250 Millionen Euro statt Open Source - Für Microsoft-Lizenzen von Bund und Behörden

Laut dem Bundesinnenministerium bezahlen Bund und Behörden mehr als 250 Millionen Euro Lizenzgebühren an Microsoft.

Windows ist als Betriebssystem auf den meisten bundesbehördlichen Computern installiert. Windows ist als Betriebssystem auf den meisten bundesbehördlichen Computern installiert.

Insgesamt zahlen Bundesministerien und Behörden geschätzt rund 250 Millionen Euro Lizenzgebühren bis Mai 2019 an Microsoft für die Nutzung der Software-Produkte des Konzerns als Folge der 2015 mit Microsoft geschlossenen Verträge. Allerdings konnten offenbar nicht alle Ressorts genaue Auskunft über diese Kosten geben, Verkehrs- und Verteidigungsministerium meldeten bislang angeblich nur Teilbeträge.

Wie Heise mit Bezug auf einen Bericht des Spiegel meldet, hatte Victor Perli, Bundestagsabgeordneter für die Linke, eine entsprechende Auskunftsanfrage an das Bundesinnenministerium (zuständig für Software-Einkauf) gestellt. Perli kritisierte anschließend die Abhängigkeit der Behörden von Microsoft, die nicht nur teuer sei, sondern auch die IT-Sicherheit gefährde.

Hohe Kosten, mangelnder Schutz

Laut Perli müsse das Innenministerium bei der nächsten Vergabe für behördlich genutzte Software von den Anbietern einen offenen Quellcode fordern. Nur so könne man gleichzeitig Steuern sparen und für bessere Datensicherheit respektive Schutz vor Angriffen sorgen.

Zuvor hatte das Bundesamt für Sicherheit der Informationstechnik (BSI) bereits mehrfach Bedenken gegenüber Windows als genutztem OS geäußert. Das BSI hatte Heise zufolge vor der Aushandlung des aktuellen Rahmenvertrags mit Microsoft im Jahr 2015 entsprechende Forderungen zur Datensicherheit gestellt - inwiefern diese Forderungen umgesetzt wurden, ist bislang aber unklar.

Unter anderem kritisierte das BSI die mangelnde Transparenz bei der Übertragung von Daten an Microsoft. Offenbar weiß niemand genau, welche verschlüsselten Datensätze eigentlich an Microsoft weitergeleitet werden. Der Konzern selbst verweigert beharrlich die Aussage.

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