Seite 4: Test-Tagebuch: Arma 2 - Unser Erfahrungsbericht [Update: 4. Tag & Fazit]

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Der vierte und letzte Teil des Test-Tagebuchs bietet einen Ausblick auf die Probleme mit der Kampagne und auf den abschließenden Test, denn wir in der kommenden Woche veröffentlichen. Außerdem meldet sich Petra Schmitz mit ihren Erfahrungen beim Arma 2-Test zu Wort.

Vorläufiges Fazit von Christian Schneider

Kaputt, kaputt, kaputt. Mit diesen Worten lässt sich die Kampagne von Arma 2 beschreiben. Das größte Problem: Skripte werden nicht oder zu früh ausgelöst, weil unsere Spielfigur durch Wände sehen darf. Manchmal erreichen wir aber auch nur einen vorgegebenen Zielort und das nächste Skript wird nicht ausgelöst. Meist lassen sich die Fehler durch einen Neustart beheben, doch die wenigen Kampagnen-Einsätze dauern teilweise Stunden. Frust ist vorprogrammiert, denn wir können uns nie sicher sein, ob wir einem Scriptfehler aufgelaufen sind oder ob die Mission tatsächlich so strukturiert ist und wir nur irgendwas vergessen haben.

Die zahlreichen KI-Fehler, die unabhängig vom Schwierigkeitsgrad und auch in der Version 1.01 auftreten, wirken in der Kampagne umso ärgerlicher, da wir später sehr viele Soldaten unter unserem Kommando haben, eine eigene Basis verwalten und das halbe Land erobern sollen. Bei so viel Freiheit ist das System regelmäßig überfordert.

Auch der Variantenreichtum kommt etwas kurz. Einzelmissionen gibt es nicht, auch Flugeinsätze fehlen, übrigens selbst in den Einzelszenarien. Meist finden die Schlachten zudem mit russischem Gerät statt, das Arsenal der Amerikaner kommt kaum zum Einsatz.

Dass die Kampagne trotzdem manchmal Spaß macht, liegt am theoretisch guten Missionsaufbau und der ordentlichen Story, die mit spannenden Wendungen aufwartet. Auf Zwischensequenzen, mit Ausnahme einiger dramatischer, selbstablaufender Szenen aus der Ego-Perspektive mussten wir bisher allerdings verzichten. Das ist etwas unverständlich, denn Bohemia hat in den Trailern zum Spiel bewiesen, wie gut sich die Engine für solche Erzählformen eignet.

Mit der Sonne im Rücken nähern wir uns dem Dorf, in dem Feinde auf uns warten. Mit der Sonne im Rücken nähern wir uns dem Dorf, in dem Feinde auf uns warten.

Eindrücke von Petra Schmitz

Die Kampagne in Arma 2 ist Grütze! Da ist für mich zu viel Leerlauf drin, es entfaltet sich für mich kein rechter Spannungsbogen, die Figuren bleiben blass und mir somit egal. Selbst als Master Sergeant Miles … ach, wir wollen nicht zu viel verraten.

Viel schlimmer allerdings als die lasche Inszenierung ist für mich die grundsätzliche Dummheit der KI. Manchmal wundert es mich, dass ich der nicht noch sagen muss, dass sie einen Fuß nach dem anderen auf den Boden setzen soll. Warum muss ich etwa meinem Transporthelikopter exakt den Punkt zuweisen, wo er im Camp zu landen hat? Wofür hat das Camp denn bitte einen markierten Landeplatz? Genau so am Abladepunkt. Statt dass der Pilot sich selbstständig die freie Fläche in der Nähe ausguckt, platziert er den Hubschrauber genau dort, wo ich den Marker auf die Karte gesetzt habe: im Wald, ohne zu murren, ohne ein Wort des Widerspruchs mitten zwischen den Bäumen. Der Heli ist Schrott! Pilot, du bist ein Idiot!

