Warum wird Stalker 2 mehr verziehen als anderen Spielen? Die Antwort sollte Publishern zu denken geben.

Stalker 2 hätte nie in diesem Zustand erscheinen dürfen. Je weiter man spielt, desto mehr fällt auf, dass GSC Game World hier ein unfertiges Produkt veröffentlicht hat, dessen Bugs und fehlende Optimierung selbst für einen Early-Access-Titel schwer verdaulich gewesen wären. Für ein Vollpreisspiel müsste es eigentlich das Todesurteil bedeuten. Eigentlich.

Stattdessen meldet GSC bereits nach wenigen Tagen über eine Million verkaufte Exemplare, obwohl der Shooter auch im Game Pass erschienen ist. In den Steam Reviews und auch unseren Kommentaren lese ich, dass Stalker 2 eben »rough« sei. Die langen Laufwege und die leere Spielwelt seien nicht langweilig, sondern realistisch. Die vielen Bugs? Würden bei so einem Spiel irgendwie dazugehören.

Man stelle sich vor, wie die Kommentare ausgefallen wären, wenn die Release-Version von Dragon Age: The Veilguard auch nur annährend so problembehaftet gewesen wäre.

Verführerische mildernde Umstände

Es gibt  viele Erklärungsansätze für die Community-Milde: Die unglaublich schwierigen Entwicklungsumstände des ukrainischen Studios, die GSC Game World sehr eindrücklich im YouTube-Video »War Game: The Making of S.T.A.L.K.E.R. 2« dokumentiert hat. Die verhältnismäßig polierten und spaßig designten ersten Spielstunden. Und ja, je weiter die Spielerinnen und Spieler in die Zone vordringen, desto negativer werden auch die Steam Reviews.

Ganz genau so, wie es ein gewisser Stalker-2-Test einer formidablen Website mit einer ebenso formidablen Community vorausgesagt hat.

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