500 Millionen Dollar soll James Camerons Avatar: Aufbruch nach Pandora gekostet haben. Doch geht die Rechnung auf? Über zehn Jahre ist es her, dass der Regisseur von Aliens, Terminator 1+2 und True Lies die Lichtspielhäuser das letzte Mal beehrte. Seine Titanic spielte fast zwei Milliarden Dollar ein, ließ ihn nach großem Erfolg aber auch die Lust am Kino verlieren. Wie soll man auch an den erfolgreichsten Film aller Zeiten ansetzen?
2005 bekam James Cameron die Gelegenheit, Peter Jacksons King Kong erstmals in Bewegung zu sehen. Der real wirkende Riesenaffe muss Cameron derart überzeugt haben, dass er sein altes Drehbuch Avatar endlich verfilmen konnte - nur fehlten die zur Umsetzung nötigen Mittel, weswegen er kurzerhand selbst als Entwickler tätig wurde. Er entwarf neue Kameras, optimierte das bisherige 3D und holte alles aus der aktuellen Computeranimation heraus. Das ehrgeizige Ziel: den unglaublichsten Abenteuerfilm aller Zeiten zu schaffen. Seit dieser Woche läuft das Werk nun endlich in den deutschen Kinos. Aber lohnt der Abstecher nach Pandora?
Pocahontas im All
Jake Sully (Sam Worthington) ist ein gebrochener Mann. Der ehemalige Soldat sitzt im Rollstuhl und führt ein tristes, sinnloses Leben, weswegen er froh ist, als das Militär der Zukunft erneut um seine Hilfe bittet. Sein Zwillingsbruder, ein hoch dekorierter Wissenschaftler, ist verstorben und arbeitet zuletzt an einem speziellen Projekt. Kurzerhand darf Sully ihn ersetzen. Auf dem fernen Planeten Pandora ist man auf eine intelligente Kultur namens Na’Vi gestoßen, die den dortigen Arbeiten im Weg sind.
Mit Hilfe eines künstlich geschaffenen Alienkörpers soll Neuling Sully für eine friedliche Lösung sorgen und den scheinbaren Feind erforschen. Während ihn die beeindruckende Fauna auf Pandora begeistert und er zudem Gefühle für Häuptlingstochter Neytiri (Zoe Saldana) entwickelt, ahnt Sully nicht, dass die Marines unter Leitung des knorrigen Colonel Quaritch (Stephen Lang) längst den Plan gefasst haben, die vermeintlich Wilden gewaltsam auszuradieren.
» Trailer zu Avatar in Originalgröße anschauen
Der mit Schlumpfine tanzt
Das Wichtigste vorweg: Avatar ist der schönste Film des Jahres. Pandora ist ein ungemein fantasievoller Ort, der in seiner Tiefe und Komplexität kaum zu übertreffen ist. Ob es die exotisch anmutenden Dschungellandschaften sind, die fliegenden Berge, die mystisch angehauchten Katakomben in ihren schillernden Farben oder die ungewöhnlichen Lebensformen - es ist eine lebendige, glaubhafte Umgebung, deren Vielfalt erstaunlich anmutet. Beeindruckend ist zudem der Einsatz der Na’Vi, die im Film vom ersten Augenblick an zweifellos überzeugen. Der Oscar für die Effekte scheint sicher, denn während Transformers 2 im Sommer mit hervorragend gemachten Maschinenwesen überzeugte, klotzt Avatar stolze zweieinhalb Stunden lang mit brillanter Vielfalt.
Wer die Mehrkosten nicht scheut und darüber hinaus der 3D-Version einen Besuch abstattet, bekommt fantastische Tiefenwirkung. Im Vergleich zu anderen Filmen - Final Destination 4, My Bloody Valentine oder G-Force etwa - setzt 3D hier übrigens nicht bloß darauf, einzig und allein verschiedene Dinge in die Kamera zu halten. Cameron verzichtet auf billige Effekthascherei und nutzt das Gimmick lieber, um jeder der Szenen dichte Räumlichkeit zu verleihen. Aber auch in der gewöhnlichen Fassung ist Avatar mehr als empfehlenswert.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.