Jaja, May the Fourth be with you! Heute huldigen alle Star Wars, ein anderes großes Science-Fiction-Epos, das zumindest den älteren Teil unserer Redaktion nachhaltig beieinflusst hat, wird dabei gern vergessen: Raumschiff GameStar.
Für die Jüngeren unter unseren Lesern: Diese ... ähem ... Hommage an Star Wars und Star Trek war seit der ersten Magazinausgabe der GameStar im Oktober 1997 bis zum Jahr 2004 ein fester Bestandteil jeder Heft-CD. Ja, CD. Anlässlich des Star-Wars-Tages erinnern sich die »Schauspieler« von damals an ihre Lieblingsepisoden und geben bis dato unveröffentliche persönliche Einblicke in den harten Drehalltag.
Die entsprechenden Folgen – normalerweise Bestandteil unseres Plus-Abos (+ Heftarchiv) – gibt's kostenlos dazu. Oh Gott, wir werden alle sterben! Anschauen auf eigene Gefahr. Kadett Klinge, Gefreiter Graf, Darth Schmitz und der weise Mann vom Berge haben Sie gewarnt.
Alle Raumschiff-GameStar-Folgen auf Abruf: Jetzt GameStar Plus entdecken
Heiko Klinge: Folge 30 – Der Wüstenplanet
Ein Rohr und die fatalen Folgen
Versetzen Sie sich in meine Lage: Ich stehe an einer Bar, vertieft in ein großartiges Gespräch mit einer attraktiven jungen Dame, die ich gerade erst kennengelernt habe. Alles läuft optimal, bis plötzlich ein wildfremder Mann mich auf die Schulter tippt und grinsend anlallt: »Na Heiko, darf ich mal dein Rohr anfassen?« Das Gespräch mit der attraktiven Dame verlief danach verfältnismäßig schnell im Sande. Und nein, das ist mir nicht nur einmal passiert.
Schuld an meinem Flirt-Fiasko war eine Folge unseres Comedy-Videoformats Die Redaktion, bei der ich - bewaffnet mit einer Teppichrohr-Bazooka - just diesen Spitzengag gegenüber einer Warcraft-Elfin-Statue äußern musste. Seinen ersten Auftritt hatte »Heikos Rohr« aber in dieser Folge von Raumschiff GameStar, für die auch abseits meines … ähem … explodierenden Rohrs ein Wahnsinns-Aufwand betrieben wurde. Man beachte die in 3D gerenderten Kulissen, die unser Grafiker Jan Althaus in tagelanger Freizeitarbeit extra für diese Folge erstellt hat.
Das Rohr hat übrigens nicht nur in meinem Privatleben Spuren hinterlassen, sondern auch im Bluescreen-Studio unseres damaligen Bürogebäudes. Beim Rückstoß-Zurückfallen habe ich damit nämlich ein feines Loch in die Wand gezimmert. Und ja, noch heute werde ich immer mal wieder auf »mein Rohr« angesprochen. Glücklicherweise bin ich mittlerweile mit einer großartigen Ehefrau gesegnet, die darüber genauso lachen kann wie ich.
Markus Schwerdtel: Folge 22 - Der weise Mann vom Berge
Rasen im Regen
Kaum zu glauben, doch auch heute noch werde ich auf Messen wie der Gamescom auf dieses Meisterwerk vom September 2000 angesprochen. Offenbar hat die krude Mischung aus Zurück in die Zukunft, Star Wars und drittklassiger Laienschauspielerei eine Menge Fans gefunden.
Dabei war der Dreh zu dieser Folge alles anderes als lustig. Es fing damit an, dass wir den Drehtag wegen des zu erwartenden Aufwands auf einen Samstag gelegt haben, die normale Arbeit sollte dafür ja nicht liegen bleiben. Dass es an diesem Tag immer wieder fies regnete und die Kutte nicht wasserdicht war, ist da schon fast selbstverständlich.
Und dann zwang uns Regisseur Toni Schwaiger auch noch, die »1.21 Gigawatt«-Szene in der zugigen Burgruine unzählige Male zu wiederholen. Und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Kilometer ich mit diesem lächerlichen Episode-One-Star-Wars-Drachen im Schlepptau über die Feldwege hinter Bad Tölz getrabt bin. Immerhin hatten die Passanten was zu Lachen.
