In Videospielen wie auch Filmen wird es gerne als Stilelement benutzt: Held oder Heldin gehen langsam auf die heranstürmenden Gegner zu und ziehen lässig das Schwert aus der Scheide und immer mal wieder befindet die sich auch auf dem Rücken.
Dabei wird gerne ein Problem aus der echten Welt ignoriert: Nämlich die Länge der Klinge.
Kurze Arme: Kein Problem
Damit sich Videospielcharaktere auch längere Klingen vom Rücken angeln können, wird das eigentlich physische Problem der Differenz zwischen Arm- und Klingenlänge gekonnt umgangen.
Während der Animation clippt das Schwert einfach durch die Scheide, das ist in der Regel aber nur bei sehr genauem Hinsehen und dem Abspielen von Aufnahmen mit verringerter Geschwindigkeit gut zu sehen.
Wie das aussieht, könnt ihr hier im Video des bekannten Youtubers xLetalis sehen:
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Der gute Link schummelt auch ein wenig beim Ziehen des Masterswords. Das beweist der vergebliche Versuch von in vollem Cosplay von Sakigake_cos:
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Unrealistisch oder sogar unmöglich?
In den vergangenen Jahren haben sich schon viele YouTuber, die sich mit historischem Schwertkampf beschäftigen, diesem Thema gewidmet.
Dabei zeigt sich, dass es zumindest machbar ist, eine Klinge von der Schulter zuziehen. Auf dem Kanal Shadiversity wird dafür zum Beispiel eine eigens für diesen Zweck angefertigte Scheide gezeigt:
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Laut dem Youtuber kann es sogar beim Rennen, Klettern oder Kriechen von Vorteil sein, das Schwert fest auf dem Rücken und nicht frei schwingend an der Seite zu tragen.
Davon hält Skallgrim nur bedingt etwas, zeigt aber auch, dass es möglich ist, ein Schwert problemlos vom Rücken zu ziehen. Mit einer Stoppuhr demonstriert er jedoch eines der größten Probleme: Man ist deutlich langsamer als beim Tragen des Schwertes an der Hüfte, wenn es darum geht, die Klinge schnell zu ziehen.
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Beide nennen einige historische Belege für diese Art, Schwerter zu tragen, halten es aber eher für die Ausnahme als die Regel. Am Ende ist bis zu einer gewissen Klingenlänge oder mit speziellen Scheiden durchführbar, aber im realen Kampf eher unpraktisch.
Da uns Geralt von Riva und auch Link aber eher unterhalten als historisch bilden sollen, ist es zu verschmerzen, dass viele Entwickler hier zu einem recht billigen Trick greifen und das Schwert einfach magisch aus seiner Hülle hüpft.
Historisch akkurater geht es in Kingdom Come 2 zu, wo Heinrich die meisten Waffen am Gürtel trägt. Doch auch hier haben sich die Entwickler ein paar Freiheiten genommen, wie uns die historische Beraterin im oben verlinkten Artikel erklärt.
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