Rivalen, Erzfeinde, die Aufspaltung in zwei Lager. Im Alltag hasse ich so was eigentlich. Wenn sich etwa erwachsene, vermeintlich vernunftbegabte Menschen in irgendwelchen Foren oder Social-Media-Kanälen gegenseitig persönlich beleidigen und sich aufführen wie im Kindergarten, nur weil einer die Xbox lieber mag als die PlayStation.
Leute, die in ihren Profilen mit ihren Lebenspartnern, Kindern und Haustieren posieren und denen es trotzdem irgendwie nicht peinlich ist, sich so öffentlich zum Affen zu machen, nur weil jemand einen anderen Geschmack hat. Und dann gibt es immer noch Leute, die ernsthaft glauben, dass Klarnamen im Internet irgendwie für Zurückhaltung sorgen!
Dabei gibt aber auch durchaus positive Rivalitäten, gerade im Gaming-Bereich. Wenn man sich gegenseitig anspornt und immer wieder versucht, einander zu überbieten. Wenn man unzählige Stunden in einem Fighting Game trainiert oder an seiner K/D in einem Shooter feilt, nur um bei der nächsten Sitzung mit dem Lieblingsrivalen klar vorne zu liegen. Nur damit der Penner einen Tag später wieder vorne liegt.
Ich erinnere mich an unzählige erbitterte Duelle in Crimson Skies, damals in der MSN Gaming Zone, wo sich Rivalitäten in tiefe Freundschaften gewandelt haben. Nostril, für den unwahrscheinlichen Fall, dass irgendwer aus der alten Zeit diese Zeilen liest - du fehlst mir, Mann! Wir hatten ein paar echt geile Flugstunden miteinander. Und darum geht es heute mal um Rivalitäten in und rund um Videospiele.
Der Autor
Dass es in Videospielen keine Gerechtigkeit und kein Mitleid gibt, lernte Sascha Penzhorn zum ersten Mal 1991 in Final Match Tennis für die PC-Engine, als ihn sein eigener Vater völlig gnadenlos vernichtet hat. Viele Jahre später ließ er dann seinen eigenen Sohn dieselbe väterliche Härte in Street Fighter 4 spüren. Videospiel-Rivalitäten haben in seiner Familie nämlich Tradition. Von generationenübergreifenden Grudge-Matches ohne jede Zurückhaltung über virtuelle Kartrennen und Shooter-Orgien, an denen echte Freundschaften zerbrechen, ist jedes Spiel serious Business. Casual Gaming kann warten bis nach dem Tod.
Billy Lee & Jimmy Lee, Double Dragon, Sega Master System
Kaum ein Spiel hat meine Kindheit so geformt wie dieses. Bevor Double Dragon für Segas Master System erschien, kannten wir nur Spiele, in denen sich zwei Spieler abwechseln oder man völlig alleine spielt. Zwei Spieler gleichzeitig? Der Hammer! Das sorgte im Master-System-Port für abartiges Sprite-Flackern, aber wir waren Grundschüler, hatten keinerlei Ansprüche und waren glücklich.
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