Als ich über die IFA schlenderte, hatte ich ehrlich gesagt nicht viel von den verschiedenen Projektoren erwartet. Mein treuer 65-Zoll-OLED-TV von LG – zwar nicht mehr das neueste Modell, aber immer noch ein solider Begleiter – erfüllte bislang alle meine Heimkino-Bedürfnisse.
Doch dann blieb ich vor einer gigantischen 300-Zoll-Projektion stehen, die mich förmlich umhaute. Es war der Valerion Vision Master Max, ein RGB-Laserprojektor, der mit seiner hohen Bildqualität und beeindruckenden Größe sofort mein Interesse weckte.
Plötzlich wirkte mein heimischer Fernseher winzig, und der Gedanke, dieses Gerät in meinem eigenen Setup zu testen, ließ mich nicht mehr los. Nach den ersten Filmabenden mit dem leicht abgespeckten Valerion Vision Master Pro 2 kann ich sagen: Ich vermisse meinen OLED-TV fast nicht mehr.
Videoqualität: Ein Bild wie im Kino
Zuvor hatte ich mich abseits von Gerätemustern durchgehend für meinen OLED-Fernseher und gegen Projektoren entschieden. Der Grund: Gerätegröße, Design, die Aufstellung sowie die fehlenden smarten Funktionen haben mich von einem Kauf zurückschrecken lassen.
Doch die Technologie hat sich in den letzten Jahren dramatisch weiterentwickelt. Laserprojektoren wie der neue Valerion VisionMaster Pro 2 zeigen, dass Bildqualität und Größe kein Vermögen mehr kosten müssen. Offenbar sehe das nicht nur ich so, denn auf Kickstarter sammelt der Beamer bereits Millionenbeträge.
Was den Valerion besonders machen soll: Es sich nicht um einen gewöhnlichen Beamer, sondern um einen modernen Laserprojektor. Mit seinem RGB-Triple-Laser-System soll er intensivere Farben, tiefere Kontraste und eine Helligkeit erzeugen, die das Bild auch bei Tageslicht gut sichtbar macht.
Und tatsächlich: Das Ergebnis ist ein Bild, das dem echten Kinoerlebnis so nahekommt wie kaum etwas anderes – und dabei smarter und flexibler ist, als ich es erwartet hätte.
Bei der Tageslicht fällt der Unterschied zwischen TV und dem RGB-Laser des Valerion VisionMaster Pro 2 deutlicher aus, trotzdem wirkt der Beamer immer noch vergleichsweise kräftig. Die Schwarztöne sind erstaunlich tief, und der Kontrastumfang sorgt dafür, dass Details in hellen und dunklen Szenen gleichermaßen gut zur Geltung kommen.
Dennoch würde ich in dem Fall weiterhin einen traditionellen TV bevorzugen, da die Helligkeit von 3.000 Lumen und der Kontrast von 15.000:1 in sehr hellen Umgebungen nicht ausreichen, um mit einem OLED-TV mitzuhalten.
Eine überraschende Preis-Leistung
Gute bis sehr gute Fernseher werden ab 65 Zoll richtig teuer und können 3.000 Euro oder noch ein Vielfaches mehr kosten. Ein Laserprojektor wie der Valerion VisionMaster Pro 2 bietet im Vergleich dazu zumindest auf dem Papier ein beeindruckendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wie bereits erwähnt, reicht die Bildqualität zumindest im abgedunkelten Raum erstaunlich nah an sehr gute TVs heran. Gleichzeitig erhält man statt der 65 Zoll, die es beim Fernseher gibt, bis zu 300 Zoll – das sind über 7 Meter Bilddiagonale.
Mehr als nur große Bilder: Flexibilität und smarte Funktionen
Was mich an diesem Modell besonders überrascht hat, ist die Flexibilität bei der Nutzung. Der Valerion VisionMaster Pro 2 bietet alle smarten Funktionen, die ich von meinem LG-TV gewohnt bin, und sogar noch ein paar mehr.
Versteht mich nicht falsch: Ich liebe webOS auf meinem LG und empfinde die Magic Remote als großartige Steuer- und Eingabemethode. Vor allem Letztere würde ich beim dauerhaften Umstieg vermissen, da Texteingaben oder die Auswahl von Inhalten damit sehr schnell von der Hand gehen.
Die Valerion-Fernbedienung macht vieles anders und lässt sich am ehesten als Mischung aus Apples Siri Remote und einer traditionellen Fernbedienung beschreiben. Mit reduzierter Tastenanzahl und einer Beleuchtung macht sie Streaming-Dienste, Quellenauswahl, den Google Assistant und das Steuern durch die Menüs einfach und intuitiv.
Als Betriebssystem dient Google TV. Die Benutzeroberfläche ist leicht zu bedienen, und mit Unterstützung für Streaming-Dienste wie Netflix und YouTube muss ich keine externen Geräte anschließen – alles funktioniert wie bei einem Smart-TV. Zudem sorgt die geräuscharme Lüftung dafür, dass das Kinoerlebnis nicht durch störende Geräusche beeinträchtigt wird.
Anders als mein alter TV bietet der Projektor praktische Zusatzfunktionen. Neben dem Filmmaker-Modus, den ich jetzt mehr denn je zu schätzen weiß, gibt es mehrere Gaming-Modi.
So kann er 144 Bilder pro Sekunde in 4K darstellen, während in 1080p sogar stattliche 240 Hz möglich sind – bei einer Reaktionszeit von nur 4 Millisekunden. Damit eignet sich der Valerion auch hervorragend als Gaming-Bildschirm.
Ein Kino für Zuhause
Nach einigen Filmabenden kann ich sagen, dass mein alter OLED-TV künftig vielleicht öfter mal ausgeschaltet bleibt. Der Valerion VisionMaster Pro 2 hat mich in Sachen Bildgröße und Bildqualität nämlich so überzeugt, dass ich tatsächlich überlege, mir dauerhaft einen entsprechenden Beamer zuzulegen.
Das Tageslicht wäre bei mir kein ernstes Problem, da ich einfach die Außenjalousien herunterlassen kann und damit den Raum zu jeder Zeit ordentlich abdunkeln kann.
Es ist erstaunlich, wie viel Kinofeeling inzwischen für den Preis eines günstigen Premium-Fernsehers zu haben ist – und wie sich mein Wohnzimmer mit einer riesigen Projektion in einen echten Kinosaal verwandelt.
Allerdings gibt es noch ein paar Herausforderungen: Mein TV ist an der Wand befestigt und von Nanoleaf Shapes eingerahmt – ein Setup, das ich ungern ändern möchte. Auch Ambilight, das ich erst kürzlich mit Philips Hue installiert habe, würde ich vermissen.
Zudem stellt sich die Frage, wie ich die Leinwand am besten integriere. Eine motorisierte Deckenleinwand könnte die Lösung sein, damit ich zwischen beiden Welten wechseln kann. Bis dahin bleibt der Valerion eine spannende Alternative, die ich definitiv im Blick behalten werde.
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