AMD Ryzen 9, 7, 5 und 3: Unterschiede und Bedeutung der CPU-Namen erklärt

Wie unterscheiden sich AMDs Prozessoren von Ryzen 9 bis Ryzen 3 und zu welchem Modell sollten Spieler greifen? Unser CPU-Guide liefert euch die Antworten.

AMD unterteilt seine aktuellen CPUs in verschiedene Prozessorfamilien wie Athlon, Epyc, Ryzen (Pro) und Ryzen Threadripper (Pro). Anhand dieser Bezeichnungen lassen sich die Prozessoren mit einem Blick ihrem jeweiligen Anwendungsgebiet zuordnen. Doch welche AMD-CPUs eignen sich besonders gut fürs Gaming und wie unterscheiden sie sich voneinander?

Wer spielt, sollten sich primär auf die CPUs der regulären Ryzen 9-, 7-, 5- und 3-Serie konzentrieren. Mit dem ähnlich klingenden »Ryzen Pro«-Pendant richtet sich AMD vor allem an Geschäftskunden, die besonderen Wert auf spezialisierte Zusatzfunktionen legen.

Athlon-Prozessoren finden sich hingegen meist in Office-PCs wieder, während die Threadripper (Pro)-Produktlinie aus besonders leistungsstarken Workstation-CPUs besteht, die fürs Gaming eher überdimensioniert sind.

AMD Ryzen 9, 7, 5 und 3: Was sind die Unterschiede?

Seit Einführung der ersten Ryzen-Prozessoren setzt AMD auf eine ähnliche Namensgebung wie Intel, um die Leistungsklassen seiner CPUs voneinander zu unterscheiden. Auf die Markenbezeichnung »Ryzen« folgt eine Ziffer, die als Indikator für den Leistungsgrad und den Funktionsumfang der jeweiligen CPU dient. Vereinfacht ausgedrückt: Je höher die Ziffer, desto mehr Rechenleistung bietet der Prozessor.

Allerdings lassen sich nur CPUs aus derselben Generation nach dem oben genannten Prinzip zuverlässig miteinander vergleichen. Prozessoren unterschiedlicher Generation basieren in den meisten Fällen auf verschiedenen Hardwarearchitekturen.

So kann es beispielsweise vorkommen, dass ein neuerer Ryzen 5 mehr Leistung bietet als ein älterer Ryzen 7. Das spiegelt sich auch in unserem großen CPU-Leistungsvergleich wider:

Selbst innerhalb einer Generation gibt es aber noch Unterschiede zwischen den Desktop- und Mobile-Prozessoren. Letztere sind auf einen stromsparenden Betrieb optimiert und damit meistens nicht so leistungsstark wie die entsprechenden Desktop-Modelle. Außerdem dürfen Mobile-CPUs aufgrund der eingeschränkten Kühlmöglichkeiten nicht so viel Hitze wie die Desktop-Versionen generieren.

Diese Limitierungen machen sich auch in der Anzahl der Kerne bemerkbar. So bietet die höchste Mobile-Leistungsklasse aktuell zum Beispiel weniger Kerne als es im Desktop-Äquivalent der Fall ist.

AMDs aktuelle Leistungsklassen

  • Ryzen 9-CPUs sind AMDs Flaggschiff-Modelle und bieten sowohl die höchste Leistung als auch die meisten Kerne. In den Desktop-Varianten kommen entweder zwölf oder sogar 16 Kerne mit 24 bzw. 32 Threads zum Einsatz. Die Mobile-Varianten sind bisher »nur« mit acht Kernen und 16 Threads ausgestattet.
  • Ryzen 7-CPUs decken AMDs High-End-Leistungsklasse ab. Sowohl die Desktop- als auch die Mobile-Modelle verfügen aktuell allesamt über acht Kerne und 16 Threads.
  • Ryzen 5-CPUs sind AMDs Mittelklasseprozessoren. Sie bieten sechs Kerne sowie zwölf Threads in den Desktop- und Mobile-Varianten.
  • Ryzen 3-CPUs stellen die Einsteigerklasse dar und verfügen bisher in allen Versionen lediglich über vier Kerne und acht Threads.

