5D-Schach geht auf Steam durch die Decke - und das ist nicht mal der Anfang

Ein abgedrehtes 5D-Schachspiel nimmt auf Steam Fahrt auf - und sattelt damit auf den einen Twitch-Trend auf, der die Streaming Plattform zuletzt dominierte.

Das Schachspiel 5D-Chess With Multiverse Time Travel ist genau so komplex wie sein Name. Das Schachspiel 5D-Chess With Multiverse Time Travel ist genau so komplex wie sein Name.

In den vergangenen Wochen wurde die Streaming-Plattform Twitch von einem riesengroßen Schach-Hype erobert: Schachgroßmeister wie Hikaru Nakamura und Magnus Carlsen lockten regelmäßig Tausende Zuschauer an und bekannte Streaming-Stars spieletn in Online-Schachturnieren gegeneinander.

Auf genau diesen Hype will nun ein neues Steam-Spiel aufsatteln. Der kuriose Titel: 5D Chess With Multiverse Time Travel.

Dieses Spiel garantiert Kopfschmerzen

Ein normales Schachspiel sollte fast jeder schon mal gesehen haben: Zwei Spieler versuchen in diesem strategischen Brettspiel, den gegnerischen König schachmatt zu setzen - man muss diesen also so angreifen, dass weder Abwehr noch Flucht möglich ist. Klingt simpel, kann aber verdammt anspruchsvoll sein.

Eine Erweiterung, die dem zweidimensionalen Schachbrett noch eine Z-Achse hinzufügt und die Anzahl der Felder von 64 auf 512 erhöht, nennt man 3D-Schach - eine Variante davon wird beispielsweise in Star Trek gespielt.

Doch was genau ist dann 5D-Schach - dazu noch mit Multiversen und Zeitreise? Nur so viel: Es klingt unheimlich kompliziert, aber auch irgendwie genial.

  • Das Ziel ist es, weiterhin den König des Gegners matt zu setzen. Das Spiel findet zudem auf dem altbekannten, zweidimensionalen Schachbrett mit 64 Feldern statt.
  • Nun kommt die Zeitreise ins Spiel: Ihr könnt eure Schachfiguren zurück in die Vergangenheit schicken, wobei eine neue Dimension, also ein weiterer Zeitstrahl, entsteht. Solltet ihr eure Dame aus einer fortgeschrittenen Partie an den Anfang zurückschicken, habt ihr anschließend ein Starter-Brett mit zwei Damen. Diese Dame fehlt allerdings nun in der Zukunftspartie.
  • So könnt ihr euch in der einen Dimension Vorteile erschaffen, habt aber in der Anderen dann einen Nachteil.
  • Da es genügt, den Gegner in nur einer Dimension Mattzusetzen, erfordert das 5D-Schach durch seine schier unendlichen Möglichkeiten nochmal deutlich mehr Aufmerksamkeit und Hirnschmalz als das reguläre Schachspiel.

Trotz des anspruchsvollen Spielprinzips kann das 5D-Schach auf 97 Prozent positive Steam-Bewertungen blicken. Wie das ganze in Aktion aussieht, könnt ihr euch beispielsweise beim YouTuber NorthernLion anschauen - allerdings hat dieser selbst auch erhebliche Probleme zu verstehen, was er gerade überhaupt macht:

Link zum YouTube-Inhalt

Twitch im Schach-Hype

Zugegeben, der größte Schach-Hype auf Twitch, während dem sich gefühlt jeder zweite größere Streamer in dem Brettspiel probierte, liegt bereits einige wenige Wochen hinter uns. Dennoch haben sich einige Profi-Schachspieler, wie etwa der im Intro angesprochenen Hikaru Nakamura, mittlerweile zu richtigen Twitch-Stars entwickelt - regelmäßig schauen diesem zehntausende Zuschauer beim Spielen, Coachen und Lösen von Schachrätseln über die Schulter.

Alles begann mit einer Kollaboration von Hikaru und XQC, welcher nach dem Abgang von Ninja zum gescheitertem Streaming-Konkurrenten Mixer aktuell der größte Twitch-Streamer ist. Der Schachgroßmeister versuchte mit überaus viel Geduld, dem Ex-Overwatch-Profi das Spiel näher zu bringen. Da XQC nicht die schnellste Auffassungsgabe besitzt, entwickelte sich ein für Hikaru leicht frustrierender und für die Zuschauer extrem unterhaltsamer Stream. Den Grundstein für den Schach-Hype könnt ihr hier nochmal verfolgen:

Link zum YouTube-Inhalt

Darauf folgten weitere Coachings mit anderen Streamern und anderen Lehrern, etwa den Botez-Schwestern Alexandra und Andrea, die zu den besten Schachspielerinnen Kanadas gehören. Dies gipfelte letztlich in einem großen PogChamps-Turnier, an dem diverse Twitch-Sternchen wie Forsen oder der Deutsche Papaplatte teilnahmen.

Auch XQC, der sich anfänglich noch reichlich schwertat, machte mit - und konnte tatsächlich die erste Runde knapp überstehen. Wie bereits erwähnt, ist die Großzahl der Streamer nach dem Turnier zurück zu regulären Videospielen gewechselt - das Schachspiel war wohl nur ein kurzzeitiger Trend.

XQC spielt aber weiterhin. Ein, zwei Partien mindestens pro Tag. Auch wenn er dabei nach wie vor nicht sonderlich erfolgreich ist - sobald Schach auf der Streaming-Plattform erneut groß in Mode ist, dürfte er dafür gewappnet sein.

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