Die Spiele-Engine Unity wird von Tausenden von Menschen genutzt, um Spiele zu entwickeln. In der vergangenen Woche lösten die Betreiber der Engine jedoch einen massiven Shitstorm aus, als sie eine neue Gebührenpolitik vorstellten. Nun hat das Unternehmen auf die massive Kritik reagiert.
Was ist bisher geschehen? Die Entscheidung von Unity, Entwicklern für jede Installation ihres Spiels ab einer bestimmten Schwelle eine Gebühr zu berechnen, hat in der Spielebranche für große Aufregung gesorgt. Viele unabhängige Entwickler, die ohnehin mit knappen Budgets arbeiten, sahen sich durch diese Regelung finanziell unter Druck gesetzt.
Die Reaktionen in den sozialen Medien waren heftig, viele Entwickler und Fans äußerten sich frustriert und besorgt über die Auswirkungen dieser Regelung auf die Szene der Indie-Entwickler. Der Mangel an Klarheit darüber, wie die Installationen überwacht werden sollten, trug zusätzlich zur Verunsicherung bei.
Die Kontroverse erreichte ihren Höhepunkt, als bekannt wurde, dass John Riccitiello, der CEO von Unity, kurz vor der Ankündigung der Regelung eine beträchtliche Menge an Unternehmensaktien verkauft hatte. Dies führte zu Spekulationen über Insiderhandel und zu weiterem Misstrauen gegenüber dem Unternehmen.
Unity's höhnische Entschuldigung
In einem Versuch, die Wogen zu glätten, erklärte Unity, dass es zu Kommunikationsfehlern
gekommen sei und die Details der neuen Politik nicht klar vermittelt wurden.
Über das Wochenende hinweg überdachte das Unternehmen seine Position und entschuldigte sich schließlich am Montag über seine sozialen Medien für das entstandene Chaos:
Wir haben euch gehört. Wir entschuldigen uns für die Verwirrung und die Verärgerung, die die am Dienstag angekündigte Laufzeitgebührenpolitik verursacht hat. Wir hören zu, sprechen mit unseren Teammitgliedern, der Community, unseren Kunden und Partnern und werden die Richtlinie ändern.
Wir werden in ein paar Tagen ein Update veröffentlichen. Wir danken euch für euer ehrliches und kritisches Feedback.
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Doch keine Entschuldigung? Die Entschuldigung von Unity bezüglich der Einführung der Laufzeitgebührenpolitik mag auf den ersten Blick wie ein Schritt in die richtige Richtung erscheinen. Wenn man jedoch genauer hinschaut und zwischen den Zeilen liest, sieht es fast so aus, als wolle das Unternehmen der Community die Schuld in die Schuhe schieben.
Anstatt klar und direkt die Verantwortung für die Verwirrung und Verärgerung
zu übernehmen, suggeriert die Entschuldigung, dass die Community das ursprüngliche Anliegen von Unity missverstanden hat. Dies kann leicht als herablassend und beleidigend empfunden werden, als ob die Entwickler und Fans nicht in der Lage wären, die Absichten des Unternehmens richtig zu interpretieren.
Was Rechtsanwälte von Unitys Vorstoß halten und welche wirtschaftlichen Überlegungen hinter der Einführung der neuen Gebühren stecken, lest ihr im großen Exklusiv-Report bei GameStar Plus:
Wie geht es jetzt weiter? Unitys Entscheidung, die umstrittene Idee nicht gänzlich aufzugeben, sondern lediglich zu überarbeiten, hat sicherlich für Stirnrunzeln in der Community gesorgt. Viele hatten gehofft, dass das Unternehmen aufgrund des massiven Gegenwinds einen kompletten Rückzieher macht.
Stattdessen scheint Unity an einem Konzept festhalten zu wollen, das bereits erhebliche Bedenken und Misstrauen hervorgerufen hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickeln und welche Schritte Unity unternehmen wird. Nach dieser fadenscheinigen Entschuldigung sollten sich Entwickler und Fans jedoch keine allzu großen Hoffnungen machen.
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