Nach ein paar Stunden in der Closed Beta von Arena Breakout: Infinite ist es noch zu früh für ein echtes Fazit zum neuen Extraction-Shooter.
Aber eine Sache kann ich jetzt schon mit Sicherheit sagen: Dieser Shooter ist um Längen einsteigerfreundlicher als Escape from Tarkov, ohne dabei seine Hardcore-Mechaniken zu opfern!
Hier will ich anhand von fünf wichtigen Punkten erläutern, wie mich Arena Breakout: Infinite ab der ersten Minute bei der Stange hält, wo ich bei Tarkov längst am Verzeifeln war.
1. Ein starkes Tutorial
Ich hatte in der Beta ehrlich gesagt noch gar nicht mit einem Tutorial gerechnet, aber Arena Breakout: Infinite führt mich als neuen Spieler bereits jetzt sehr behutsam in seine Mechaniken ein, ohne dass ich mich nicht ernstgenommen fühle.
Ein paar (auf Englisch vertonte) Dialoge zeigen mir die Menüs, die wichtigsten Items und helfen mir Schritt für Schritt beim Ausrüsten für den ersten Raid:
Damit ich nicht versehentlich mit leeren Magazinen für mein Gewehr oder ohne Wundverband in meinen ersten Raid ziehe, checkt das Spiel sogar am Anfang mein Inventar und spuckt eine entsprechend Warnung aus. Statt mich mit zig Mechaniken zu erschlagen, werden neue Items, Händler und Questgeber erst nach und nach freigeschaltet.
Davon hätte sich Escape from Tarkov schon vor Jahren eine dicke Scheibe abschneiden sollen! Denn während mich Tarkov kommentarlos in seine komplexe Welt wirft und mir hinterher ruft »Schau selbst, wie du klar kommst«, heißt mich Arena Breakout: Infinite mit offenen Armen willkommen. Ein nicht zu unterschätzender Baustein für eine wachsende Community!
2. Icons über Verbündeten
Ja, es ist natürlich nicht zu hundert Prozent realistisch, aber ich liebe die Tatsache, dass ich in Arena Breakout: Infinite jederzeit weiß, wo mein Team gerade unterwegs ist.
Es verringert nicht nur Zahl der Friendly-Fire-Unfälle signifikant, sondern ermöglicht auch ein viel besseres Zusammenspiel mit Fremden via Matchmaking.
Taktisches Vorgehen als Squad ist einfach um so vieles leichter, wenn ich mit einem Blick die Position von Freund und Feind unterscheiden kann! Tarkov mag vielleicht seine Gründe haben, nach wie vor auf so ein Komfort-Feature zu verzichten, aber ich bin überzeugt, dass hier Spielspaß vor erzwungenem Realismus stehen muss.
3. Kompass für Callouts
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch der Kompass in Arena Breakout: Infinite. In Tarkov muss ich oft Ansagen für Teamkollegen machen, die in etwa so klingen: »Feind hinter dem Auto, links von deiner Position. Nein, das rote. Das hintere, da bei der Gasse. Nein, zu weit!«
Arena Breakout: Infinite nimmt sich hier zum Glück die Freiheit, einen Kompass mit Gradanzeige einzubauen, wie er zum Beispiel in CoD Warzone oder PUBG üblich ist.
So sieht das im Spiel dann in Bewegung aus:
Präzise Callouts werden so zum Kinderspiel: »Feind auf 220.« Und fertig! Das sorgt für einen runden Ablauf und man fühlt sich als Squad sofort deutlich effizienter. Trotzdem empfinde ich es keineswegs als Arcade-Mechanik. Von roten Punkten auf einer Minimap ist Arena Breakout: Infinite noch immer meilenweit weg.
Wer es trotzdem nicht authentisch findet, kann die Funktion einfach abschalten – das gilt übrigens auch für so gut wie jeden anderen Teil des HUDs. Hardcore-Fanatiker dürfen also auch mit reduzierten oder ganz ohne Bildschirmanzeigen spielen.
4. Map
Juhu, ich kann auf Knopfdruck eine Karte der Spielwelt öffnen und irre nicht in den ersten Stunden hoffnungslos verloren über Felder, durch Gassen und Gebäude, die mir rein gar nichts sagen!
Um in Tarkov als Anfänger überhaupt eine Chance zur Orientierung zu haben, braucht man auch heute noch fast zwangsläufig einen zweiten Monitor. Auf dem sind dann das Fan-Wiki, eine Übersichtskarte und Excel-Tabellen geöffnet, die mir erklären, wie und wo ein Missionziel zu erfüllen ist. Ätzend.
Arena Breakout: Infinite liefert mir dagegen sofort alles, was ich brauche, um meinen Einsatz erfolgreich abzuschließen: Wo bin ich, was muss ich machen, wo ist der nächste Extraction-Punkt. Und für mein Team kann ich sogar Marker setzen. Der Weg zum Erfolg wird mir nicht künstlich versperrt und ich brauche endlich vorher keine YouTube-Studium aus einem Dutzend Fan-Guides zu absolvieren. Und das fühlt sich richtig an.
5. Waffentransfer
Wenn ein Teamkollege in Arena Breakout: Infinite stirbt, kann ich seinen Körper looten und wichtige Gegenstände wie Quest-Items oder seine Waffen einsacken. Schaffe ich es dann lebendig von der Map runter, werden alle seine Gegenstände völlig automatisch von mir zurück in sein Inventar transportiert.
Was für eine elegante Lösung: So werden Freunde zur indirekten Versicherung und zum Lieferservice verlorener Ausrüstung! Das fördert nicht nur Kommunikation und Teamplay, sondern schiebt auch noch Echtgeld-Handel mit gestohlener Ingame-Ware weitgehend einen Riegel vor.
Warum nicht zuvor mal jemand auf so ein Feature gekommen ist, erschließt sich mir nicht. In Tarkov muss ich auch heute noch einen neuen Raid betreten und dort Gegenstände manuell fallen lassen, damit sie mein Mitspieler wieder zurückbekommt – eine mühsame, gefährliche und umständliche Prozedur.
Ihr merkt schon, Arena Breakout reißt Hürden ein, die Tarkov-Beginnern schon seit Jahren im Weg stehen. Und insofern zeigt die Beta zumindest eines schon ganz deutlich: Hier soll eine Heimat für alle entstehen, für die Hardcore und Komfort keine Widersprüche sind.
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