Erst zog sich die Gerichtsverhandlung zwischen Microsoft und der amerikanischen FTC ewig hin und glich einer regelrechten Schlammschlacht, jetzt ist ein Beschluss verkündet worden, mit dem einige schon gerechnet haben. Vor wenigen Augenblicken gingen die Worte der Richterin Jacqueline Scott Corley um die Welt.
Darin wird zugunsten von Microsoft entschieden, die bereits seit einem Jahr darum kämpfen, Activision-Blizzard zu übernehmen. Allerdings gab es von mehreren Kartellämtern diesbezüglich Gegenwind, unteranderem von der amerikanischen FTC. Doch der Blockade des Deals durch die Handelskommission wird nun gerichtlich das Fundament entzogen. Zumindest lautet so die Entscheidung von Richterin Corley. (via The Verge)
Die Übernahme von Activision durch Microsoft wurde als die größte in der Geschichte der Technologiebranche bezeichnet. Sie verdient eine eingehende Prüfung. Diese Prüfung hat sich gelohnt: Microsoft hat sich schriftlich, öffentlich und vor Gericht verpflichtet, Call of Duty auf der PlayStation 10 Jahre lang auf Augenhöhe mit der Xbox zu halten. Sie haben eine Vereinbarung mit Nintendo getroffen, um Call of Duty auf die Switch zu bringen. Und sie haben mehrere Vereinbarungen getroffen, um die Inhalte von Activision zum ersten Mal auf verschiedene Cloud-Gaming-Dienste zu bringen.
Die Zuständigkeit des Gerichts in diesem Fall ist enggefasst. Es hat zu entscheiden, ob der Zusammenschluss trotz dieser aktuellen Umstände bis zur Beendigung der FTC-Verwaltungsklage gestoppt - vielleicht sogar abgebrochen - werden sollte. Aus den dargelegten Gründen ist das Gericht der Auffassung, dass die FTC nicht nachgewiesen hat, dass sie sich mit ihrer Behauptung durchsetzen wird, dass dieser spezielle vertikale Zusammenschluss in diesem spezifischen Wirtschaftszweig den Wettbewerb erheblich beeinträchtigen könnte. Im Gegenteil, die vorliegenden Beweise deuten darauf hin, dass die Verbraucher mehr Zugang zu Call of Duty und anderen Activision-Inhalten haben. Der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung wird daher ABGELEHNT.
- Judge Jacqueline Scott CorleyDen vollständigen Beschluss könnt ihr in einer der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Form hier nachlesen.
Wie geht es jetzt weiter?
Wie es jetzt weitergeht, muss sich erst noch zeigen. Durch den Gerichtsbeschluss scheint der wohl gewaltigste Deal der Gaming-Geschichte allerdings kaum noch abzuwenden. Nach wie vor kann es zwar sein, dass die FTC Berufung einlegt, was allerdings eher unwahrscheinlich ist. Außerdem steht Microsoft nach wie vor Großbritannien im Weg, deren Wettbewerbsbehörde dem Deal ebenfalls nicht zustimmte.
Andernfalls gibt es keine nennenswerten Hürden mehr. Die Chance besteht, dass Microsoft sich nach diesem gewonnenen Prozess nun auch noch der Blockade in Großbritannien widmet, oder das Land gar versucht komplett zu umschiffen.
Auf Twitter äußerte sich Xbox-Chef Phil Spencer ebenfalls zu dem Beschluss und zeigte sich sehr dankbar:
Link zum Twitter-Inhalt
Wir sind dankbar, dass das Gericht zügig zu unseren Gunsten entschieden hat. Die Beweise haben gezeigt, dass der Activision-Blizzard-Deal gut für die Industrie ist und dass die Behauptungen der FTC bezüglich Konsolen-Wechsel, Multi-Gaming-Abo-Services und Cloud nicht die Realität des Gaming-Marktes widerspiegeln.
Was ist eure Meinung zu dem Deal? Gönnt ihr Microsoft den Sieg oder befürchtet ihr schlimmes für die Gaming-Branche? Was wird Sony nun machen, die seit jeher als ärgster Widersacher dieses Deals auftreten? Schreibt eure Gedanken in die Kommentare!
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