2024 YR4
, nur eine Nummer, aber doch so viel mehr. Für die Erde geologischer Alltag, für uns eine der schlimmst-vorstellbaren Katastrophen: der Einschlag eines Dutzende Meter großen Asteroiden. 2032 könnte der Fall eintreten.
Wir nehmen euch mit auf eine Reise in die Zukunft und ordnen ein, wie wahrscheinlich gravierende Folgen wären, wo sie einträten und ob wir uns wehren könnten.
Wo würde 2024 YR4
auftreffen und was würde passieren?
Nach aktuellen Daten der Wissenschaft, die auf Hunderten Beobachtungen durch unterschiedliche Teleskope beruhen, darf die Panik ausbleiben. Es besteht für den 22. Dezember 2032 eine zweiprozentige Chance, dass der Steinasteroid 2024 YR4
auf der Erde einschlägt, also in 1 von 50 Fällen. In den 49 anderen Paralleluniversen fliegt der etwa 60 Meter durchmessende Brocken in minimal etwa 1.000 Kilometer Höhe vorbei, ein Flyby. Das ist extrem wenig, weit unterhalb vieler Satelliten, aber es kommt so gut wie sicher zu keinem Einschlag.
Angenommen, wir haben Pech: Selbst wenn die zwei Prozent einträten, hätten wir Glück. Denn die Erde ist größtenteils un- oder sehr dünn besiedelt. Nach den aktuellen Simulationen würde 2024 YR4
irgendwo entlang des Äquators aufschlagen. Mögliche Festlandgebiete wären ein schmaler Streifen Mittelamerikas, vor allem Ost- und Zentralafrika sowie Indien. Unter dieser imaginären Linie findet sich reichlich Wasser sowie vor allem in Afrika Regenwald ohne große Bevölkerungszentren.
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Einschlag in einer Großstadt: Extrem unwahrscheinlich, aber was wäre, wenn ...?
Doch nehmen wir einmal einen der schlimmsten Fälle an: Mittels des Asteroid-Launchers simulieren wir einen Einschlag in Ostafrika in der Metropolregion Accra, der Hauptstadt Ghanas. Folgende Werte stellen wir ein:
- Steinasteroid
- 60 Meter Durchmesser
- Geschwindigkeit 17 Kilometer pro Sekunde. Aktuell bewegt sich
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mit etwa 14 km/s, aber er würde durch die Erdanziehung beschleunigen. - 45 Grad Einschlagswinkel
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würde einige Kilometer über der Erde durch die Erhitzung beim Atmosphärendurchflug in einem etwa 1,4 Kilometer breiten Feuerball explodieren. Mehr als eine Million Menschen würden in diesem schlimmsten Szenario durch dessen Hitze augenblicklich verglühen. Hunderttausende weitere würden Verbrennungen zweiten und dritten Grades erleiden. Selbst Gebäude in mehr als sieben und Bäume in 12 Kilometern Entfernung vom Zentrum würden von einer Druckwelle förmlich weggeblasen werden.
Was wir gegen den Asteroiden tun können
Alldieweil würden bei einem Auftreffen fast überall sonst, wenn überhaupt, nur wenige Hundert Menschen sterben – ein Drama vor Ort, ohne Zweifel. Aber das auch nur, wenn sie nicht evakuiert werden würden. In den allermeisten Fällen sollte die entsprechende Gegend im Vorfeld geräumt werden können. Denn je näher der Einschlag rücke, desto genauer wüssten wir, wo er stattfindet.
Global betrachtet würde also selbst das Zwei-Prozent-Szenario
für die Menschheit eine untergeordnete Rolle einnehmen. Und wir könnten ihn sogar abwehren, wie der Wissenschafts-YouTuber Scott Manley ausrechnet und in einem YouTube-Video (Englisch) ausführlich erklärt.
Mit der DART-Mission haben wir auch bereits demonstriert, dass wir Asteroiden abzuwehren vermögen. Und einige Wissenschaftler haben im Kleinen getestet, wie wir vielleicht Asteroiden mit Atomwaffen vom Kurs abbringen könnten.
Ist solch ein Asteroid schon mal eingeschlagen? Ja, ohne ins Detail zu gehen, lässt sich hier beispielsweise das sogenannte Tunguska-Ereignis anführen. Eine der gängigsten Theorien ist, dass hier über Sibirien 1908 ein ähnlicher Asteroid explodierte. Auf geologischen Zeitskalen betrachtet, stellen solche Einschläge die Normalität dar (via National Geographic).
2028 können wir 2024 YR4
erneut beobachten – bis dahin verschwindet er bald aus Sicht der meisten Instrumente. Doch dann werden wir es ziemlich sicher wissen. Denn da beginnt Ende des Jahres seine Sonnenumrundung, die ihn im Dezember 2032 extrem nah gen unserer Heimat schießen lassen wird. Ob es seine letzte wird, lässt sich in rund vier Jahren sicher projizieren.
Aber wie gesagt: Die Chance ist ohnehin minimal und selbst wenn wäre die Chance für ein katastrophales Ereignis für Millionen quasi Null. Zudem könnten wir ihn theoretisch mit heutiger Technik abwehren. Der Alltag für die Erde bleibt aus, wir können unseren behalten.
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