Handys werden teurer und teurer – und das auch noch ohne wirklich signifikanten Hardware-Verbesserungen von Generation zu Generation. Es gibt aber auch gute Neuigkeiten: Das Mittelfeld der Smartphones und sogar der Einsteigerbereich sind so interessant und lohnenswert wie noch nie.
Es gibt viele Gründe, warum ihr für ein Smartphone nicht mehr als 500 Euro ausgeben solltet – aber auch einen guten Grund, es doch zu tun.
Flaggschiff von heute = Mittelklasse von morgen
Weil Smartphone-Hersteller jedes Jahr neue Modelle auf den Markt bringen, halten sich die meisten Hardware-Innovationen stark in Grenzen. Meistens gibt es kleine Upgrades bei der Kamera und eine leicht verbesserte Leistung.
Die Änderungen sind meistens so marginal, dass ihr ohne Probleme zu einem High-End-Handy der letzten Jahre greifen könnt und ihr habt genauso ein »High-End-Erlebnis«, wie bei aktuellen Geräten.
Ihr müsst allerdings nicht unbedingt gebraucht kaufen. Die Mittelklasse-Handys von heute sind meistens so gut ausgestattet, wie die High-End-Handys der letzten Jahre.
Die Leistung ist meistens hoch genug, als dass ihr im Alltag nur wenig Unterschiede zur High-End-Hardware der heutigen Flaggschiffe bemerken werdet.
Auf welche Features muss oft verzichtet werden?
Zoom: Mittelklasse-Handys besitzen oft keine Tele-Kamera oder nur eine mit zwei- bis dreifacher Vergrößerung. Meistens kommt auch kein wirklicher Zoom zum Einsatz, sondern eine dritte Kamera mit längerer Brennweite. Für den Bereich zwischen den Linsen wird digital vergrößert.
Wer wirklich nah an Motive mit ordentlicher Bildqualität heranzoomen möchte, muss bei Smartphones tiefer in die Tasche greifen.
Die Hersteller verbauen sehr komplexe optische Konstruktionen, um einen großen optischen Zoom bei dünnen Handys realisieren zu können und das verursacht Kosten, die sich auf den Kaufpreis auswirken.
Spezifische Features: Neben dem Zoom gibt es bestimmte Extras und Features, die oft nur von einzelnen Modellen unterstützt werden:
- Gorilla Armor (der beste Displayschutz aus dem Hause Corning, mit Antireflexionsbeschichtung; bisher nur für das Samsung Galaxy S24 Ultra)
- Mehr KI-Funktionen (Apple Intelligence ist zum Beispiel nur ab iPhone 15 Pro verfügbar)
- Mehr Video-Optionen, wie zum Beispiel 8K-Aufnahmen
- Kapazitive Trigger für Spiele
- Aktive Kühlung, um eine hohe Leistung über länger Zeiträume aufrechtzuerhalten
- Faltbarer Formfaktor
Die meisten dieser Features bedienen entweder sehr spezifische Nischen oder sind nicht zwingend notwendig. Welches ihr wirklich braucht, liegt natürlich ganz bei euch. Wenn ihr zum Beispiel leistungshungrige Spiele spielen wollt, dann könnte ein Handy mit aktiver Kühlung sinnvoll sein.
Welche Features findet ihr auch bis 500 Euro?
Überraschenderweise findet ihr die nützlichsten Funktionen und Features inzwischen auch bei günstigeren Geräten.
Schutz vor Feuchtigkeit und Kleinpartikeln: Viele Handys bis 500 Euro besitzen mindestens einen Spritzwasserschutz, was zum Beispiel vor Regen schützt. Wenn euch der Schutz gegen die Elemente besonders wichtig ist, könnt ihr auch zu einem Outdoor-Handy greifen. Diese bieten IP68- oder IP69K-Zertifizierungen und sind schon für rund 200 Euro erhältlich.
Beispiele:
- Nothing Phone 2 (IP54)
- Samsung Galaxy A55 (IP67)
- Doogee S Punk (IP68, IP69K, MIL-STD-810H)
Hervorragende Displays: 144 Hz, 6.000 Nits, OLED und mehr – wenn euch ein gutes Display wichtig ist, dann müsst ihr heute schon lange nicht mehr zu einem teuren Gerät greifen. Die meisten Geräte im günstigen Bereich haben zwar »nur« eine FHD-Plus-Auflösung, was aber bei heutigen Displaygrößen vollkommen ausreicht.
Beispiele:
- Realme GT6 (120 Hz LTPO-AMOLED mit maximal 6.000 Nits Helligkeit)
- HMD Skyline (144 HZ P-OLED, das leicht reparierbar ist)
- Xiaomi Redmi 13 C (besonders günstiges Handy, mit großen 6,74-Zoll-Display und 90 Hz)
Sehr gute Hauptkameras: Auch bei günstigeren Handys ist es inzwischen möglich, Fotos in hoher Qualität zu schießen. Bei der Hauptkamera gibt es nur selten große Einschränkungen im Vergleich zu teureren Handys.
Beispiele:
- Google Pixel 8a (64 Megapixel, 1/1.73-Zoll-Sensor, F/1.9-Blende)
- Honor 90 (200 Megapixel, 1/1.4-Zoll-Sensor, F/1.9-Blende)
- Nothing Phone 2a (50 Megapixel, 1/1.56-Zoll-Sensor, F/1.9-Blende)
Große Akkus mit Schnellladefunktion: In dieser Hinsicht müssen sich die günstigeren Handys gar nicht vor den teuren verstecken. Viele laden inzwischen schneller als teure Flaggschiffe und haben genauso große oder gar größere Akkus.
Beispiele:
- POCO X6 Pro (5.000 mAh, mit 67 Watt-Schnellladen)
- OnePlus Nord 4 (5.500 mAh, mit 100 Watt-Schnellladen)
- Ulefone Armor 24 (22.000 mAh, mit 66 Watt-Schnellladen)
Wer braucht teure Handys?
Ein teures Handy kann Sinn für euch ergeben, wenn ihr euch damit den Kauf von zusätzlichen Geräten sparen könnt. Wer unbedingt ein Handy haben möchte, dass auch gleichzeitig als Tablet eingesetzt werden kann, greift zu einem Foldable.
Ihr wollt nicht extra eine Kamera mit Zoom oder unterschiedlichen Objektiven für euren Urlaub kaufen müssen? Dann könnten sich das iPhone 15 Pro Max oder Samsung Galaxy S24 Ultra lohnen.
Das Handy soll gleichzeitig auch eine Handheld-Konsole sein? Dann könnte der Kauf eines Asus ROG Phone 8 Pro sinnvoll sein.
Letztendlich kommt es also darauf an, ob ihr so ein All-in-One-Gerät benötigt oder ob ihr die Aufgaben lieber auf unterschiedliche Geräte verteilt.
Wie sieht es bei euch aus? Wie viel Euro gebt ihr höchstens für euer Handy aus? Welche Features und Funktionen sind für euch am wichtigsten oder sogar unverzichtbar? Und solltet ihr Fans von High-End-Handys sein: Was rechtfertigt eurer Meinung nach Preise im vierstelligen Bereich? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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