Kollektives Augenrollen bei den PC-Spielern. Während Assassin’s Creed 3für die Konsolen bereits am 30. Oktober erschienen ist, mussten Besitzer eines Rechners drei Wochen länger auf das Actionspiel warten. Das war bei den Vorgängern zwar auch schon so, und Ubisoft wird nicht müde zu erklären, dass man die zusätzliche Zeit benötige, das Spiel perfekt auf den PC zu portieren. Abseits höherer Auflösungen und zusätzlicher Bildeffekte hatte man von dem Plattform-Feinschliff im ersten Assassin’s Creedsowie der so genannten Ezio-Trilogie aber nur wenig gespürt.
Entsprechend skeptisch starteten wir die PC-Fassung von Assassin’s Creed 3 – und wurden positiv überrascht. Gut, dass der mittlerweile fünfte Teil des Attentäter-Abenteuers ein grandioses Spiel ist, wussten wir bereits von der Konsolenversion. Dass es nun aber auch weit besser für unsere Lieblingsplattform angepasst wurde, hatten wir so nicht erwartet.
Online-Aktivierung
Wie nahezu jedes Ubisoft-Spiel muss Assassin’s Creed 3 über UPlay online aktiviert werden. Einmal mit Ihrem Konto verknüpft, dürfen Sie das Programm auf beliebig vielen Rechnern installieren. Ein Weiterverkauf ist dann allerdings nicht mehr möglich. Gut: Beim Spielen der Singleplayer-Kampagne muss Ihr PC nicht dauerhaft mit dem Internet verbunden sein.
Promotion: » Assassin's Creed 3 bei Amazon.de kaufen
Wann kommt Connor?
Ungewöhnlich: Zu Beginn des Spiels, schlüpfen wir nicht in die Haut des neuen Helden Connor, sondern in die seines Vaters Haytham Kenway. Der Engländer gelangt durch zweifelhafte Umstände in den Besitz eines Amuletts, das irgendwie mit den Templern und Assassinen zu tun hat und reist anno 1754 nach Amerika, um dessen Rätsel zu lösen.
In der Neuen Welt angekommen, lernt er die Indianer-Squaw Kaniehtí:io kennen und zeugt mit ihr einen Sohn: Connor. Doch bis es so weit ist, verbringen wir je nach Spielweise zwischen fünf acht Stunden damit, in der Rolle von Haytham die Mechaniken kennen zu lernen, Teile der Spielwelt zu erkunden und erste Schleich- und Attentatsmissionen zu absolvieren. Verschwendet Ubisoft dadurch nicht zu viel Zeit? Schließlich führt ein Theaterstück seine Hauptfigur auch nicht erst im zweiten Akt ein. Doch die außergewöhnlich langsame Erzählweise tut dem Spiel gut. Denn dadurch werden uns jede Menge Möglichkeiten gegeben, die Figuren und ihre unterschiedlichen Beweggründe kennen zu lernen und zu verstehen.
Das Resultat: Noch nie fühlten wir uns in einem Assassin’s Creed derart stark mit den Charakteren verbunden. Und noch nie haben wir den Oberschurken so sehr gehasst wie hier. Zumal Assassin’s Creed 3 so manche überraschende Wendung parat hält und vor allem im letzten Story-Drittel einige spannende Situationen bietet.
Aber: Ubisoft schafft es auch diesmal nicht, die Geschichte rund um Desmond Miles, den Nachfahren von Altaïr, Ezio und Connor, vernünftig weiter zu erzählen. Zwar taucht der einstige Barkeeper in Assassin’s Creed 3 häufiger auf als in den Vorgängern – wir klettern und kämpfen uns mit ihm sogar durch drei separate Abschnitte. Wie die Autoren seinen im ersten Assassin’s Creed (2007) gestarteten Handlungsstrang aber zu Ende bringen, dürfte so manchen Fan enttäuschen.
Geschichte mal anders
Wo Assassin’s Creed 3 bei den Desmond-Szenen schwächelt, fährt es bei Connor die ganz großen Story-Geschütze auf. Nicht nur, dass dessen englisch-indianische Herkunft reichlich Zündstoff für heikle Situationen bietet, auch seine persönliche Motivation, die wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten, hält uns durchweg bei der Stange.
Zumal Ubisoft seinen Helden famos in das neue Szenario rund um den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg integriert und uns dadurch jede Menge Aha-Momente beschert. So tragen wir unter anderem dazu bei, gemeinsam mit Paul Revere die beiden belagerten Siedlungen Lexington und Concord vor dem Angriff der Rotröcke zu warnen, werfen bei der berühmten Boston Tea Party Kisten der East India Trading Company ins Hafenbecken und wohnen sogar der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung bei.
Das mag manchem Spieler zu viel künstlerische Freiheit sein, der Atmosphäre des Spiels tun solche Ereignisse aber gut. Wie wir hoch zu Ross verbündeten Musketenschützen den Feuerbefehl geben, um Concord zu verteidigen, zwischen einschlagenden Kanonenkugeln über das Schlachtfeld von Bunker Hill hetzen oder durch den belagerten Bostoner Stadtteil Charlestown fliehen, lässt uns den geschichtsträchtigen Krieg zwischen den Engländern und Patrioten regelrecht spüren und fesselt beispielhaft an den Monitor.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.