An diesem Donnerstag, dem 8. März 2018, wird sich US-Präsident Donald Trump mit einigen Vertretern der Entertainment Software Association (ESA) treffen. Der Lobbygruppe gehören zahlreiche bekannte Mitglieder wie Electronic Arts, Ubisoft oder Take Two an. Darüber hinaus sind sie Ausrichter der E3.
In den USA wird nach dem Amoklauf in Florida mit 17 Toten wieder verstärkt über Waffengewalt und entsprechende Gesetze debattiert. Trump hatte Filmen, Videospielen und dem Internet eine Teilschuld zugesprochen und gesagt, die »Gewalt in Videospielen formt die Gedanken junger Menschen«. In der letzten Woche dann teilte die Pressesprecherin Sarah Sanders mit, dass Trump plane, sich mit der Industrie zu treffen.
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Treffen war den Vertretern zunächst nicht bekannt
Wie Kotaku berichtet, wussten ranghohe Vertreter zunächst nichts von einer derartigen Einladung zum Gespräch. Einige Tage später gab es aber wohl eine richtige Anfrage und beide Seiten einigten sich auf ein Treffen. Die ESA hat im Vorfeld des Gesprächs ihre Sichtweise bereits formuliert und ein offizielles Statement abgegeben.
"Videospiele werden weltweit genossen. Zahlreiche Behörden und angesehene wissenschaftliche Studien haben keine Verbindung zwischen Spielen und Gewalt im echten Leben festgestellt. Wie alle Amerikaner sind wir über die Waffengewalt in den Vereinigten Staaten beunruhigt. Videospiele sind aber schlichtweg nicht das Problem. Unterhaltung wird weltweit konsumiert, aber die USA haben ein exponentiell höheres Niveau an Waffengewalt als jede andere Nation. Das bevorstehende Treffen im Weißen Haus, an dem die ESA teilnehmen wird, bietet die Gelegenheit zu einem sachlichen Gespräch über die Bewertung von Videospielen, das Engagement unserer Branche für Eltern und die Tools, die wir bereitstellen, um informierte Kaufentscheidungen zu treffen."
Das Entertainment Software Rating Board (ESRB) hatte vor kurzem ihr Rating-System überarbeitet. Neben Altersempfehlungen, vergleichbar mit der USK in Deutschland, wird es nun auch Hinweise auf Mikrotransaktionen geben. Die ESRB ist eine Untergruppe der Lobbyvereinigung und zuständig für die Alterskennzeichnungen auf den Spieleverpackungen.
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Vorher schon Treffen mit der NRA
In der Waffengewalt-Debatte in den USA rückte Trump auch zuvor von der Linie seiner republikanischen Partei ab und forderte schärfere Gesetze und eine Anhebung für den legalen Waffenkauf auf 21 Jahre. Einen Parteikollegen griff er sogar direkt an und bezichtigte ihn, dass er Angst vor der Waffenlobby NRA habe. Weniger Macht hätten sie über hin.
Vor einigen Tagen traf sich Trump dann mit Vertretern der NRA und sprach von einem »großartigen Meeting«. Chris Cox, der Exekutivdirektor der Waffenlobby, sagte nach dem Treffen, dass der US-Präsident keine Waffenkontrolle wolle. Gut möglich also, dass Trump seine Position nach dem Treffen mit der ESA auch nochmal überdenkt.
Quellen:Kotaku, Venturebeat, Zeit Online
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