Ist das schon Vorsatz oder einfach nur Ahnungslosigkeit? Das gleichnamige Unternehmen hinter der Unity Engine hat in nur einer Woche über Jahre aufgebautes Vertrauen verspielt.
Die Ankündigung einer sogenannten »Runtime Fee« (zu deutsch: Laufzeitgebühr) hat Spieleentwickler auf der ganzen Welt verschreckt, die Protestwelle war riesig und dank der universellen Kritik hat Unity Technologies inzwischen zumindest angekündigt, das Vorhaben zu überdenken.
Bei GameStar Talk spricht Géraldine mit zwei direkt Betroffenen über den Riesenaufreger und was der für Studios aus aller Welt bedeutet:
Doch auch wenn der ursprüngliche, bizarre Plan des von CEO John Riccittiello (früher Electronic Arts) geführten Unternehmens wohl nie so umgesetzt wird, bleibt ein nicht abzuschätzender Schaden. Für den Ruf der Firma. Für die Studios, die aktuell ihre Spiele in der Unity Engine umsetzen. Und für uns Spieler, denn wir werden uns wohl noch auf Jahre hinaus mit den Auswirkungen dieses Shitstorms auseinandersetzen müssen.
Für GameStar Plus haben wir Anwälte und Branchenkenner kontakiert, mit deutschen Entwicklern gesprochen und die internationalen Reaktionen analyisiert. In unserem Report erklären wir euch, was hinter Unitys Plänen steckt, wieso es nicht nur um Geld geht und warum dieses auf den ersten Blick nur für Entwickler wichtige Thema tatsächlich alle Liebhaber von Videospielen angeht.
Was ist eigentlich eine Engine?
Unity Technologies bietet eine der neben Unreal weitverbreitesten Engines in der Spieleentwicklung an. Darunter kann man sich als Laie eine Art Baukasten vorstellen: eine Entwicklungsumgebung mit verschiedenen Werkzeugen und vorgefertigten Software-Lösungen.
Die Engine ist dabei nicht nur für Grafik-Features wie Animationen und Physik verantwortlich, sondern regelt etwa, wie Tasteneingaben umgesetzt werden, das Speichern des Spielstands oder das Verhalten der Künstlichen Intelligenz.
Offene rechtliche Fragen
»Meiner Einschätzung nach geht das voll nach hinten los.« Mit einem seiner ersten Statements während unseres Gesprächs über das neue Gebührenmodell von Unity Technologies sollte Rechtsanwalt Kai Bodensiek Recht behalten. Besonders die Idee, Gebühren für die Nutzung der Unity-Tools künftig anhand der Menge von Installationen eines damit entwickelten Spiels zu berechnen, stößt beim Experten auf Unverständnis: »Das ist kaum möglich, ohne Datenschutzverstöße zu begehen.«
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