Das Spielprinzip
Aufträge erhalten Sie in APB nicht von computergesteuerten Questgebern, sondern von anderen Spielern. Wie genau dieses System funktioniert, ist anscheinend noch nicht fest definiert.
Die momentane Idee der Entwickler: Wenn Sie einer Gruppe angehören, wählt der Clan-Chef aus einer Liste aktueller Missionen. Sind Sie hingegen allein unterwegs, sollen die Aufträge vom jeweils ranghöchsten Spieler des Servers »befohlen« werden. Die Aufgaben erinnern stark an die GTA-Serie: Wir fangen Diamantentransporte ab, sabotieren Satellitenschüsseln, stibitzen Fahrzeuge oder schalten eine bestimmte Anzahl Gegner aus. Die Polizisten sollen eben jene Aktionen verhindern. APB setzt dabei auf das koordinierte Zusammenspiel aller Teilnehmer: Fahrzeuge lassen sich mit bis zu vier Spielern besetzen, das Programm bietet einen integrierten Sprach-Chat, und um in den Schießereien die Oberhand zu gewinnen, ist cleveres Flankieren gefragt.
Schade nur: Bislang hält sich die Missionsvielfalt arg in Grenzen. Den vorhin erwähnten Raubzug etwa mussten wir bereits nach 20 Minuten Spielzeit erneut absolvieren. Zudem setzt sich APB noch sehr spröde in Szene. Zwischensequenzen oder Dialoge gibt es nicht, und wer zum Beispiel einen Computer hackt, der bekommt lediglich einen herunter tickenden Countdown zu sehen. Hier haben die Entwickler noch viel Spielraum, um das an sich faszinierende Konzept spannend umzusetzen.
Das Kampfsystem
Auch beim Charakter- und Kampfsystem beschreitet APB genrefremde Wege. Zwar steigen Sie durch absolvierte Aufträge nach und nach im Rang auf, das Spiel verzichtet aber sowohl auf Heldenklassen als auch auf damit einhergehende individuelle Fertigkeiten. Stattdessen setzt Realtime Worlds auf den so genannten »skill based combat«, sprich: In den Ballereien kommt es in erster Linie auf die gewählte Waffe sowie Ihre Treffsicherheit und Reaktionsfähigkeit an, eben wie in einem klassischen Ego-Shooter.
» Entwickler-Video zu APB im großen Player starten
Talente, die wie in Online-Rollenspielen über eine Schnellzugriffsleiste aktiviert werden und die den ausgeteilten Schaden dann im Hintergrund auswürfeln, gibt es in APB nicht. Für etwas taktische Vielfalt sorgen diverse passive Boni, die Sie Ihrem Charakter nach Levelaufstiegen verpassen. Mit dem Upgrade »Field Supplier« zum Beispiel können Sie sich und Ihre Kameraden kostenlos und direkt im Gefecht mit Munition versorgen, statt dafür erstmal zum nächsten Automaten latschen zu müssen. Ob das dauerhaft motiviert und wie vom Entwickler erhofft zur Zusammenarbeit der Spieler beiträgt, bleibt abzuwarten. Zu wünschen wäre es, denn APB könnte dank seines innovativen Konzepts frischen Wind in das Action-Genre bringen.
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