Auf dem Heimweg waren der Kollege Mikkl Galuschka und ich jedenfalls nur mittelguter Laune. Aber hey, alles für die Kunst! Am Ende ist dabei immerhin eine der beliebtesten Folgen von Raumschiff GameStar rausgekommen, das ist ja auch was wert.
Michael Graf: Folge 2 - Auf der Suche nach Mr. Lenhardt
Angriff der Großkopferten
Der zweiten Folge von Raumschiff GameStar verdanke ich meinen Job. Zumindest zu einem gewissen Teil. Jene zweite Folge war nämlich die erste, die ich je gesehen habe - bei einem Mitschüler. Ich selbst kannte die GameStar damals noch nicht. Denn ich hatte ja die PC Player und brauchte kein zweites Spielemagazin.
Doch nach dem Konsum der Episode und dem Überfliegen des beiliegenden Hefts (Für die Jüngeren: Wir lasen früher nicht auf dem Smartphone, sondern auf toten Bäumen!) war mir klar: Diese GameStar, die musste ich haben. Diese enormen Vollspinner lagen exakt auf meiner Wellenlänge. So kam eins zum anderen, und ich stieß viele Jahre später selbst zu den Vollsp… zur GameStar-Redaktion.
Die zweite RSGS-Folge selbst war dabei nichts Besonders - abgesehen davon, dass die versammelte Führungsriege unseres damaligen Verlages IDG mitspielte. Was ich als Leser natürlich gar nicht merkte, weil ich die Leute nicht kannte. Im Rückblick finde ich's aber umso lustiger: Geschäftsführer York von Heimburg als Admiral, Verlagsleiter Stephan Scherzer als Radaraufpasser, Anzeigenleiter Uwe Kielmann als rempelnder Säufer - Freunde, das war Einsatz!
Und zurückblickend auch genau das, was ich mir von meinem Job immer erträumt hatte: Dass ich nicht in einer stocksteifen Bank oder Versicherung täglich acht Stunden runterreißen muss, sondern in einem Umfeld arbeiten kann, in dem selbst die Großkopferten für solchen Unfug zu haben sind. Und das hat sich bis heute gehalten, unser aktueller Geschäftsführer blickt ja ebenfalls auf eine illustre RSGS-Karriere zurück - oder, Funker Frank?
Übrigens, ein Sonderpreis geht an unseren User FLOO7, der auf GameStar.de unter dieser Folge den einzig wahren Kommentar hinterließ,den man im modernen Internet hinterlassen darf: »2. Folge eben. 1. fand ich besser.«
Petra Schmitz: Folge 17 - Im Bann des Bösen
Auf dem Solodeck
Ich weiß nicht genau, was ich an Folge 17 am besten finde: Martins fehlende Nase in den Cockpit-Szenen (Ja, die damalige Greenscreen-Technik war eben noch nicht so weit, außerdem war's bei uns seinerzeit noch Bluescreen-Technik), Peters völlig bescheuerte, aber exzellent gespielte Verwandlung in Lara Croft (Erinnert sich übrigens noch jemand an Lars Croft von der damaligen Konkurrenz? Nicht? Vielleicht auch besser so.) oder die perfekt sitzende Gemeinlichkeit gegenüber dem Performance-Desaster Ultima 9, das selbst auf dem Holodeck der GameStar ruckelt.
Na gut, eigentlich finde ich die Steigerung von Holodeck zu Prolodeck zu Solodeck am besten. Wie Christian da allein mit seinem Blumenstrauß unter der Laterne steht - herrlich. Und traurig. Aber ich muss nach all den Jahren noch immer schmunzeln. Beim ersten Schauen allerdings habe ich laut gelacht.
Raumschiff GameStar hatte viele … nun, nicht so gelungene Folgen (insbesondere die, in denen ich mitgespielt habe, brrrr), aber es gab auch brillante Momente, die gekonnt Popkultur und Nerdtum auf die Schippe genommen haben.
Und hier ein stilles Gedenken an die inzwischen nicht mehr existente Raumschiff-GameStar-Fanpage (Wayback Machine sei dank: rgfp.danna-edition.de) von Arne Voigtmann. Dort habe ich immer gerne quergelesen. Vor allem Arnes Kritiken zu den einzelnen Folgen trafen im Regefall exakt mein Empfinden. Ich glaube, Folge 17 hat eine ziemlich hohe Wertung bekommen.
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