Adam Mudd war 16 Jahre alt, als der das »Titanium Stresser«-Programm entwickelt hat, das daraufhin für über 1,7 Millionen Angriffe auf verschiedene Webseiten verwendet wurde. Davon waren auch prominente spielbezogene Anbieter wie Minecraft, Xbox Live und TeamSpeak betroffen. Der inzwischen 20-jährige wurde nun von einem Gericht für seine Handlungen zu zwei Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
Insgesamt hat er schätzungsweise umgerechnet an die 500.000 Euro in US-Dollar und Bitcoins durch den Verkauf der Software verdient, meldet die Seite TheGuardian.com. Vor Gericht wurde bekannt, dass der Angeklagte 594 DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) gegen 181 IP-Adressen im Zeitraum von Ende 2013 bis März 2015 durchgeführt hat. Sein Programm hatte angeblich an die 112.000 registrierte Benutzer, die das Programm nutzten, um über 666.000 unterschiedliche IP-Adressen anzugreifen.
Echter finanzieller Schaden
Besonders stark betroffen war das Fantasy-Onlinerollenspiel RuneScape, die 25.000 Angriffe verzeichneten. Die Besitzer gaben an, dass sie bereits rund 7 Millionen Euro an Verteidigungsmaßnahmen gegen DDoS-Angriffe ausgegeben und einen direkten Umsatzverlust durch das Tool von etwas mehr als 200.000 Euro verzeichnen konnten.
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Mudd schrieb und vertrieb das Programm im September 2013, während er noch im Haus seiner Eltern in den UK wohnte. Nach Aussagen seines Verteidigers ging es ihm nicht um das Geld, sondern um die Anerkennung in der Online-Community. Die Festnahme fand im März 2015 statt, seitdem war Mudd zwangsweise offline.
Geständnis und Verbindung zu Lizard Squad
Seine Schuld gesteht der inzwischen erwachsene Täter ein. Die Verteidigung entschuldigt seine Taten mitunter mit der fehlenden Fähigkeit, Empathie zu finden, die angeblich durch sein nicht diagnostiziertes Asperger-Syndrom hervorgerufen wird. Der Richter entschied sich jedoch dagegen, das Strafmaß zu mindern.
Mudds Programm diente außerdem als Basis für den sogenannten »Lizard Stresser«, ein weiteres DDoS-Tool der Hackergruppe Lizard Squad, die nach eigenen Aussagen für die mehrtägige Downtime von Xbox Live und PSN über die Feiertag im Dezember 2014 verantwortlich waren.
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