So stark aufgepixelte Texturen wie in Valheim habe ich zuletzt 1999 gesehen. So stimmungsvoll ausgeleuchtete Wälder und wunderschöne Ausblicke gab's damals aber definitiv nicht.
Die Grafik von Valheim ist gewöhnungsbedürftig. Zuweilen erinnert sie an sogenannte Demakes, also bewusst »hässlich« gemachte Versionen neuer Spiele, die einem - oft auf humorvoll übertriebene Weise - einen Eindruck davon geben, wie beispielsweise Cyberpunk 2077 auf der PlayStation 1 aussehen könnte:
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In Zeiten immer detaillierterer Grafik, immer protzigeren AAA-Spielen, von Raytracing und lebensechten Polygon-Gesichtern von Epic Games mutet es seltsam an, dass ausgerechnet so ein altmodisch aussehendes Spiel wie Valheim ein Millionenpublikum auf Steam begeistern kann.
Aber es gibt gute Gründe dafür, warum Kritik an der Grafik nur einen verschwindend geringen Teil der Diskussionen um Valheim ausmacht. Denn wie im echten Leben auch liegt die Wahrheit unter der täuschend hässlichen Oberfläche verborgen. Und am Ende steht die paradoxe Erkenntnis: Valheim sieht eigentlich richtig gut aus!
Der Autor
Peter Bathge schaut beim Start eines neuen PC-Spiels grundsätzlich als erstes ins Optionsmenü und stellt alle Grafikeinstellungen auf das Maximum. Selbst wenn darunter mal die Performance leiden muss - er hat in der Vergangenheit auch schon Ego-Shooter mit 20 FPS gespielt, weil er die Details einfach nicht von »Ultra« auf »Sehr hoch« runterstellen wollte. Seinen 144-Hertz-Monitor betreibt er mit einer Geforce RTX 2070 - und hätte sich für Valheim eigentlich beides sparen können. Denn das sieht stellenweise aus wie ein Spiel von vor 20 Jahren, ist aber trotzdem schön.
Die Schönheit von Valheim muss man suchen
Wenn Valheim und ich ein Pärchen wären, unser Beziehungsstatus auf Facebook wurde wohl »Es ist kompliziert« lauten. Alles fing damit an, dass ich das Survivalspiel nach einem Blick auf seine Grafik übergehen wollte wie beim Nach-links-Wischen auf Tinder.
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