Was bedeuten die Buchstaben und Produktnummern?

Nach der Markenbezeichnung und dem Indikator für die Leistungsklasse folgen vier weitere Ziffern und in manchen Fällen auch noch ein oder zwei Buchstaben am Ende des Prozessornamens.

Die erste der vier Ziffern verweist auf die Generation der CPU - zumindest in der Theorie. Aus den restlichen drei Ziffern ergibt sich die sogenannte SKU (Stock Keeping Unit) bzw. die Modellnummer. Auch hierbei gilt: Je höher die Nummer, desto höher ist auch die Leistung und/oder der Funktionsumfang des Prozessors.

Gleiche Nummer bedeutet nicht gleiche Architektur
AMDs Namensgebung kann irreführend sein, da nicht alle aktuellen Ryzen 5000-CPUs auf derselben Hardwarearchitektur basieren. Der Ryzen 7 5700U, Ryzen 5 5500U sowie der Ryzen 3 5300U basieren etwa auf der Zen-2-Prozessorarchitektur, während alle anderen Ryzen 5000-CPUs auf Zen 3 beruhen.

Zen 3 ist AMDs neuste und vierte Zen-Prozessorarchitektur; Zen 2 hingegen lediglich die dritte, die wiederum in verschiedenen Ryzen 3000-, 4000- und jetzt eben auch 5000-CPUs eingesetzt wurde. Dieses verwirrende Schema in der Namensgebung geht bis auf die Veröffentlichung der ersten Ryzen-Mobile-CPUs zurück. Letztere wurden Ryzen 2000 getauft, obwohl sie auf der ersten Zen-Architektur basierten.

Neben der kryptischen Ziffernkombination gibt es noch die anfangs erwähnten Buchstaben, die am Ende mancher Prozessornamen stehen. Diese Endungen haben viele verschiedenen Bedeutungen und können beispielsweise ein Indiz dafür sein, dass ein Prozessor eine höhere Taktrate bzw. mehr Leistung ab Werk besitzt.

Im Gegensatz zu Intel-CPUs haben aber grundsätzlich alle Ryzen Desktop-Prozessoren einen freien Multiplikator und können übertaktet werden, wenn es das Motherboard erlaubt. In der folgenden Tabelle findet ihr die Endungen samt ihrer Bedeutungen:

X

Leistungsoptimiert durch höhere Takrate ab Werk

XT

Verbesserte Versionen der »X«-Modelle mit etwas höherer Leistung

G

Desktop-APU (CPU mit integrierter Grafikeinheit)

E

Stromsparende Desktop-CPU

GE

Stromsparende Desktop-APU

U

Mobile-Prozessor

H

Leistungsoptimierter Mobile-Prozessor

HS

Leistungsoptimierte Mobile-Prozessor mit geringerem Stromverbrauch

HX

Leistungsstärkerer »H«-Prozessor, der einen höheren Stromverbrauch zulässt

C

Chromebook-Prozessor

(AF)

Verbesserte Ryzen 1000-CPU auf Basis der »Zen+«-Architektur

Welche AMD-CPU braucht man beim Spielen?

In puncto Gaming ist ein aktueller Ryzen 5 unserer Einschätzung nach mehr als ausreichend und sollte in den meisten Titeln sogar besonders hohe Bildraten ermöglichen, sofern eure Grafikkarte mitspielt. Letztere ist nämlich selbst in den modernsten Titeln meistens der limitierende Faktor.

Potenziell profitieren vor allem besonders fordernde Simulationen, Strategiespiele oder Open-World-Titel von mehr als sechs Kernen, noch sind die Unterschiede zu Achtkern-CPUs aber oft geringe. Das zeigen auch unsere aktuellen Benchmarks zur Kernskalierung:

Der Aufpreis für einen Ryzen 9 lohnt sich aus unserer Sicht für Spieler kaum und wird erst dann so richtig sinnvoll, falls ihr den Prozessor auch für sehr rechenintensive, professionelle Anwendungen benötigt. Wenn ihr nebenbei streamen oder euch in der Videoproduktion versuchen möchtet, genügt hingegen häufig schon ein Ryzen 7 oder auch ein Ryzen 5.

zu den Kommentaren (0)

Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.