In der Ich-Form zu schreiben war außerhalb von Kolumnen und Meinungskästen immer verpönt zu meiner Zeit als Chefredakteur von GameStar. Doch die heute Verantwortlichen sind bestimmt viel lockerer drauf! Ich will euch im Folgenden nicht mit den siebeneinhalb Jahren meiner GameStar-Tätigkeit quälen, sondern aus der Anfangszeit berichten. Als noch nicht absehbar war, wie erfolgreich und langlebig das Heft, die Marke werden würde.
Der Autor
Jörg Langer (45) war 1997 der Gründungschefredakteur von GameStar und führte die Redaktion bis September 2004. Nach einem Jahr in der IDG-Verlagsleitung machte er sich selbständig und betreibt heute GamersGlobal.de als Inhaber und Chefredakteur, wenn er nicht gerade mit Heinrich Lenhardt den neuesten Spieleveteranen-Podcast aufnimmt.
Vorgeschichte der Vorgeschichte
Wer die ganze Geschichte hinter der »ganzen Welt der PC-Spiele« kennen möchte, sollte mir einen kurzen Abstecher zur PC Player erlauben - jenem PC-Spieleheft des DMV Verlags, das von den PowerPlay-Machern Heinrich Lenhardt und Boris Schneider 1993 gegründet worden war. Dort heuerte ich im April 1994 an, lernte und testete viel - nur um im Spätherbst 1996 plötzlich ohne Chefredakteure dazustehen. Heinrich war schon etwas länger gen USA entfleucht, nun zog es Boris zu Microsoft.
Die Mutter der GameStar - Aufstieg und Fall der PC Player
Merke: Wenn euch die Geschäftsführung um 7:30 Uhr zu einem Termin ruft, werdet ihr entweder entlassen oder befördert. Bei mir war es die Beförderung zum »Stellvi« bei gleichzeitiger Ankündigung, ein neuer Chefredakteur werde gesucht. Ein redaktionsnaher Externer wurde von mir als neuer Chef ins Spiel gebracht, überzeugte aber den DMV-Geschäftsführer nicht.
Vielmehr versprach mir dieser, mich »in zwei bis drei Jahren« zum Chefredakteur zu machen. Ein Fehler. Gerade hatte ich mit meinem Sonderheft »Die besten Strategiespiele« Blattmacher-Blut geleckt. Nun wurde mir also die Chefredaktion prinzipiell zugetraut, aber ich sollte noch ewig darauf warten?
Meine Chance kam nur wenige Monate später. IDG Deutschland, Tochter des damals weltgrößten Computerfachverlags, war 1997 zweigeteilt: Ein Verlagsteil brachte trockene Infos für Anwender (PC Welt, MacWelt), der andere wüstenstaubtrockene Infos für Business-Kunden (Computerwoche). Ersterer Verlagsteil wollte wachsen und erkannte die Computerspiele als lukratives Thema.
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