Lautstärke, Stromverbrauch und Temperatur
Wer jetzt befürchtet hat, dass geringe Abmaße plus hohe 3D-Leistung gleich hohe Lautstärke unter Last bedeuten, darf sich überraschen lassen: Im Desktop-Betrieb ist die R9 Nano zwar nicht lautlos, da sie ihren einzelnen 90-mm-Lüfter im Leerlauf nicht komplett anhält (wie es viele aktuelle Grafikkarten tun), aber mit 0,6 Sone unter Windows ist die Nano kaum hörbar.
Und selbst die Belastungsprobe besteht die Nano mit sehr guten Noten. Wir messen maximal 1,6 Sone unter Dauerlast in Spielen, womit die R9 Nano auch beim Spielen als leise durchgeht. Testweise haben wir die Nano auch im Silverstone Sugo-Gehäuse betrieben, hier drehen die Lüfter unter Last etwas lauter auf und erreichen etwa 2,5 Sone. Dieser Wert ist aber nicht mit den anderen Messungen vergleichbar und immer noch im Rahmen, insgesamt erzielt die Nano damit bei der Lautstärke ein gutes Ergebnis.
Der Grund für den leisen Single-Kühler sowie die größte Überraschung an der R9 Nano stellt aber der Stromverbrauch dar: Obwohl sie den identischen Fiji-XT-Chip sowie die gleichen 4,0 GByte HBM-Speicher wie die Fury X nutzt, kommt das Testsystem mit der R9 Nano unter Last in Spielen mit satten 111 Watt weniger aus! Für nur rund zehn Prozent weniger Leistung (4K und Full HD/WQHD-Benchmarks kombiniert) sind das respektable 27 Prozent weniger Verbrauch.
Warum das so ist, darüber macht AMD keine konkreten Angaben. Da allerdings der Grafikchip sowie der HBM-Speicher identisch sind, kommen als Verursacher der erheblich niedrigeren Verbrauchs nur zwei Faktoren in Frage: Zum einen die Kompaktwasserkühlung der Fury X, allerdings kommt die darin verbaute Pumpe mit zwei bis drei Watt aus, sodass diese Möglichkeit entfällt.
Bleibt also nur der Chip-Takt der Fiji-XT-GPU, und tatsächlich: Übertakten wir die R9 Nano auf das Niveau der Fury X, also 1.050 MHz statt der variablen 850 bis 900 MHz, die die R9 Nano in der Praxis erreicht, steigt der Verbrauch des Testsystems sprunghaft um gute 100 Watt an – allerdings nur kurzfristig, denn dauerhaft machte unser R9-Sample diese Taktsteigerung nicht mit und verursachte Abstürze. Nichtsdestotrotz: Der erheblich geringere Verbrauch des Fiji-XT-Chip in der R9 Nano im Vergleich zur Fury X scheint größtenteils rein am geringeren Chiptakt zu liegen. Bei der Fury X treibt AMD den Fiji-XT-Chip also an seine Grenzen, wofür auch die fest verbaute Kompaktwasserkühlung spricht, um in Sachen 3D-Leistung möglichst gut gegen Nvidia dazustehen, das geht allerdings unverhältnismäßig stark zu Lasten des Stromverbrauchs.
Unterm Strich hat die R9 Nano damit im Vergleich zur GTX 980, die zur besonders effizient geltenden Maxwell-Generation von Nvidia gehört, sogar die bessere Energieeffizienz: Sie ist etwa neun Prozent schneller (4K und Full HD/WQHD-Benchmarks kombiniert) und das Testsystem mit der Nano benötigt dafür laut unseren Messungen praktisch genauso viel Energie (281 statt 280 Watt wie die GTX 980) – bravo AMD!
Lautstärke
gemessen in allen Spielen. Angabe in Sone (1,0 Sone entspricht 40 dB)
- Volllast
- Leerlauf
- 0,0
- 1,8
- 3,6
- 5,4
- 7,2
- 9,0
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.