Klein, überschaubar, gut

Da spiel ich lieber die kleineren und überschaubaren Szenarien, in denen ich das Sagen habe. Die funktionieren soweit überraschend gut, wahrscheinlich einfach deswegen, weil all die mögliche Fehlerquellen aus der vergleichsweise komplex aufgebauten Kampagne fehlen. »Dorfsäuberung« etwa ist prima. Zunächst mal das Terrain anschauen. Wo gibt es Deckungen, aus welcher Richtung haben wir einen Vorteil? Aus dem Waldstück unten rechts mögen wir uns zwar halbwegs ungesehen nähern können, aber wir sehen selber auch nichts, weil uns die niedrig stehende Sonne blenden würde. Okay, die Route ist somit abgesteckt. Wir arbeiten uns als Reihe vorsichtig links den Hügel hinunter vor. Und siehe da! Die Taktik geht auf, auch wenn meine Begleiter noch immer stulle genug sind, Deckungen zu ignorieren und offen auf dem freien Feld rum zu stehen, wenn ich nicht per Mikromanagement eingreife. Sei’s drum, wir haben schnell zig Gegner ausgeschaltet und stehen etwa 15 Minuten später im Dorf in einer schlecht einzusehenden Stelle. Mittlerweile habe ich die Formation in »Kompakte Kolonne« gewandelt. Zwischen den engen Häusern taugt eine Reihe nun wirklich nicht.

Dann will ich die Straße vor uns zum gegenüberliegenden Grundstück überqueren. Ein bisschen leichtsinnig, wie sich wenige Sekunden später zeigt: Hinter einer Ecke ist ein Gegner mit Waffe im Anschlag hervorgetreten. Nur die schnelle Reaktion eines meiner KI-Begleiter rettet mir den Pelz. Ich danke ihm und gratuliere mir zu meinem Glück, immerhin spiele ich auf Veteran ohne zusätzlich zugeschaltete Hilfsanzeigen. Der Zwischenfall holt mich allerdings aus einer aufkeimenden Euphorie wieder auf den Boden zurück, ich werde wieder vorsichtiger. Und das zahlt sich aus. Als meine drei künstlichen Mitstreiter und ich schließlich die Aufgabe erledigt haben, lehne ich mich zufrieden zurück und frage mich, warum Arma 2 nicht immer so sein kann.

Vorfreude auf

Aber mal abgesehen von der Doofheit der KI und der laschen Kampagne: Wer sich als Fan der Reihe Arma 2 zulegt, der tut das wahrscheinlich zu 99 Prozent wegen des Multiplayers. In der kommenden Woche werden Christian, ich und zwei weitere Hobbysoldaten das Spiel auf seine Koop- und anderen Mehrspieler-Qualitäten abklopfen. Und darauf freuen wir uns tatsächlich, entfällt doch so immerhin das Mikromanagement der KI-Begleiter.

Als wir uns vorsichtig um eine Hausecke lehnen, entdecken wir einen Gegner mit Bazooka im Anschlag. Als wir uns vorsichtig um eine Hausecke lehnen, entdecken wir einen Gegner mit Bazooka im Anschlag.

Testvorschau

Wir ziehen uns jetzt in unsere stillen Testkämmerchen zurück und nehmen Arma 2 weiter auseinander. Besonders für den Koop-Modus der Kampagne und die Multiplayer-Variante Warfare hatten wir bisher noch nicht genug Zeit. Außerdem geben wir der komplexen und dynamischen Kampagne noch ein paar Chancen und schauen der KI weiter über die Schulter. Welche Wertung Arma 2 in der aktuellen Version 1.01 von uns bekommt, erfahren Sie in den nächsten Tagen auf GameStar.de.

Wir hoffen, dass unser Test-Tagebuch Ihnen auch ohne abschließende Wertung bereits jetzt einen Eindruck vom Spiel vermitteln konnte und wir freuen uns über Ihre Kommentare zu dieser eher ungewöhnlichen Artikelform.

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