen wollen. 

Der Handheld von Razer ist im Kern ein High-End-Android-Tablet mit inkludiertem Teleskop-Controller. Im Inneren werkelt der performante Snapdragon 8 G3x, der aktiv gekühlt und mit 6 Gigabyte LPDDR5 RAM unterstützt wird. 

Dank hoher Performance eignet er sich nicht nur für das Streamen von Spielen, sondern auch für leistungsintensive Android-Spiele und -Apps. Das Display kann mit seinen Specs auch überzeugen: ein AMOLED mit 6,8-Zoll-Bildschirmdiagonale, FHD-Plus-Auflösung und 144 Hz. 

Dazu erhält man den Razer Kishi V2 Pro. Das ist ein Teleskop-Controller für Smartphones. Dieser besitzt taktile Schalter, haptische Vibrationsmotoren, einen USB-C-Port für Passthrough-Charging und programmierbare Tasten. 

Warum ist der Razer Edge also meiner Meinung nach ein Flop? Er kostet immer noch fast 500 Euro! Wenn man das Ganze ins Verhältnis zu High-End-Tablets und Controllern setzt, ist der Preis eigentlich gar nicht übel. Denn der Razer Kishi V2 Pro kostet allein schon 140 Euro. 

Wenn man den Preis aber mit anderen Handhelds vergleicht, sieht die Geschichte ganz anders aus. Der Razer Edge ist sogar teurer als die günstigste Steam Deck Variante. So ist es aktuell schwierig, den Razer-Handheld zu empfehlen, obwohl ich mir sicher bin, dass es an sich ein gutes Gerät ist. 

🔴 Fernseher: 8K-TV von Samsung

Nils Raettig: Ihr werdet lachen, aber in meinem Wohnzimmer steht doch tatsächlich immer noch ein Full-HD-Fernseher. Also dachte ich mir: Warum nicht gleich Nägel mit Köpfen machen und stattdessen einen 8K-Fernseher ausprobieren?

Ich muss allerdings direkt zugeben, dass mir schon vor dem Testen weitgehend klar war, dass das nicht sonderlich gut für den 8K-Fernseher ausgehen wird.

Versteht mich nicht falsch, im Vergleich zu meinem alten Full-HD-TV liefert er ein Bild, das um Welten besser aussieht. Aber mit der 8K-Auflösung des Fernsehers hat das nichts zu tun.

Egal, ob beim Anschauen von Videos oder beim Spielen auf dem TV: Ob ich Inhalte in nativem 8K betrachte oder in 4K, macht optisch kaum einen Unterschied.

Damit die drastische Erhöhung der Pixelzahl sichtbar zutage treten kann, kommt es zwar stark auf die Größe des Fernsehers und den Abstand dazu an. Diese besonderen Anforderungen machen die 8K-Auflösung aber meiner Meinung nach in vielen Fällen (noch) für die meisten uninteressant.

Das ist auch deshalb der Fall, weil das Angebot an nativen 8K-Inhalten äußerst klein ist und die Anforderungen an die Hardware beim Gaming fast unerreichbar hoch liegen.

Auf all diese Aspekte gehe ich in meinem unten verlinkten Erfahrungsbericht näher ein, inklusive Vergleichsbildern aus verschiedenen Szenarien: Ist ein 8K-TV sinnvoll? Ich habe den Selbsttest gemacht.

🔴 Streaming-Dienste: Netflix & Co.

Maxe Schwind: Eine der größten digitalen Flops dieses Jahr ist für mich Netflix. Nicht, weil es meine Lieblingsserie abgesetzt hat; nicht (nur), weil es teurer wird; und auch nicht ausschließlich wegen des Account-Sharing-Verbots.

Netflix schreitet auf der dunklen Seite der Macht und dem folgen fast alle anderen Streaming-Dienste. Einst war der Anbieter angetreten, Pay-TV und lineares Fernsehen obsolet zu machen – und das hat er ein Stück weit auch geschafft, bedenkt man, wie viele Leute heute streamen.

Doch die Streaming-Anbieter werden immer mehr zu dem, das sie geschworen hatten, zu vernichten (hat Obi-Wan so oder so ähnlich gesagt, siehe mein Artikel unten dazu). 

Ja, Produktionen werden teurer. Ja, Account-Sharing wurde nur geduldet. Aber mit der Preisspirale nach oben und der Werbung, die man bekommt, wenn man nicht extra zahlt, haben die Dienste bei mir massiv an Ansehen verloren.

Wir hoffen, dass ihr unsere Tops und Flops aus der Technik-Welt interessant fandet und dass euch das Lesen gut unterhalten hat. Während manche Enttäuschungen auch 2024 noch gelten könnten (hat da jemand Netflix und 8K gesagt?), stehen für das neue Jahr schon jede Menge Neuerungen in den Startlöchern, die es in unsere Top 5 schaffen wollen. Wir sind gespannt, was auf uns zukommt!

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